Member of the Inner Party schrieb am 15.05.2015 03:34:
Gotan schrieb am 15.05.2015 03:26:
cyber_kneipper schrieb am 15.05.2015 02:15:
Ein Muslim - pardon - scheißt darauf was der da anscheinend verlautbart. Wer darauf hört ist ein Vollidiot oder Psychopath, aber sicher kein gläubiger Muslim.
Nur, dass es eben Leute gibt die da durchaus drauf hören, und sich eben als gläubige Muslime bezeichnen, und das sind auch nicht wenige. Leider lassen die sich auch überhaupt nicht davon beeindrucken, was du für Islam hältst und was nicht.
Das Problem hat wohl jede Religion:
Weil Religionen nunmal Machtinstrumente zur beeinflussung von Menschen sind, und derartige Macht gern missbraucht wird. Deshalb ist es auch recht belanglos, wenn von einer "Instrumentalisierung" des Islam gesprochen wird. Religionen werden grundsätzlich instrumentalisiert.
Wir können froh sein, dass bei uns der Einfluss der katholischen Kirche reduziert wurde und wir hier nicht mehr in Gottesstaaten leben, sonst wäre das hier auch schlimmer. Allerdings ist als "Antwort" auf den Islam auch wieder eine (bislang noch eher unterschwellige) Radikalisierung einiger Christen zu beobachten.
Ist die Religion und der Glaubensinhalt durch das jeweilige Buch festgelegt, und sind die Radikalen nur fehlgeleitete?
Die Diskussion ist doch müssig. Klar kann man irgendeine Definition des Islam ableiten die beliebig Elemente ein- bzw. ausschliesst. Letztlich wird sich aber doch auf den Islam berufen.
Und was genau kann denn nun so ein Buch überhaupt "festlegen", das ist Jahrhunderte alt. Damals mag z.B. das Verbot von Schweinefleisch sinnvoll gewesen sein, weil so irgendwelche Krankheiten eingedämmt werden konnten, was gewinnt nun eine Gesellschaft dadurch sich sklavisch an Regeln zu halten die längst keine Relevanz mehr haben?
Da dient das Buch doch nur noch als Grundlage um irgendwelche Rituale und einen Kult drumherum bereitzustellen, der dann benutzt wird um Menschen zu kontrollieren.
Oder definiert sich Religion und Glaubensinhalt (trotz mitunter eindeutiger Aussagen) durch die Interpretation der Anhaenger, mit der Folge, dass die Religion als radikal angesehen wird, wenn sich nur ein gewisser Prozentsatz der Anhaenger per Interpretation der Schrift radikalisieren?
Buchreligionen leben doch nur durch Interpretationen irgendwelcher "heiliger Schriften". Da stehen doch keine festen Regeln drin, und selbst wenn hält man sich nur an die die einem passen und legt sie aus wie sie einem passen. Siehe die Bibel: "Du sollst nicht töten" ... das wird doch auch nach Belieben ausgelegt.
Und welche Interpretation da die "wahre" oder "richtige" ist, darüber gibt es doch keine Autorität, bzw. beliebig viele Autoritäten.
Ganz falsch ist es aber immer, alle ueber einen Kamm zu scheren. Macht ja auch dieser al-Bagdhadi (oder wie der heisst): "Es gibt fuer einen glaeubigen Muslim keinen Grund, nicht in das Kalifat einzureisen." Damit unterstellt er, diejenigen, die liberaler Ansicht sind und dies aufgrunddessen nicht tun, seien gar keine Muslime. Das ist dasselbe, als wenn jemand behauptet, echte Muslime koennen gar nicht liberal sein, nur unter anderem Vorzeichen.
Haben wir nur diese beiden Alternativen: entweder alle über einen Kamm scheren oder die Augen verschliessen und jeglichen Zusammenhang zwischen Islam und den in dessen Namen verübten Verbrechen zu leugnen?