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54 Beiträge seit 07.01.2000

Wirklich keine Alternativen?

Dass alles redaktionelle Geschehen einen wirtschaftlichen Hintergrund
hat, kann man heute auch z.B. im Wirtschaftsteil der FR über die FR
lesen. Der Wandel des Inserierverhaltens ist dabei wohl der
markanteste.

Dass PISA eine Änderung erst bei den Jugendlichen aufgezeigt hat,
halte ich für eine verkürzte Sicht. Da haben die Jugendlichen nur
etwas gezeigt, was sie schon von ihren Altvorderen, den Eltern,
Lehrern, Wissenschaftlern, Politikern und Medienleuten abgeguckt
haben: Texte nicht mehr aufmerksam lesen und verständlich formulieren
können.

Warum muss aber das Internet nur als Content-Umschlagplatz gesehen
werden? Warum kann man in ihm nicht auch "Lesen und Schreiben"
lernen? Zumal unter fachlich qualifizierter Begleitung, der der
Journalisten, die vielleicht weniger selbst Texte verfassen müssen,
als andere lesen und produzieren helfen. Ist ein Moderatoren-Job,
neben dem als Autor, denn wirklich so deklassierend?

In diesem Sinne hab ich auch dem neuen FR-Chefredakteuer, Dr. Storz,
meine Wünsche zum Job-Antritt mitgegeben. Ich bin weiterhin für die
langen Texte auch in diesem Print-Medium dankbar, so wie ich auch
Bücher besonderer Art mir weiterhin zulege. Aber warum wird das
Online-Medium so vernachlässigt und in die billige Chat-Ecke
abgedrängt? Weil dies Eitelkeits-Bedürfnisse nicht so befriedigt?

Es muss keine Krise des herkömmlichen Journalismus geben, wenn man
bereit ist, die Optionen des neuen Online-Mediums wahrzunehmen.
Solche Bereitschaft ist aber nur schwer zu finden!

Gruß
Hans Thiel


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