Die EVG hat im Jahr 2021 keiner Minusrunde zugestimmt. Man kann sich nicht nach Gutdünken eine neue Referenz ausdenken - dann könnte man nämlich mit Blick auf die Tarifabschlüsse in der Metallbranche jeden Abschluss als "Minusrunde" betiteln. Inhaltlich ist das natürlich kompletter Unsinn.
Jede Lohnverhandlung, die in einem Lohnzuwachs unterhalb der offiziellen und sowieso für das praktische Leben seit Jahren viel zu geringen Inflationsrate endet, ist eine Minusrunde, denn die Kaufkraft des Gehalts sinkt. Keine Gewerkschaft bei der Bahn, die die Interessen ihrer MItglieder vertritt, würde das mitmachen. Erst recht nicht, wenn gleichzeitig Projekte wie Stuttgart 21 finanziert werden.
Deutschland ist in Relation zur Produktivität längst ein Niedriglohnland.
Der Mindestlohn in diesem Land reicht nicht einmal aus, um nach 45 Beitragsjahren ein Rente über dem Niveau der Grundsicherung zu kommen (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rentenversicherung-8-50-euro-reichen-nur-fuer-mini-rente-1.2708653).
2,4 Millionen Rentner, die mindestens 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, bekommen aktuell unter 1.000 Euro Rente (https://www.tagesschau.de/inland/rente-295.html).