Diagnose:
- Die Leserschaft der Tagespresse nimmt ab, dafür kullern den Leuten
bei RTL2 die Augäpfel aus den Höhlen. Dadurch machen sich
funktioneller Analphabetismus und antipolitische
Simpelhuber-Mentalität breit.
- Die Redaktionen der privaten Presse wollen dem Wunsch ihrer Leser,
gründlich zu recherchieren und gut zu informieren, gern nachkommen,
stehen aber unter dem Imperativ, Geld zu verdienen. Letzterer
verträgt sich nicht immer mit Ersterem, wenn es um die Abhhängigkeit
von Anzeigenkunden geht.
Als Folge hat sich ein regionalisierter, tendenziell rechtsliberaler,
gebietsmonopolistisch strukturierter Blätterwald breit gemacht, der
neben sich noch ein paar überregionale anspruchsvollere Organe
duldet, die jedoch um's Überleben kämpfen. Diejenigen mit
linksliberaler Tendenz, die FR und SZ, schneiden dabei z.Z. am
schlechtesten ab. Ihnen droht die Pleite.
Es scheint, als sei die freie Marktwirtschaft bald nicht mehr in der
Lage, den Tageszeitungen die Erfüllung ihres Auftrags zur
ausgewogenen und guten Information zu ermöglichen. Sollte der
politische Wille zu deren Erhaltung vorhanden sein, muß eine andere
Finanzbasis her.
Therapie:
Warum, z.B., schließt man nicht mit Holtzbrinck, Süddeutschem Verlag,
Madsack undsoweiter einen Presse-Staatsvertrag ab, der die
Redaktionen unter die Kuratel eines "Pressebeirats" stellt, in dem
die Träger öffentlicher Belange (Kirchen und Atheistenorganisationen,
Gewerkschaften und Unternehmerverbände, Arbeitsloseninitiativen und
Rotarier, NGO und Bundeswehr) darüber wachen dürfen, daß die Inhalte
schön ausgewogen sind, und stellt jedem in der Kommune gemeldeten
Haushalt seine gebührenfinanzierte Morgenzeitung zu? -
Sozialhilfeempfänger sind zum Gratisbezug berechtigt, die anderen
zahlen einen Obolus von vielleicht 180 EUR jährlich, der die
Zeitungen zu einem Gutteil trägt. Vollständige Kostendeckung muß
mittels Annoncen erreicht werden.
Wenn jeder, der einen Briefkasten besitzt, für eine Zeitung bezahlen
muß, wird er sie auch ab und zu mal lesen. Das hebt den
Bildungsstand.
Den Anzeigenkunden wird ein todsicherer, regional definierter Impakt
garantiert, die Redakteure würden evtl. von den Presseräten in ihrer
Freiheit beschnitten, aber nicht mehr von der eigenen
Geschäftsleitung oder den Anzeigenkunden - und was die liebevolle
Aufbereitung des Gedruckten angeht, besteht nach wie vor Konkurrenz
zu den Privaten... z.B. zur BILD.
Risiken und Nebenwirkungen:
- Private Verlage außerhalb des Staatsvertrages hätten's deutlich
schwerer, ihre Erzeugnisse loszuschlagen und müßten sich deshalb
stark von der öffentlichen Presse abheben. Es gäbe wohl einen
"Tutti-Frutti-Effekt" - aber wen stört der dann noch?
- Prononcierter Tendenzjournalismus ("Nationalzeitung", "Junge
Freiheit", "Junge Welt") würde sich vollständig auf seine Zielgruppen
zurückziehen und nur noch per Internet breitere Lesergruppen
anziehen.
- Um die TAZ wär's allerdings schade. Ginge es nach mir, könnten die
TAZ-Leser ihre Abo-Kosten in voller Höhe von den Pressegebühren
absetzen... na ja, ich würde mir wohl zwei Zeitungen leisten...
- Die Leserschaft der Tagespresse nimmt ab, dafür kullern den Leuten
bei RTL2 die Augäpfel aus den Höhlen. Dadurch machen sich
funktioneller Analphabetismus und antipolitische
Simpelhuber-Mentalität breit.
- Die Redaktionen der privaten Presse wollen dem Wunsch ihrer Leser,
gründlich zu recherchieren und gut zu informieren, gern nachkommen,
stehen aber unter dem Imperativ, Geld zu verdienen. Letzterer
verträgt sich nicht immer mit Ersterem, wenn es um die Abhhängigkeit
von Anzeigenkunden geht.
Als Folge hat sich ein regionalisierter, tendenziell rechtsliberaler,
gebietsmonopolistisch strukturierter Blätterwald breit gemacht, der
neben sich noch ein paar überregionale anspruchsvollere Organe
duldet, die jedoch um's Überleben kämpfen. Diejenigen mit
linksliberaler Tendenz, die FR und SZ, schneiden dabei z.Z. am
schlechtesten ab. Ihnen droht die Pleite.
Es scheint, als sei die freie Marktwirtschaft bald nicht mehr in der
Lage, den Tageszeitungen die Erfüllung ihres Auftrags zur
ausgewogenen und guten Information zu ermöglichen. Sollte der
politische Wille zu deren Erhaltung vorhanden sein, muß eine andere
Finanzbasis her.
Therapie:
Warum, z.B., schließt man nicht mit Holtzbrinck, Süddeutschem Verlag,
Madsack undsoweiter einen Presse-Staatsvertrag ab, der die
Redaktionen unter die Kuratel eines "Pressebeirats" stellt, in dem
die Träger öffentlicher Belange (Kirchen und Atheistenorganisationen,
Gewerkschaften und Unternehmerverbände, Arbeitsloseninitiativen und
Rotarier, NGO und Bundeswehr) darüber wachen dürfen, daß die Inhalte
schön ausgewogen sind, und stellt jedem in der Kommune gemeldeten
Haushalt seine gebührenfinanzierte Morgenzeitung zu? -
Sozialhilfeempfänger sind zum Gratisbezug berechtigt, die anderen
zahlen einen Obolus von vielleicht 180 EUR jährlich, der die
Zeitungen zu einem Gutteil trägt. Vollständige Kostendeckung muß
mittels Annoncen erreicht werden.
Wenn jeder, der einen Briefkasten besitzt, für eine Zeitung bezahlen
muß, wird er sie auch ab und zu mal lesen. Das hebt den
Bildungsstand.
Den Anzeigenkunden wird ein todsicherer, regional definierter Impakt
garantiert, die Redakteure würden evtl. von den Presseräten in ihrer
Freiheit beschnitten, aber nicht mehr von der eigenen
Geschäftsleitung oder den Anzeigenkunden - und was die liebevolle
Aufbereitung des Gedruckten angeht, besteht nach wie vor Konkurrenz
zu den Privaten... z.B. zur BILD.
Risiken und Nebenwirkungen:
- Private Verlage außerhalb des Staatsvertrages hätten's deutlich
schwerer, ihre Erzeugnisse loszuschlagen und müßten sich deshalb
stark von der öffentlichen Presse abheben. Es gäbe wohl einen
"Tutti-Frutti-Effekt" - aber wen stört der dann noch?
- Prononcierter Tendenzjournalismus ("Nationalzeitung", "Junge
Freiheit", "Junge Welt") würde sich vollständig auf seine Zielgruppen
zurückziehen und nur noch per Internet breitere Lesergruppen
anziehen.
- Um die TAZ wär's allerdings schade. Ginge es nach mir, könnten die
TAZ-Leser ihre Abo-Kosten in voller Höhe von den Pressegebühren
absetzen... na ja, ich würde mir wohl zwei Zeitungen leisten...