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Beamtenprofit

Twister schrieb am 25. November 2005 14:00

> Mir fallen da momentan die Ideen mancher ein, den AloII-Empfängern
> nur noch ein Jahr lang Geld zu gewähren und sie danach in
> Gemeinschaftsunterkünften einzuquartieren und sie über Tafeln zu
> versorgen. Denn: dann wäre ja mehr Anreiz gegeben, innerhalb eines
> Jahres eine Arbeit anzunehmen.
> Dass dies dann aber auch zu einem völligen Dumpinglohnsektor führt
> (den wir imho jetzt schon ziemlich erreicht haben) und natürlich
> dazu, dass der Sozialstaat in seiner Idee nicht mehr existiert,
> scheint man gerne hinzunehmen.

> Aber vielleicht (hallo, demon driver) sind dies nur die natürlichen
> Auswirkungen eine Gesellschaftsordnung, die sich dem Profit
> verschrieben hat und Menschlichkeit höchstens noch als Schwäche
> ansieht.

Geht es hier nicht eher um Besitzstandswahrung als Profit?

Im Beamtenreich gibt es keinen Profit. Auch im Rentenbereich
uebrigends nicht. In Zeiten, wo wir auf eine Situation hinauslaufen,
in denen 1 Beschaeftigter rechnerisch 3 weitere Unbeschaeftigte
unterhalten muss, muessen natuerlich Fragen zur Finanzierbarkeit
gestellt werden.

Grotesk ist es, dass diese Diskussion dann - doch wohl von sehr
interessierte Seite - immer auf gerade mal 2-3 Millionen Empfaenger
von ein paar hundert Euro gelenkt wird, was als unfinanzierbar
hingestellt wird. Die Finanzierbarkeit grosszuegiger, an fruehere
Einkommen aus besseren Zeiten gebundene Pensionen und Renten wird
hingegen kaum in Frage gestellt. Da gilt weiterhin die Idee der
'Angemessenheit' vor derjenigen der Finanzierbarkeit.

Nicht alle Missstaende sind ueber die Frage der Verwendung
unternehmerischer Profite erklaerbar/loesbar.


> Wie erzählte doch eine Dame gestern? Sie sei zum "Amte" gegangen und
> habe auf dem Weg noch einer älteren Dame geholfen, die gefallen sei
> und der das Eingekaufte heruntergefallen war. Daraufhin war sie zum
> Termine zu spät und die "Amtsdame" meinte recht vorwurfsvoll, dass da
> doch sicherlich "auch jemand anderes geholfen hätte und sie hätte
> pünktlich kommen können"
> (Ich kann dies nicht bestätigen, ich hörte es lediglich - aber es
> würde mich heutzutage nicht mehr wundern)

Alice in Brezilland. Ein langer Wachtraum.....

Wobei ich auch nicht ausschliesse, dass die Beamtin es wirklich ernst
meinte. Wer weiss, ob deren Paralleluniversum nicht von lauter
hilfsbereiten Menschen bevoelkert ist, die alten Damen beim Einkaufen
helfen....

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