Stoffelchen schrieb am 1. September 2011 12:47
> Jeder trötet seine Weltsicht in 160 Zeichen hinaus.
> Super Interesse.
Wenn du dich mal ernsthaft mit Twitter beschäftigen würdest, würde
dir sicher auch für dich irgendeine sinnvolle Anwendung einfallen. Es
ist ein sehr einfaches Werkzeug, das sich aber sehr universell
einsetzen läßt.
> Ich zwing niemand, hier zu arbeiten. Wer das gegen die gebotene
> Bezahlung tut, ist mit dem Deal einverstanden. Gute Bezahlung erhöht
> die Chance auf einen guten Mitarbeiter, ist aber keine Gewähr.
> Meine Verantwortung ist es, ihm Planungssicherheit durch Auslastung
> zu geben.
> Seine, seinen Teil dazu beizutragen, dass ich das kann.
Solange nicht jeder Mensch ein uneingeschränktes und bedingungsloses
Recht auf Leben hat, gibt es da immer einen Zwang. Die einzige nicht
direkt revolutionäre Lösung, die auch innerhalb der Systemlogik
durchsetzbar wäre, wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle.
Dann bräuchte auch niemand mehr Häuser zu besetzen oder unter der
Brücke zu schlafen, wenn das BGE hoch genug ist, um sich davon eine
menschenwürdige Wohnung zu nehmen, und Arbeit könnte immer locker und
ohne Zwang laufen, weil man jederzeit problemlos kündigen könnte. Das
BGE wäre auch eine Streikkasse für diejenigen, die in keiner
Gewerkschaft sind. Kleine Selbständige und Freiberufler bräuchten
keine Auftragsflauten mehr zu fürchten. Und im Gegensatz zu Hartz IV,
was dazu führt, daß sich Arbeit einfach nicht lohnt, solange das
Arbeitseinkommen nicht deutlich über dem ALG2-Satz liegt, kommt beim
BGE jeder Cent, den man verdient, zusätzlich zum BGE hinzu, das BGE
wird bedingungslos IMMER ausgezahlt, vom Säugling bis zum Greis, vom
Habenichts bis zum Milliardär.
Es sind die Verhältnisse, die den Arbeitszwang zementieren, und
gerade dann, wenn es viele Arbeitslose und Unterbeschäftigte gibt und
nicht genug Vollzeitstellen für alle, ist es absurd, diesen
Arbeitszwang auch noch mit Hartz IV zu verschärfen. Ihn im Gegenteil
mit einem BGE massiv zu entschärfen wäre richtig. Dann würden viele
Menschen auch nichts mehr dabei finden, nur in Teilzeit zu arbeiten,
was dann auch wieder bedeutet, daß jeder, der arbeiten will, unter
solchen Bedingungen auch wirklich eine Arbeit finden könnte. Da macht
man dann eben aus einer Vollzeitstelle drei Teilzeitstellen und gut,
das BGE sorgt dafür, daß die Leute trotzdem genug Geld haben. Man muß
nur einen Teil der Kapitalerträge abschöpfen und als BGE an alle
Menschen gleichmäßig auszahlen, das könnte man durch eine Tobinsteuer
auf Finanztransaktionen erreichen.
> es gibt genug alte Freveln, die lieber ungenannt blieben.
> Ein abgeholztes Island
> Malträtiertes Griechenland
> Die Lüneburger Heide war mal keine Heide
> Dreckslöcher wie Rom oder Paris, Brutstätten für Malaria
> Kolonisierung
> Zwangsbekehrte oder ausgerottete Indios
> Ausgerottetes Großwild seit dunnemals
> Hach, den Neandertaler jibbet auch nicht mehr
> Schon vor hunderten Jahren gabs mal eben Mißernten in Island.
All diese Probleme waren eben nicht global. Katastrophen für einzelne
Biotope, ein paar Spezies, ein paar Völker, aber nicht für den ganzen
Planeten.
> Und?
> Mensch lernt dazu.
> Je drängender ein Problem, umso mehr muss er sich dann reinhängen.
Die Frage ist, ob so etwas wie Kapitalismus unter diesen Bedingungen
funktionieren kann. Und zwar nicht im Sinne von "die Maschine läuft
und arbeitet", sondern in dem Sinne, daß dies Wirtschaftssystem eine
lebenswerte Welt für alle ermöglicht. Ich habe da mehr als nur
geringe Zweifel.
> So lange du nicht lernst dass deine Ansprüche an Eigentum nicht
> allgemeingültig sind und andere es auch gegen dich verwenden können,
> wird das nix.
> Wenn du aber meinst du hättest DIE Moral gepachtet was wann und WIE
> gerechtfertigt sei, haste dich geschnitten.
Ich sehe das so, daß es immer gesellschaftliche Auseinandersetzungen
um Moral gibt - sofern nicht gerade Hunger herrscht, dann kümmert man
sich einen Scheißdreck um Moral, bis der Magen nicht mehr knurrt. Der
größte Feind meiner anarchistisch-sozialistischen Moral ist natürlich
die protestantisch-kapitalistische...
> Aus den meisten Flüssen kannst längst wieder trinken.
Hier in Deutschland vielleicht. Weltweit sieht das anders aus -
entweder da fließt Drecksbrühe, oder da fließt fast gar nichts mehr,
weil alles für die Bewässerung riesiger Felder und Plantagen
verbraucht wird, wo für den Export angebaut wird...
> Die "restlichen" Probleme werden halt teurer, aber auch gelöst
> werden.
> Das wird dann nur besonders knapp ausgehen für die, die meinen dass
> das die Gemeinschaft für sie ohne Gegenleistung regelt.
Ich ziehe es vor, die Lösung der Probleme möglichst direkt anzugehen,
und wenn ich vor Ort bin auch eigenhändig und ungefragt.
> Jeder trötet seine Weltsicht in 160 Zeichen hinaus.
> Super Interesse.
Wenn du dich mal ernsthaft mit Twitter beschäftigen würdest, würde
dir sicher auch für dich irgendeine sinnvolle Anwendung einfallen. Es
ist ein sehr einfaches Werkzeug, das sich aber sehr universell
einsetzen läßt.
> Ich zwing niemand, hier zu arbeiten. Wer das gegen die gebotene
> Bezahlung tut, ist mit dem Deal einverstanden. Gute Bezahlung erhöht
> die Chance auf einen guten Mitarbeiter, ist aber keine Gewähr.
> Meine Verantwortung ist es, ihm Planungssicherheit durch Auslastung
> zu geben.
> Seine, seinen Teil dazu beizutragen, dass ich das kann.
Solange nicht jeder Mensch ein uneingeschränktes und bedingungsloses
Recht auf Leben hat, gibt es da immer einen Zwang. Die einzige nicht
direkt revolutionäre Lösung, die auch innerhalb der Systemlogik
durchsetzbar wäre, wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle.
Dann bräuchte auch niemand mehr Häuser zu besetzen oder unter der
Brücke zu schlafen, wenn das BGE hoch genug ist, um sich davon eine
menschenwürdige Wohnung zu nehmen, und Arbeit könnte immer locker und
ohne Zwang laufen, weil man jederzeit problemlos kündigen könnte. Das
BGE wäre auch eine Streikkasse für diejenigen, die in keiner
Gewerkschaft sind. Kleine Selbständige und Freiberufler bräuchten
keine Auftragsflauten mehr zu fürchten. Und im Gegensatz zu Hartz IV,
was dazu führt, daß sich Arbeit einfach nicht lohnt, solange das
Arbeitseinkommen nicht deutlich über dem ALG2-Satz liegt, kommt beim
BGE jeder Cent, den man verdient, zusätzlich zum BGE hinzu, das BGE
wird bedingungslos IMMER ausgezahlt, vom Säugling bis zum Greis, vom
Habenichts bis zum Milliardär.
Es sind die Verhältnisse, die den Arbeitszwang zementieren, und
gerade dann, wenn es viele Arbeitslose und Unterbeschäftigte gibt und
nicht genug Vollzeitstellen für alle, ist es absurd, diesen
Arbeitszwang auch noch mit Hartz IV zu verschärfen. Ihn im Gegenteil
mit einem BGE massiv zu entschärfen wäre richtig. Dann würden viele
Menschen auch nichts mehr dabei finden, nur in Teilzeit zu arbeiten,
was dann auch wieder bedeutet, daß jeder, der arbeiten will, unter
solchen Bedingungen auch wirklich eine Arbeit finden könnte. Da macht
man dann eben aus einer Vollzeitstelle drei Teilzeitstellen und gut,
das BGE sorgt dafür, daß die Leute trotzdem genug Geld haben. Man muß
nur einen Teil der Kapitalerträge abschöpfen und als BGE an alle
Menschen gleichmäßig auszahlen, das könnte man durch eine Tobinsteuer
auf Finanztransaktionen erreichen.
> es gibt genug alte Freveln, die lieber ungenannt blieben.
> Ein abgeholztes Island
> Malträtiertes Griechenland
> Die Lüneburger Heide war mal keine Heide
> Dreckslöcher wie Rom oder Paris, Brutstätten für Malaria
> Kolonisierung
> Zwangsbekehrte oder ausgerottete Indios
> Ausgerottetes Großwild seit dunnemals
> Hach, den Neandertaler jibbet auch nicht mehr
> Schon vor hunderten Jahren gabs mal eben Mißernten in Island.
All diese Probleme waren eben nicht global. Katastrophen für einzelne
Biotope, ein paar Spezies, ein paar Völker, aber nicht für den ganzen
Planeten.
> Und?
> Mensch lernt dazu.
> Je drängender ein Problem, umso mehr muss er sich dann reinhängen.
Die Frage ist, ob so etwas wie Kapitalismus unter diesen Bedingungen
funktionieren kann. Und zwar nicht im Sinne von "die Maschine läuft
und arbeitet", sondern in dem Sinne, daß dies Wirtschaftssystem eine
lebenswerte Welt für alle ermöglicht. Ich habe da mehr als nur
geringe Zweifel.
> So lange du nicht lernst dass deine Ansprüche an Eigentum nicht
> allgemeingültig sind und andere es auch gegen dich verwenden können,
> wird das nix.
> Wenn du aber meinst du hättest DIE Moral gepachtet was wann und WIE
> gerechtfertigt sei, haste dich geschnitten.
Ich sehe das so, daß es immer gesellschaftliche Auseinandersetzungen
um Moral gibt - sofern nicht gerade Hunger herrscht, dann kümmert man
sich einen Scheißdreck um Moral, bis der Magen nicht mehr knurrt. Der
größte Feind meiner anarchistisch-sozialistischen Moral ist natürlich
die protestantisch-kapitalistische...
> Aus den meisten Flüssen kannst längst wieder trinken.
Hier in Deutschland vielleicht. Weltweit sieht das anders aus -
entweder da fließt Drecksbrühe, oder da fließt fast gar nichts mehr,
weil alles für die Bewässerung riesiger Felder und Plantagen
verbraucht wird, wo für den Export angebaut wird...
> Die "restlichen" Probleme werden halt teurer, aber auch gelöst
> werden.
> Das wird dann nur besonders knapp ausgehen für die, die meinen dass
> das die Gemeinschaft für sie ohne Gegenleistung regelt.
Ich ziehe es vor, die Lösung der Probleme möglichst direkt anzugehen,
und wenn ich vor Ort bin auch eigenhändig und ungefragt.