BythMuster schrieb am 11.09.2021 20:11:
Die Details zum Abzug aus Afghanistan wurden von Trumps Unterhändler Zalmay Khalilzad ausgehandelt, ohne Einbeziehung der europäischen Verbündeten bzw. der afghanischen Regierung.
Warum, weil jeder Akt US-amerikanischen Scheiterns einem Deppen zugeschrieben werden muss, wofür Trump sich anbietet? Damit der Rest wie ein rational handelndes, von Werten getragenes System aussieht, in dem es um Vernunft und Anstand geht?
Entscheidungen von solcher Tragweite, die Billionen an Investitionen über 20 Jahre hinweg betreffen, fällt nicht einfach irgendein Präsi, sondern der, der gerade im Amt ist, als der Abzug aus Afghanistan freigegeben wurde. Afghanistan war kein Reinfall wegen Trump, sondern von Anfang.
Des weiteren ist anzuzweifeln, wer hier wen bzw. ob überhaupt irgendwer hier verraten wurde und ob sich "die Afghanen", damit gemeint ist die Mehrheit der Bevölkerung, vom Abzug der Amerikaner "verraten" fühlen. Man hat sich dort durch unterschiedsloses Töten sehr unbeliebt gemacht. Und wer unterschiedslos tötet, darüber lügt und wenig Reue zeigt, wird nicht als Brunnenbauer und Schokoverteiler empfunden, sondern als Besatzer. Dass die Taliban die Nachfolge der Amis übernehmen, ändert nichts daran.
Und was genau haben die Europäer groß verloren in Afghanistan außer dem Geld für ihre PR-Beteiligung und dem Ansehensschaden?