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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Das kleine Schiffchen links

Nein, auf dem Bild sieht man nicht das deutsche Ostasien-Geschwader auf großer Fahrt. Das war lediglich ein Bild von einem Manöver mit unseren amerikanischen Freunden.
Es zeigt noch nicht einmal das reale Kräfteverhältnis. Das wäre dann eher ein Ruderboot auf deutscher Seite.
Aber für Jürgen Wagner ein nützliches Bild für seine Propangda.

Indopazifik? Nie im Geografie-Unterricht gehabt? Diesen Begriff gibt es weder in der Geographie, noch in der Politik. Er kommt aus der Meeresbiologie.
Da an diesem "Indopazifik" auch China angrenzt, das natürlich auch seine Staatsgrenze und seine Hoheitsgewässer schützen darf. Daraus leitet der Autor aber auch einen kruden hegemonialen Anspruch Chinas auf diesen "Indopazifik" ab. Davon werden Indonesien, Indien, aber auch Saudi-Arabien, Irak oder Iran nicht begeistert sein.

Äußerst kritisch werden in dem Bericht die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer und die seit einiger Zeit gemeinsam mit Russland abgehaltenen Militärmanöver in der Region beschrieben.

China hat dort praktisch mit allen Anrainerstaaten Konflikte und versucht praktisch das komplette Meer zu seiner eigenen Wirtschaftszone zu machen. Das trifft das, dem Westen zugeneugte Japan genauso, wie Vietnam.

Auf die Militärmanöver muss man nichts geben. Die Chinesen sehen sich seit jeher als Mitte der Welt und uneingeschränkte imperiale Macht. Lediglich die Jahre der Schande, also die Zeit der westlichen Dominanz, zwagen den Drachen kleine Brötchen zu backen. Das ist aber, dank unserer Dekadenz, immer mehr vorbei.
China akzeptiert dauerhaft keinen gleichwertigen Partner.
Und Russland, dass zum europäischen Kulturkreis gehört, sieht sich selber als Führungsmacht oder wenigstens gleichwertigen Partner, aber nicht als Vasall Chinas.
Schon zu Zeiten des Sozialismus waren die sich nicht grün.

Mehr als 90 % der weltweit gehandelten Güter werden über den Seeweg transportiert, der maritime Weltmarkt steigt jedes Jahr um fast 5 %. […] Als eine der führenden Exportnationen und als Hochtechnologiestandort ist Deutschland auf die freie und ungehinderte Nutzung der See angewiesen.

Ja, da haben wir mit China ein gemeinsames Interesse, denn selbst Schweinedärme von in Deutschland geschlachteten Schweinen werden in China gereinigt, um dann Deutschland wieder als Wurstpelle verwendet zu werden.
Möglich wurde dieser Irrsinn erst durch den freien Welthandel, den zuerst die Kolonalmächte und später dann die Amerikaner garantierten.
Vorher dominierten Piraten, aber auch zollfordernde oder handelsunterbindene Regionalmächte den Handel.

Nun ist das Horn von Afrika wieder ein Piratennest geworden und die Meerengen von Indonesien sind seit jeher ein piratenverseuchtes Gewässer.
Nun haben die Amis immer weniger Bock, den Weltpolizisten zu spielen.
Zudem sind die Piraten mittlerweile gut ausgestattet und auch wählerisch geworden.
Statt sich bei einem Kahn der Amis oder der Russen den Tod zu holen, überfällt man lieber ein deutsches Schiff, denn in Deutschland werden ja noch die schlimmsten Piraten als Opfer betrachtet, die ja viel lieber als arme Fischer gelebt hätten.

Daher muss immer mehr die Bundesmarine in die Bütt, damit wir auch zukünftig billige Waren aus China bekommen können.

Mit einer Mischung aus Neid, Bewunderung und Rivalität beschreibt der Bericht, die chinesische Marine verfüge heute "über mehr als 300 Kriegsschiffe, während die Zahl der US-Schiffe mit weltweiten Einsatzaufgaben in den letzten Jahren zwischen 270 und 290 lag".

Rivalität? Das ist doch eher der blanke Neid, wenn man sich unsere Beschaffungswege und die heruntergekommene Bundesmarine anschaut.

Für unseren hyperventilierenden Autor einmal ganz nüchtern:
Unsere Marine ist nicht einmal in der Lage sich vor agressiven Akten kleiner Mächte zu verteidigen. Der einzige Schutz ist die Landesflagge am Heck. Da man mit uns immer noch gerne Geschäfte machen will, vertraut unsere Regierung darauf, dass keiner eine diplomatische Verstimmmung haben will, weil er auf die Jungs schießt.

Die Chinesen spielen einfach nicht in der selben Gewichtsklasse, wie die Amerikaner. Die Amis sind in der Militärtechnik weltweit führend und würden die chinesische Flotte schnell zusammenschießen. Doch halt, da war doch noch was! Ach ja, beide Länder sind ja auch Atommächte. Jenseits von kleinen Schamützeln, die unter dem Radar der Weltöffentlichkeit bleiben, werden die sich nicht beharken.

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