... dass die Stimmung in den USA total panisch und anschließend irrational wurde.
Man hat den verständlichen Schock der US-Bevölkerung ausgenutzt, um ausschließlich emotionale Reaktionen zu schüren.
Die Medien haben z. B. die Videos von den Anschlägen und von den katastrophalen Zuständen danach in Dauerschleife rund um die Uhr laufen lassen und Horrorvisionen über zukünftige Bedrohungen durch Islamisten produziert.
Doch die anfängliche Kriegsbefürwortung der US-Bevölkerung ging später schnell zurück.
2009 fanden sowohl CNN, Associated Press und Washington Post wie auch Pew in ihren jeweiligen Umfragen heraus, dass die Mehrheit der US-Bürger die US-Kriegsführung in Afghanistan ablehnte.
Hier finden sich sehr detaillierte Infos:
https://en.wikipedia.org/wiki/International_public_opinion_on_the_war_in_Afghanistan
Und, hat die US-Regierung diesen Meinungsumschwung in der Bevölkerung berücksichtigt?
Hat Obama daraufhin weniger Kriege geführt?
Nein, der Friedensnobelpreisträger hat stattdessen ungerührt Wesley Clark's "Seven Countries in Five Years" durchgezogen.
Wenn Ihre Argumentaion zuträfe, müsste die US-Regierung den Afghanistan-Krieg doch 10 Jahre früher beendet und seitdem keine neuen Kriege mehr geführt haben.
Sie machen es sich zu einfach, wenn Sie der US-Bevölkerung statt der US-Regierung die Schuld geben.
Wissen Sie, es gilt hierzulande in bestimmten Kreisen als schick, sich über die geistigen Qualitäten der US-Bevölkerung zu mockieren, um sich selbst dabei Überlegenheitsgefühle zu verschaffen.
Dabei wird gern übersehen, wer dafür sorgt, dass z. B. das Niveau des US-Bildungssystems (von ein paar Elite-Einrichtungen abgesehen) so niedrig ist, allein schon durch Unterfinanzierung der Highschools in ärmeren Stadtteilen, von den horrenden Studiengebühren ganz zu schweigen.
Ist das die Bevölkerung oder ist es die Regierung?
Und hat die Bevölkerung im US-Wahlsystem die Möglichkeit, eine wirklich andere Regierung zu wählen?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.09.2021 12:45).