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  • Lieblingsuser

mehr als 1000 Beiträge seit 20.03.2024

Re: Das ist das Kardinalproblem…

Nunja, es gibt auch Atomraketen in der Türkei.

Nein, es gibt in keinem europäischen NATO-Land Atomraketen. Allenfalls Bomben.

Und auch wenn Polen reine Abwehrraketen aufstellen wollte, die sich angeblich nur gegen den Iran richten, verschieben diese das Gleichgewicht der nuklearen Abschreckung, das wir bislang hatten.

Überhaupt nicht. Es waren konventionelle Raketen, keine nuklearen.

Das Zivilrecht in Deutschland kennt auch mündliche Verträge.

Das kommt hier überhaupt nicht zum Tragen.

Auch in unserem westlichen Wertesystem ist es unmoralisch mündliche Absprachen zu brechen. Dass Zusagen bezgl. NATO gemacht wurden, ist dokumentiert, wie Du selber sagst.

Das Problem ist ein anderes. Es war kein Zugeständnis der NATO an Russland, sondern ein Zugeständnis zwischen zwei Personen. Die Nachfolger sind nicht an diese mündlichen Absprachen gebunden.

Das Gesetz bedeutete die faktische Schließung von einer Reihe russischsprachiger Zeitungen.

Das ist falsch. Sie sollten lediglich in zwei Sprachen abdrucken.

Hast Du dort gelebt, oder in den Schuhen der russischsprachigen Menschen im Donbass gesteckt?

Wie sieht es bei dir aus?

Ich gehe davon aus, dass so ein Gesetz eine einschneidende Veränderung bedeutet: Wenn der Sachbearbeiter vor Dir - aus welchen Gründen auch immer - keine Lust hat, mit Dir russisch zu reden, dann hast Du Pech gehabt.

Also Bauchgefühle haben hier gar keine Relevanz.

Ich hingegen sehe, wie die NATO seit Jahrzehnten an Russland - entgegen der westlichen Zusicherungen - heranrückt.

Es gab keine westlichen Zusicherungen, lediglich mündliche Absprachen zwischen zwei Herren. Zudem hat Putin, nicht Russland, kein Problem, dass die NATO an Russland heranrückt. Er hat mit den zwei neuen Beitritten sogar Truppen abgezogen.

Mearsheimer hat in dem Punkt Recht: Dass die NATO *wirklich*wirklich* keine Absicht hat, Russland jemals anzugreifen, ist nicht hinreichend.

Mearsheimer erzählt einfach Unsinn. Er rechtfertigt den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mit einem Bauchgefühl, mit einer Meinung, kann aber nicht sinnvoll erklären, warum dann Russland die Ukraine angreift und nicht die NATO, denn durch den Angriff ist ja die Bedrohungslage nicht verschwunden, sondern im Gegenteil durch die beiden neuen Mitglieder sogar gewachsen. Also Mearsheimer braucht man nun wirklich nicht ernst nehmen.

Ich hab das mal korrigiert für Dich.

Was aber falsch ist, denn es war kein Putsch, auch wenn das in (pro)-russischen Kreisen immer so erzählt wird.

Du hast die Wahrheit der Information aus meinen Links bisher nicht bestritten. Wie kommst Du dann darauf, dass die Vorgeschichte konstruiert sein soll?

Weil man sich hier Vorgeschichten nach Belieben raussucht, die sich teils widersprechen. Welche Vorgeschichte war es denn nun, wenn man bedenkt, dass der Krieg nicht 2022 begonnen hat.

Aber um überhaupt einen Frieden erreichen zu können, muss man die Ursachen - vorurteilsfrei - ergründen.

Und dabei weigert man sich hartnäckig einer einfachen Tatsache. Nämlich, dass für Putin die Ukraine kein souveräner Staat ist und er mehrfach verkündet hat, Russland in seinen alten Grenzen wieder herzustellen.

Da erinnere ich mich aber etwas anders:

In December 2021, Russia advanced two draft treaties that contained requests for what it referred to as "security guarantees", including a legally binding promise that Ukraine would not join the North Atlantic Treaty Organization (NATO) and a reduction in NATO troops and materiel stationed in Eastern Europe, threatening unspecified military response if those demands were not met in full. NATO rejected these requests, and the United States warned Russia of "swift and severe" economic sanctions should it further invade Ukraine.

Klar, man geht erstmal mit einer Maximalforderung in Verhandlungen. Aber der Westen hat ja noch nicht einmal versucht zu verhandeln!

Da würfelst du einiges durcheinander. Erstens, ein NATO-Beitritt der Ukraine war nicht in Aussicht. zweitens, Putin kann keine Forderungen an die NATO schicken, Truppen von ihrem Gebeit abzuziehen. Russland würde ja auch keine Truppen abziehen wollen Und auch hier verkennst du wieder, dass das keine Rechtfertigung sein kann, denn die Truppen wurden nach dem Einmarsch sogar verstärkt und für Putin ist das kein Problem.

Aber die USA haben - als Hegemonialmacht - auch schon lange ihre Finger in der Ukraine.

Mag durchaus sein, aber rechtfertigt das einen Angriff auf die Ukraine?

Ich muss Dir, glaube ich, nicht erzählen, wie die CIA halb Lateinamerika mit Putschen und Drogengewalt überzogen hat?

Und ich muss dir, glaube ich, nicht erzählen, was Putins Wagnertruppen gerade in Venezuela machen oder was sie in Afrika gemacht haben. Du tust so, als würden nur die USA Einfluss ausübern, blendest aber die imperialen Interessen Putins völlig aus. Und da sist auch der Grund, warum er die Ukraine angegriffen hat. Er will sie schlichtweg haben. Es gibt keine Vorgeschichte dazu. Es gibt keine Bedrohung durch die NATO. Das sind alles Lügen, um den Agriff zu rechtfertigen. Es ist einfache imperiale Gier.

So wie ich das sehe, hat Russland als Hegemonialmacht in etwa so reagiert, wie die USA reagieren würden, wenn die Chinesen in Mexiko einem USA-feindlichen Präsidenten zur Macht verhelfen würden.

Sorry, aber auf diesen Schwachsinn gebe ich nichts, denn das wurde von den Russen hier schon mehrfach erzählt.

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