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  • schopy

mehr als 1000 Beiträge seit 26.08.2008

Streit mit Scholastikern?

Der Marxismus hat sich leider *in einigen* Marxisten zu einer
Religion verkrustet, deren Verkrustungsgrad von dem der
mittelalterlichen Scholastik kaum zu unterscheiden ist.

Das ist sehr schade, da Marx bei der Analyse des Ist-Systems sehr
hilfreich sein kann - wenn man ihn als Augenöffner aber nicht als
Guru betrachtet. 

Über allerlei Vorschläge für ein Soll-System aus dieser Ecke habe ich
eine weniger gute Meinung. Aber das ist egal. Mir geht es um die
Analyse und das Verständnis des derzeitigen Systems (Kapitalismus).
Erst wenn das wirklich verstanden wurde, kann man in einem darauf
folgenden Schritt sinnvoll über Alternativen nachdenken.

Dreht man diese Reihenfolge um, kann nur Quatsch herauskommen. Betet
man nur verkrustete M/L-Sprech- und Denkblasen herunter, auch. Man
schottet sich dann gegen neue Gedanken und Einsichten genauso ab wie
eben früher die Scholastiker.

Trotzdem ist eine Auseinandersetzung mit M/L-Scholastikern zumindest
eine gewisse Zeit lang sinnvoller als eine Auseinandersetzung mit
christoiden Scholastikern. Nur muss man es sich halt nicht wirklich
zu Herzen nehmen, wenn ein M/L-Scholastiker exorzismusgrüne
Erbsensuppe spukt angesichts einer funktionierenden
Kapitalismusanalyse, die der M/L-Bibel nicht in allen Punkten
entspricht und ihr in manchen Punkten sogar widerspricht (oder zu
widersprechen scheint - was weiß ich, bin ja kein Marxist).


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