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  • Abbreviatus

mehr als 1000 Beiträge seit 04.01.2011

Re: Zinsforderungsblödsinn


> Kapital stellt nicht einfach so "Zinsforderungen".

Das ist ja mit dem Ausdruck auch nicht behauptet, sondern gesagt ist
nur, dass es diese Zinsforderungen gibt. 

> Kapital das einfach so rumliegt stellt keine Zinsforderungen sondern
> ist gehortetes Geld, der Zirkulation entzogen.

Ist auch klar. Meist liegt es aber nicht im Geldspeicher (hatten wir
ja letztens) herum, sondern zumindest auf einer Bank, und da kommen
die Zinsforderungen ins Spiel. Die kommen natürlich nicht einfach so
vom Kapital, sondern von dessen Besitze, der eben mit der Drohung des
Entzuges die Bank dazu zwingt, einen Zins zu bieten, damit er das
Geld bei ihnen im Tresor statt im Geldspeicher liegen lässt. 

> "Kapital" als Sache aufgefaßt ist bereits Kategorienfehler,
> Kapital ist der Prozeß Geld -> mehr Geld.

Ich fasse das etwas umgangssprachlicher (gemäß "das ist mein
Kapital") auf, mehr als ein Potential zum Gelderhalt. So kann sich
etwas Nutzloses in Kapital verwandeln, wenn jemand auftaucht, der es
benötigt, dem man aber die Nutzung der Sache vorenthalten kann. 
Dann wäre Kapital schlicht die Möglichkeit, jemanden von etwas
auszuschließen, dass dieser nicht substituieren kann. Damit kann man
ihm für das Nicht.Ausnutzen der Möglichkeit einen Obolus abpressen,
der eben, je nachdem, Zins, Mehrwert oder Miete heißt.

> Der Zins erscheint als irrationalste Form, weil die komplette
> Vermittlungsgeschichte nicht mehr erscheint und der Zins das
> Verhältnis von Geld zu sich selbst annimmt.

Wenn man Geld als Produktionsmittel auffasst ist er nichts Anderes
als das Schutzgeld dafür, das PM nicht wieder entzogen zu bekommen,
also das Äquivalent zum Profit des Fabrikbesitzers, der seine Firma
im Rahmen eines Arbeitsplatzes verleiht.

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