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  • logiko

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2020

Bin Ladens Rechnung ging auf

Kommen wir zum Punkt: Der Krieg gegen den Terror mündete in eine Niederlage in Afghanistan. Wer gedacht hatte, Bin Laden wäre mit seiner Kriegserklärung gegen den teuflischen Westen eine sektiererische Ausnahmeerscheinung, die Blödsinn daherredete, wird nun erkennen, dass seine Vision, mit einem zweiten Pearl Habor in New York einen Krieg zu beginnen, der gewonnen werden könnte, eine begründete Prognose war. Er schätzte die Schwäche des Feindes richtig ein, und wir sind bis heute nicht in der Lage, zu begreifen, was mit uns geschieht. Die Dschihadisten haben den Westen infiltriert und direkt bei uns zu Hause unsere Lebensart und unsere Schwächen studiert, während wir diese Leute bei uns eingeladen haben, ohne das Geringste von ihren begriffen zu haben. So gelang es ihnen unsere Waffen umzudrehen und uns an der Kehle zu packen.

Wenn dereinst in nicht allzu ferner Zukunft die Mullahs halb Europa regieren werden, wird genau das Bild ikonische Größe bekommen, über das der Autor sich verärgert zeigt - der Gesichtsausdruck des Idioten mit Kinderbuch in der Hand:

Statt uns über krude Theorien zu streiten oder über den Gesichtsausdruck des US-Präsidenten zu mokieren, als er die Nachricht vom Anschlag auf sein Land mit einem Kinderbuch in der Hand entgegennahm.

So mag der Häuptling der Azteken ausgesehen haben, als der Eroberer Cortez mit einer Handvoll Musketiere in seinen Palast eindrang.

Wir führen nicht nur einen Krieg gegen eine Handvoll Terroristen, sondern wir haben es mit einer modernen antiwestlichen Volksbewegung des Islam zu tun, deren Gewaltigkeit nur mit dem Faschismus am Beginn des 20 Jahrhunderts zu vergleichen ist. Der politische Islam Mohammeds ist in einer mörderischen Erhebung als eine Art Renaissance der Religion wiederauferstanden und fordert im Dschihad die Weltherrschaft.

Unsere Handlungsoptionen nach der Niederlage sind hingegen begrenzt. Wir müssen uns daran machen, Europa an unserer Haustür und in unserem Inneren zu verteidigen.

Heute ist die Welt wie vor dem 2. Weltkrieg in Westen, Faschismus und Kommunismus aufgeteilt und wir sind in die Defensive geraten, auf dem Rückzug und teilweise auf der Flucht und mit einer feindlichen Guerilla im eigenen Hinterland - von trottelhaften Aztekenhäuptlingen in die europäischen Hauptstädte eingeladen.

Wie konnte das dem Westen passieren? Wie konnte eine als unbesiegbar geltende Atommacht geschlagen werden? Man hat sich auf seine Unbesiegbarkeit verlassen und ist seiner imperialen Dummheit aufgesessen, dass das Imperium durch reine Ideologie den Weltfrieden durchsetzen kann und mit dieser Verblendung konnte die Atombombe nicht mehr eingesetzt werden.
So kam es, dass im 20. Jahrhundert nach Pearl Habor der Krieg siegreich mit der Atombombe beendet werden konnte und nur deshalb so lange dauerte, weil man die Atomwaffe erst entwickeln musste. Nach der Kopie Pearl Habors im New York des 21. Jahrhunderts aber dem Westen die Niederlage blühte, weil der Einsatz der Atombombe auf Tora Bora, um Bin Laden zu erledigen, sich nicht zu lohnen schien. Das Ergebnis hunderttausende Tote mehr und ein Imperium, das seine Reputation als unbesiegbare Macht verloren hat. Einen Krieg, der die Atombombe nicht wert ist, sollte im dekadenten Westen nicht geführt werden und vor allem nicht 20 Jahre lang. Die Folgen der Niederlage könnten schlimmer als eine einzelne Atombombe, nämlich ein dritter Weltkrieg sein. Wir werden sehen, wie der Krieg weitergeht.

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