Scharping und seine Regierungskollegen sind Vollidioten! Scharping
wurde zu Anfang bereits getäuscht (auch von Angehörigen
seines eigenen Ministeriums) und konnte bzw. wollte dann im Laufe des
eskalierenden Krieges nicht mehr zurück.
Im Kosovo-Krieg haben die USA den Medien-Krieg erprobt sowie die Taktik
der systematischen Umweltzerstörung als Kriegsmittel. Allein der
Zeitpunkt des Kriegsbeginns hätte
misstrauisch machen müssen. Just zu dem Zeitpunkt, als Deutschland
auf EG-Ebene eine Senkung seiner immensen, durch nichts mehr zu
rechtfertigenden EG-Beiträge durchsetzen wollte und man
hierüber verhandelte, wurde der Angriff auf Ex-Jugoslawien
beschlossen. Damit war das Thema der Zahlungsbeiträge Deutschlands
sekundär und Deutschland musste seine
"Bündnisfähigkeit" beweisen.
Die strategische Politik der USA ist es immer gewesen, die
Wirtschaftskraft Europas, insbesondere Deutschlands, nicht zu stark
werden zu lassen. Auch England und Frankreich sind hierum seit Jahren
bemüht. Wer z.B. denkt, bei der Zwangsarbeiterentschädigung,
für die man sich eingesetzt hat, stünden auf Seiten der USA
menschliche Ziele im Vordergrund, der irrt gewaltig.
Im Übrigen ist es auch falsch zu meinen, so wie "Mär
Türer" in seinem Beitrag andeutet, dass die USA niedrige
Ölpreise anstreben. Die Politik der letzten Jahre war gerade
umgekehrt. Die USA produzieren die Hälfte des Öls, das sie
verbrauchen, selbst. Und welche Familie ist ganz dick im
Ölgeschäft: Die Bush-Family!
Die Bush-Administration hat Saddam Hussein ständig dazu
gedrängt,die Öl-Preise zu erhöhen. Die sog. Kickbacks in
Höhe von etwa 250 Milliarden Dollar haben Saddam und Bush unter
sich geteilt. 1986, als der Öl-Preis auf 8,90 $ fiel, reiste der
damalige Vize-Präsident Bush persönlich nach Saudi Arabien,
um König Fahd zu überzeugen, den Öl-Preis wieder in die
Höhe zu treiben. Dies gelang ihm: der Ölpreis wurde von der
Opec auf 18 $ angehoben. Der Scheich Yamani, der für niedrige
Preise eintrat, um einen größeren Marktanteil der Opec zu
erhalten, wurde gefeuert. Im Januar 1990 war der Ölpreis 21 $ pro
Barrel, aber man erwartete bereits, dass der Ölpreis auf 15 $
fallen würde. Da Saddam, damals einer der wichtigsten Partner der
USA, durch seine hohen Ausgaben im Krieg mit dem Iran pleite zu gehen
drohte, drängten die USA ihn, den Ölpreis durch eine
aggressive Politik auf 24 bis 25 $ pro Barrel zu erhöhen. Im
Februar 1990, sechs Monate vor dem Angriff auf Kuweit,
begann Hussein - mit amerikanischer Billigung - seine
"antiimperialistische" radikalarabische Hetzreden, in denen
er innerhalb der OPEC vertrat, dass der gegenwärtige
ölpreis ungerecht für alle Araber sei.
Am 25. Juli 1990, acht Tage vor dem irakischen Angriff auf Kuweit, traf
sich die damalige US-Botschafterin April Glaspie mit Hussein im dessen
Palast in Bagdad. Das Redemanuskript wurde im Nachhinein publik:
Glaspie: "Ich habe direkte Anweisung von Präsident Bush,
unsere Beziehungen mit dem Irak zu verbessern. Wir haben eine
beträchtliche Sympathie für Ihren Wunsch nach höheren
Ölpreisen, was die Hauptursache für Ihren Konflikt mit Kuweit
ist...Wir können sehen, dass Sie massive Truppen im Süden
stationiert haben. Normalerweise geht uns dies nichts an, aber wenn
dies passiert im Kontext Ihrer Drohungen gegen Kuweit, wäre es
vernünftig für uns, betroffen zu sein. Daher habe ich
Anweisung, Sie zu im Geiste aller Freundschaft nach Ihren Absichten zu
fragen: Warum haben sie so viele Truppen an der Grenze zu Kuweit
zusammengezogen?"
Hussein: "Wie Sie wissen, habe ich seit Jahren jede Anstrengung
unternommen, eine Lösung für unseren Konflikt mit Kuweit zu
finden. Es wird in zwei Tagen ein Treffen geben. Ich bin gewillt, den
Verhandlungen noch diese eine Chance zu geben. Wenn wir uns treffen und
wir sehen, dass es Hoffnung gibt, wird nichts passieren. Aber wenn wir
keine Lösung finden sollten, dann ist es natürlich, dass der
Irak nicht seinen Tod akzeptieren wird.
(Anm.: Irak war zu dem Zeitpunkt aufgrund des Krieges mit Iran
bankrott. Die Auslandsschulden stiegen von 1 Milliarde im Jahre 1979
auf 100 Milliarden 1990. Die internationalen Banken verweigerten nun
weitere Kredite)
Glaspie: "Welche Lösungen wären akzeptabel?"
Hussein: "Wenn wir den ganzen Shatt al Arab behalten könnten,
unser strategisches Ziel in dem Krieg mit Iran, werden wir den Kuweitis
Zugeständnisse machen. Aber wenn wir gezwungen werden, zu
wählen zwischen der Hälfte des Shatt und dem ganzen Irak
(Anm.: d.h. einschließlich Kuweit), dann werden wir den ganzen
Shatt aufgeben und unsere Ansprüche auf Kuweit verteidigen, um
Irak in der Form zu behalten, die wir wünschen. Was ist die
Meinung der USA hierzu?"
Glaspie: (Pause, dann spricht sie sehr sorgfältig) "Wir haben
keine Meinung zu Ihren arabisch-arabischen Konflikten, so wie Ihren
Streit mit Kuweit. Staatssekretät Baker hat mich beauftragt, diese
Auffassung, die Ihnen bereits in den 60er Jahren mitgeteilt wurde, zu
betonen: Die Kuweit-Frage ist keine Angelegenheit Amerikas."
Saddam lächelte. Am 2. August 1990, wenige Tage später, zog
Saddam seine Truppen zusammen und fiel in Kuweit ein.
So lief die Sache. Danach war dann Saddam der große
Bösewicht! Kein weiterer Kommentar.