um eine lebhafte, wenn nicht süffisant hitzige Diskussion zu
sanieren, ist die Humorsympathie. Hier stoßen gerne ideologische
Lager aufeinander, vor allem wenn es darum geht, ob und wie
humorsympathische Mittel wirken (dürfen). Einem rationalen,
naturwissenschaftlichen Geist kann nicht mehr zuwider sein als diese
zuckerhaltigen, mit Wasser und Alkohol unverdünnten Gluckerli, in
denen nachweislich kein Wirkstoff mehr vorhanden ist als dringend
nötig, während die Humorsympathie-Wissenden gerne von spassigen
Energien sprechen, die man halt noch nicht nachweisen könne, die aber
den beglückenderen Effekt verursachen sollten.
Wissenschaftlich liegt längst ein Beweis für eine Wirksamkeit
humorsympathischer Mittel vor. Sie wirken schlechtestenfalls wie
Internet-Foren, was aber eigentlich gar nicht so schlecht ist, denn
Internet-Foren können ganz gut wirken, nur dass bei diesen eben keine
Substanz wirkt, sondern der Kontext, in dem ein Humor vermittelt
wird, also die Erwartung des Forenten, der weltverbessernd Heilende,
dem man vertrauen kann, längere Gespräche, irgendwelche Praktiken,
Empfehlungen, Berichte von Erfolgen etc. Dabei nutzen
humorsympathische Mittel eher gebildete Menschen, die sich womöglich
dank Rationalitäts- und Wissenschaftskritik lieber verzaubern lassen
oder der Meinung sind, dass es doch andere, noch nicht nachweisbare
WeltverbesserungsWirkmechanismen geben könne. Die
Alternativmedien-Industrie erklärt ohne Hin und Her: "Humorsympathie
ist keine Illusion, Humorsympathie wirkt."
Etwa 25 Millionen Stunden schwitzen Heise-Forenten im Jahr bei TP
vorzugsweise humorunsympathische Ergüsse aus.
Wenn man stattdessen Litfasssäulen streiche(l)n würde, würde man kaum
etwas einsparen, aber Manchen geht es um Grundsätzliches, schließlich
wird mit der Humorsympathie das Prinzip unterlaufen, dass nur Foren
mit wissenschaftlich überprüften Weltverbesserungsvorschlägen von den
Sponsoren Telepolis gesponsert werden dürfen. Man könnte also
durchaus mit demselben Recht weitere echt abwegige Themen
einschleusen. Nachdem sich die politische Debatte bei den Sponsoren
wieder gelegt hat, wurde nun mit einer öffentlichen Petition, die in
den Bundestag eingereicht wurde, die Diskussion noch einmal
aufgeheizt. Die Humorsympathiegegner können nun also sich dafür
einsetzen, dass der Deutsche Bundestag beschließen möge, "die
Humorsympathie aus dem Leistungskatalog der Internetforen" zu
streichen, "bis eine Wirksamkeit dieser pseudowissenschaftlichen
Methode der Weltverbesserung nachgewiesen wird".
Weltverbesserung oder einen anderen sinnfreien Nutzen gäbe es zwar
keinen, die Behandlung mit humorsympathischen Mitteln könne sogar
gefährlich sein. In vielen Länder seien diese schon aus dem
"Leistungskatalog der Internetforen" gestrichen worden, und
überhaupt: "Sämtliche Mitglieder der Internetforen haben ein Anrecht,
dass die gebrachten Beiträge effizient und wirkungsvoll eingesetzt
und ausgelacht werden. Die Nettiquette spiegelt dagegen eine von den
Forenadministratoren anerkannte gesellschaftspolitisch
weltverbessernde Wirksamkeit vor, da sie die Forenbeiträge auch
redigieren. Dies wurde bisher aber noch nie als wirksam oder als
humorbegabt nachgewiesen." So richtig vom Hocker reißt die Petition
die Forenten jedoch nicht. Sie wurde am 13.7. offline gestellt,
draufgeschifft haben bislang erst 666 Heinz Ehrhardt Humor
Geschädigte.
sanieren, ist die Humorsympathie. Hier stoßen gerne ideologische
Lager aufeinander, vor allem wenn es darum geht, ob und wie
humorsympathische Mittel wirken (dürfen). Einem rationalen,
naturwissenschaftlichen Geist kann nicht mehr zuwider sein als diese
zuckerhaltigen, mit Wasser und Alkohol unverdünnten Gluckerli, in
denen nachweislich kein Wirkstoff mehr vorhanden ist als dringend
nötig, während die Humorsympathie-Wissenden gerne von spassigen
Energien sprechen, die man halt noch nicht nachweisen könne, die aber
den beglückenderen Effekt verursachen sollten.
Wissenschaftlich liegt längst ein Beweis für eine Wirksamkeit
humorsympathischer Mittel vor. Sie wirken schlechtestenfalls wie
Internet-Foren, was aber eigentlich gar nicht so schlecht ist, denn
Internet-Foren können ganz gut wirken, nur dass bei diesen eben keine
Substanz wirkt, sondern der Kontext, in dem ein Humor vermittelt
wird, also die Erwartung des Forenten, der weltverbessernd Heilende,
dem man vertrauen kann, längere Gespräche, irgendwelche Praktiken,
Empfehlungen, Berichte von Erfolgen etc. Dabei nutzen
humorsympathische Mittel eher gebildete Menschen, die sich womöglich
dank Rationalitäts- und Wissenschaftskritik lieber verzaubern lassen
oder der Meinung sind, dass es doch andere, noch nicht nachweisbare
WeltverbesserungsWirkmechanismen geben könne. Die
Alternativmedien-Industrie erklärt ohne Hin und Her: "Humorsympathie
ist keine Illusion, Humorsympathie wirkt."
Etwa 25 Millionen Stunden schwitzen Heise-Forenten im Jahr bei TP
vorzugsweise humorunsympathische Ergüsse aus.
Wenn man stattdessen Litfasssäulen streiche(l)n würde, würde man kaum
etwas einsparen, aber Manchen geht es um Grundsätzliches, schließlich
wird mit der Humorsympathie das Prinzip unterlaufen, dass nur Foren
mit wissenschaftlich überprüften Weltverbesserungsvorschlägen von den
Sponsoren Telepolis gesponsert werden dürfen. Man könnte also
durchaus mit demselben Recht weitere echt abwegige Themen
einschleusen. Nachdem sich die politische Debatte bei den Sponsoren
wieder gelegt hat, wurde nun mit einer öffentlichen Petition, die in
den Bundestag eingereicht wurde, die Diskussion noch einmal
aufgeheizt. Die Humorsympathiegegner können nun also sich dafür
einsetzen, dass der Deutsche Bundestag beschließen möge, "die
Humorsympathie aus dem Leistungskatalog der Internetforen" zu
streichen, "bis eine Wirksamkeit dieser pseudowissenschaftlichen
Methode der Weltverbesserung nachgewiesen wird".
Weltverbesserung oder einen anderen sinnfreien Nutzen gäbe es zwar
keinen, die Behandlung mit humorsympathischen Mitteln könne sogar
gefährlich sein. In vielen Länder seien diese schon aus dem
"Leistungskatalog der Internetforen" gestrichen worden, und
überhaupt: "Sämtliche Mitglieder der Internetforen haben ein Anrecht,
dass die gebrachten Beiträge effizient und wirkungsvoll eingesetzt
und ausgelacht werden. Die Nettiquette spiegelt dagegen eine von den
Forenadministratoren anerkannte gesellschaftspolitisch
weltverbessernde Wirksamkeit vor, da sie die Forenbeiträge auch
redigieren. Dies wurde bisher aber noch nie als wirksam oder als
humorbegabt nachgewiesen." So richtig vom Hocker reißt die Petition
die Forenten jedoch nicht. Sie wurde am 13.7. offline gestellt,
draufgeschifft haben bislang erst 666 Heinz Ehrhardt Humor
Geschädigte.