Ansicht umschalten
Avatar von K.Toffel
  • K.Toffel

69 Beiträge seit 14.07.2024

Eskalation - war das von vornerein der Plan, oder wissen wir nicht, was wir tun?

Man erinnert sich, wie NATO und Bundesregierung uns seit 2021 in vollster Überzeugung ständig vorbeten, "wir" seien Russland haushoch überlegen.

Putins Vorschlag, über eine weitgehend demilitarisierte Zone von Berlin bis zum Ural zu reden, wurde ohne jede Diskussion zurückgewiesen. Was bildet der Schnösel sich ein, wenn der zuckt, machen wir ihn mit verschärften Sanktionen platt. Und mit 5000 Stahlhelmen.

Drei Jahre später versenkt die Ukraine mit "selbstgebauten" Mittel- and Langstreckenwaffen die russische Marine und bombardiert Flughäfen und Öltanks in ganz Russland, bis nach Sibirien. Die NATO stattet die Ukraine mit Panzern und Raketen aus, um russisches Territorium zu erobern, die USA denken laut darüber nach, der Ukraine Mittelstreckenraketen zu liefern, damit die Ukraine Moskau in das Dresden dieses Jahrhunderts zerbomben kann.

Das alles mag absolut gerechtfertigt sein, als Reaktion auf den "illegalen Angriffskrieg". Das ist aber nicht das Thema hier.

Die Frage ist, ob NATO, Bundeswehr und Bundesregierung schon 2022 klar war, dass man Russland nicht mit Sanktionen, 5000 Stahlhelmen und Wunderhaubitzen 2000 aus der Ukraine vertreiben kann. Ob man uns das nur vorgelogen hat, um das eigentliche Ziel, Russland nach Lust und Laune bombardieren zu können, über den Stellvertreter Ukraine. Dann wären wir diejenigen, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg angefangen haben. Vor allem "wir" in Deutschland, konkret die Bundesregierung, die, man erinnert sich, ja in Gestalt unseren Wums-Kanzlers und unserer Außenministerin voranmarschiert und von allen Ländern dieser Erde die Kriegstrommeln am lautesten getrommelt haben, bei den Vereinten Nationen und den G7 und G20-Gipfeln.

Oder sind Bundesregierung, Bundeswehr und NATO völlig überrascht worden von den ausbleibenden Erfolgen der endlosen Maßnahmenpakete? Sind wir, nach Irak, Syrien und Afghanistan in den nächsten Krieg hineingestolpert, wissen weder die Militärs noch die Politiker, was sie da eigentlich tun? Trudeln wir, wie in Afghanistan, immer tiefer in den Sumpf, weil keiner mehr den Überblick und die Weitsicht, den Wahnsinn zu stoppen, bevor wir uns bis aufs Blut blamiert haben?

Eigentlich ist es egal, ob man uns unter falschen Vorwänden in einen Krieg hineinzieht, oder weil man es nicht besser weiß: Die Lehre aus Afghanistan war, dass wir nie wieder den Kriegstreibern, egal ob in Uniform oder im Hosenanzug, die Entscheidung über Krieg und Frieden überlassen dürfen.

Es wäre an der Zeit, dass wir uns daran erinnern ...

Bewerten
- +
Ansicht umschalten