Chefdenker schrieb am 31. Januar 2008 8:31
> > Guernica war weder das erste großflächige Bombardement von zivilen
> > Einrichtungen (das haben die Briten im nahen Osten bereits Jahre
> > zuvor gemacht), noch war es auch nur annähernd das schlimmste
> > Bombardement.
>
> klar, aber hier wurde zum ersten mal konsequent das konzept der
> terrorisierung der zivilbevölkerung und das des totalen krieges
> erprobt! das macht den luftangriff auf guernica einmalig.
Was sich nicht zuletzt allerdings als Hoax herausstellte.
Es ging nicht um ein Konzept.
Vielmehr ging es mehr um eine Art Erprobung einer Luftwaffe.
Leider ist Guernica zu sehr propagandistisch von allen
möglichen Seiten ausgeschlachtet worden als das die Wahrheit
so einfach wäre.
So hatte es auch beim Bombardement in Durango drei Wochen zuvor
wesentlich mehr Opfer gegeben.
Zudem sogar davor noch einige andere Orte schwer bombardiert wurden.
In Guernica wurden von Jagdfliegern aber gezielt Milizionäre
beschossen die aus der Zivilbevölkerung heraus agierten.
Und was das bedeutete kann man sich an zwei Fingern ausrechnen.
Es gibt eine sehr gute und vor allem neutrale Doku
zum Thema, die vor allem rein auf Augenzeugen beruht
und dabei auch versucht die Ungereimtheiten zu klären.
Ich weiss leider nicht mehr wer die gedreht hat.
Es kam aber mal auf Arte.
> > Denn auch hier haben Briten und Amis bereits im zweiten Weltkrieg
> > gezeigt, wo der Hammer hängt.
Ja. Aber es war zum Beispiel auch nicht Bomber Harris sondern
Hugh Trenchard der das strategische Bombardement von einem Wells
Roman zur Realität weiterentwickelte.
Das Konzept des Luftkriegs basiert auf dem H.G. Wells Roman,
"Luftkrieg" der Wells seinerseits als Rassisten entlarvt.
Die Konzepte des strategischen Luftkriegs lassen sich allesamt
auf diesen Roman zurückführen, da Bombardements vorher von allen
Luftwaffen als ineffizient betrachtet wurden.
Trenchard und der Amerikaner Willam Mitchell trafen sich beim
Kriegseintritt (WW I) und Mitchell wurde seinerseits Anhänger von
Trenchards Theorien, was zur Gründung der Schule für Strategische
Bombardierung führte.
Mitchell wurde aber auch vom Italiener Guilio Douhet beeinflusst.
Der schrieb 1921 ein Buch, in dem er die strategische Bombardierung
quasi logisch darlegte und Bombardements von militärischen Zielen auf
die Zivilbevölkerung ausdehnte.
Eine Doktrin die sich bis heute fälschlicher Weise fortsetzt.
Und wenn man hier die Parallele zwischen den USA und der
Vergangenheit ziehen will, geht die von Trenchard, Douhet und
Mitchell aus und findet sich
in einer bis heute mehr oder weniger gültigen Doktrin von
"The Air Campaign - Planning for Combat" von John Warden- wieder
(erschienen 1988).
Der erste Einsatz von strategischen Bombardements fand 1920 mit DH 9
Bombern
in Britisch Somalia gegen die dortigen Rebellen statt.
Das wurde von Churchill ganz im Sinne der Britischen Tradition von
der Strafexpedition bereits 1919 so angekündigt.
Damit sehe ich die Parallele zu Guernica völlig wiederlegt.
Und wer in den zweifelhaften Ruf kommt,
die ersten gewesen zu sein sowieso
Jetzt kommt noch der Irak ins Spiel:
Bereits 1921 schlug Trenchard vor die Führung der Aktionen dort,
von der RAF übernehmen zu lassen.
* "Durch vier oder fünf Flugzeuge, welche praktisch keinerlei
* Ziel abgeben, kann ein ganzes Dorf in 45 Minuten praktisch
* dem Erdboden gleich gemacht und ein Drittel der Einwohner
* getötet oder verwundet werden."
RAF-Geschwaderkommandant J.A. Chamier - 1922:
* "Ein Operationsziel muß gewählt werden - am besten das
* unzugänglichste Dorf des wichtigsten Stammes,
* der bestraft werden soll.
* Alle verfügbaren Flugzeuge müssen zusammengezogen werden.
* Der Angriff mit Bomben und Maschinengewehren muß unbarmherzig
* und gnadenlos erfolgen und ununterbrochen bei Tag und
* Nacht erfolgen, auf Häuser, deren Bewohner,
* die Ernten und die Haustiere.
* Das klingt brutal, ich weiß, aber es muß von Anfang an brutal sein.
* In der Zukunft wird dann die Androhung schon wirksam sein,
* wenn die Lektion erst einmal richtig gelernt wurde."
Das fand dann 1936 zum Palästina Aufstand mit Bomber Harris seine
ersten traurigen Höhepunkte.
Angesichts solcher "Zweifelhafter Erfolge" die ja auch so nach
außen kommuniziert wurden, braucht einen der Hitlersche Bomberwahn
dann auch nicht mehr zu wundern.
> > Guernica war weder das erste großflächige Bombardement von zivilen
> > Einrichtungen (das haben die Briten im nahen Osten bereits Jahre
> > zuvor gemacht), noch war es auch nur annähernd das schlimmste
> > Bombardement.
>
> klar, aber hier wurde zum ersten mal konsequent das konzept der
> terrorisierung der zivilbevölkerung und das des totalen krieges
> erprobt! das macht den luftangriff auf guernica einmalig.
Was sich nicht zuletzt allerdings als Hoax herausstellte.
Es ging nicht um ein Konzept.
Vielmehr ging es mehr um eine Art Erprobung einer Luftwaffe.
Leider ist Guernica zu sehr propagandistisch von allen
möglichen Seiten ausgeschlachtet worden als das die Wahrheit
so einfach wäre.
So hatte es auch beim Bombardement in Durango drei Wochen zuvor
wesentlich mehr Opfer gegeben.
Zudem sogar davor noch einige andere Orte schwer bombardiert wurden.
In Guernica wurden von Jagdfliegern aber gezielt Milizionäre
beschossen die aus der Zivilbevölkerung heraus agierten.
Und was das bedeutete kann man sich an zwei Fingern ausrechnen.
Es gibt eine sehr gute und vor allem neutrale Doku
zum Thema, die vor allem rein auf Augenzeugen beruht
und dabei auch versucht die Ungereimtheiten zu klären.
Ich weiss leider nicht mehr wer die gedreht hat.
Es kam aber mal auf Arte.
> > Denn auch hier haben Briten und Amis bereits im zweiten Weltkrieg
> > gezeigt, wo der Hammer hängt.
Ja. Aber es war zum Beispiel auch nicht Bomber Harris sondern
Hugh Trenchard der das strategische Bombardement von einem Wells
Roman zur Realität weiterentwickelte.
Das Konzept des Luftkriegs basiert auf dem H.G. Wells Roman,
"Luftkrieg" der Wells seinerseits als Rassisten entlarvt.
Die Konzepte des strategischen Luftkriegs lassen sich allesamt
auf diesen Roman zurückführen, da Bombardements vorher von allen
Luftwaffen als ineffizient betrachtet wurden.
Trenchard und der Amerikaner Willam Mitchell trafen sich beim
Kriegseintritt (WW I) und Mitchell wurde seinerseits Anhänger von
Trenchards Theorien, was zur Gründung der Schule für Strategische
Bombardierung führte.
Mitchell wurde aber auch vom Italiener Guilio Douhet beeinflusst.
Der schrieb 1921 ein Buch, in dem er die strategische Bombardierung
quasi logisch darlegte und Bombardements von militärischen Zielen auf
die Zivilbevölkerung ausdehnte.
Eine Doktrin die sich bis heute fälschlicher Weise fortsetzt.
Und wenn man hier die Parallele zwischen den USA und der
Vergangenheit ziehen will, geht die von Trenchard, Douhet und
Mitchell aus und findet sich
in einer bis heute mehr oder weniger gültigen Doktrin von
"The Air Campaign - Planning for Combat" von John Warden- wieder
(erschienen 1988).
Der erste Einsatz von strategischen Bombardements fand 1920 mit DH 9
Bombern
in Britisch Somalia gegen die dortigen Rebellen statt.
Das wurde von Churchill ganz im Sinne der Britischen Tradition von
der Strafexpedition bereits 1919 so angekündigt.
Damit sehe ich die Parallele zu Guernica völlig wiederlegt.
Und wer in den zweifelhaften Ruf kommt,
die ersten gewesen zu sein sowieso
Jetzt kommt noch der Irak ins Spiel:
Bereits 1921 schlug Trenchard vor die Führung der Aktionen dort,
von der RAF übernehmen zu lassen.
* "Durch vier oder fünf Flugzeuge, welche praktisch keinerlei
* Ziel abgeben, kann ein ganzes Dorf in 45 Minuten praktisch
* dem Erdboden gleich gemacht und ein Drittel der Einwohner
* getötet oder verwundet werden."
RAF-Geschwaderkommandant J.A. Chamier - 1922:
* "Ein Operationsziel muß gewählt werden - am besten das
* unzugänglichste Dorf des wichtigsten Stammes,
* der bestraft werden soll.
* Alle verfügbaren Flugzeuge müssen zusammengezogen werden.
* Der Angriff mit Bomben und Maschinengewehren muß unbarmherzig
* und gnadenlos erfolgen und ununterbrochen bei Tag und
* Nacht erfolgen, auf Häuser, deren Bewohner,
* die Ernten und die Haustiere.
* Das klingt brutal, ich weiß, aber es muß von Anfang an brutal sein.
* In der Zukunft wird dann die Androhung schon wirksam sein,
* wenn die Lektion erst einmal richtig gelernt wurde."
Das fand dann 1936 zum Palästina Aufstand mit Bomber Harris seine
ersten traurigen Höhepunkte.
Angesichts solcher "Zweifelhafter Erfolge" die ja auch so nach
außen kommuniziert wurden, braucht einen der Hitlersche Bomberwahn
dann auch nicht mehr zu wundern.