kamka schrieb am 15. Oktober 2002 14:51
> ...
> Und nun weg von der Kontemplation? Wenn sie je idealistisch bei
> Zeitungsleuten vorhanden gewesen sein sollte, dann eher im metaphy-
> sichen Sinne, daß doch letztlich nur ein Gebet helfen kann!
>
> Wenn schon eine Abwendung von der Kontemplation, dann kann doch
> dies nur die Aufgabe der Transzendenz bedeuten, sich nach der
> Selbstbestimmung zu einer Selbsterkennung zu bewegen. Also weg von
> der passiven Existenz der Ergebenheiten und Hörigkeiten hin zu
> einer Akzeptanz der existierenden Wirklichkeit. Und vor allem eine
> Abwendung von den Hohepriestern der Demut und Gnade, die in Wahrheit
> seit Jahrhunderten Unterwerfung und Gehorsam unter metaphysiche
> Dogmnen predigen und verkünden.
>
Den obigen letzten Absatz habe ich nicht verstanden.
Der Autor schreibt:
"In der Dauerzuständigkeit der Zeitgenossen für sämtliche globalen
Geschehnisse wird Struktur durch Ereignis, Kontemplation durch
Konzentration, von Flüchtigkeit kaum zu unterscheiden, ersetzt."
Er beklagt also, dass Kontemplation durch Konzentration ersetzt wird
(von oberflächlichen Journalisten, die er kritisiert). Das kann ich
nachvollziehen. Konzentration ist zwar nichts schlechtes, aber
Kontemplation weitet den Blick und Konzentration verengt ihn.
Konzentration ist m. E. im Schreibprozess also angesagt, wenn der
kreative Prozess (Themensuche, Recherche) abgeschlossen ist und eine
angemessen übersichtliche Darstellung gefunden werden muß.
Kontemplation aber zu Beginn, noch vor der Themenauswahl, wenn der
Schreiber sich für einen Blickwinkel auf die Welt entscheidet und
sehen will, was für ihn relevant ist.
Die oben erwähnten Übelmänner "... Hohepriestern der Demut und
Gnade... " gehören in ein Weltbild der Mythen (z.B. christlicher oser
muslimischer Fundamentalismus). Mystik ist aber was anderes. Wenn der
Begriff nicht von esoterischen Magikern mißbraucht wird, dann hat
Mystik schon mit Kontemplation zu tun. Und daran kann ich nichts
schlechtes finden (s.o.).
> ...
> Und nun weg von der Kontemplation? Wenn sie je idealistisch bei
> Zeitungsleuten vorhanden gewesen sein sollte, dann eher im metaphy-
> sichen Sinne, daß doch letztlich nur ein Gebet helfen kann!
>
> Wenn schon eine Abwendung von der Kontemplation, dann kann doch
> dies nur die Aufgabe der Transzendenz bedeuten, sich nach der
> Selbstbestimmung zu einer Selbsterkennung zu bewegen. Also weg von
> der passiven Existenz der Ergebenheiten und Hörigkeiten hin zu
> einer Akzeptanz der existierenden Wirklichkeit. Und vor allem eine
> Abwendung von den Hohepriestern der Demut und Gnade, die in Wahrheit
> seit Jahrhunderten Unterwerfung und Gehorsam unter metaphysiche
> Dogmnen predigen und verkünden.
>
Den obigen letzten Absatz habe ich nicht verstanden.
Der Autor schreibt:
"In der Dauerzuständigkeit der Zeitgenossen für sämtliche globalen
Geschehnisse wird Struktur durch Ereignis, Kontemplation durch
Konzentration, von Flüchtigkeit kaum zu unterscheiden, ersetzt."
Er beklagt also, dass Kontemplation durch Konzentration ersetzt wird
(von oberflächlichen Journalisten, die er kritisiert). Das kann ich
nachvollziehen. Konzentration ist zwar nichts schlechtes, aber
Kontemplation weitet den Blick und Konzentration verengt ihn.
Konzentration ist m. E. im Schreibprozess also angesagt, wenn der
kreative Prozess (Themensuche, Recherche) abgeschlossen ist und eine
angemessen übersichtliche Darstellung gefunden werden muß.
Kontemplation aber zu Beginn, noch vor der Themenauswahl, wenn der
Schreiber sich für einen Blickwinkel auf die Welt entscheidet und
sehen will, was für ihn relevant ist.
Die oben erwähnten Übelmänner "... Hohepriestern der Demut und
Gnade... " gehören in ein Weltbild der Mythen (z.B. christlicher oser
muslimischer Fundamentalismus). Mystik ist aber was anderes. Wenn der
Begriff nicht von esoterischen Magikern mißbraucht wird, dann hat
Mystik schon mit Kontemplation zu tun. Und daran kann ich nichts
schlechtes finden (s.o.).