Als die Realität des Krieges immer deutlicher zutage trat, wurde aus den winzigen Minderheiten Massenbewegungen. Damals ging es eben nicht um Ost- und Westsplaining, sondern um eine universalistische Linke, die erkannt hatte, dass sie mit den Ausgebeuteten und Kriegsmüden über Ländergrenzen hinweg viel mehr gemeinsam hat, als mit den jeweiligen Bourgeoisien "ihrer" Länder.
Nun ist die Realität des Krieges, dass Russland nicht danach fragt, ob ein Ukrainer oder eine Ukrainerin zu den "Ausgebeuteten und Kriegsmüden" gehört und diese einfach ungeachtet der politischen Einstellung oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse tötet oder vergewaltigt.
Boris Romantschenko wurde von Russland "entnazifiziert", ohne jemals Nazi gewesen zu sein.
https://www.nzz.ch/international/holocaust-ueberlebender-im-ukraine-krieg-getoetet-ld.1675882
So erweist sich der Artikel als müder Versuch, den völkisch motivierten Eroberungskrieg Russlands - wieder einmal - wegzudefinieren und den Kampf der Ukrainer um ihr Überleben als nichtlinke Position zu denunzieren. Wieso überrascht mich das nicht mehr bei Artikeln von Peter Nowak?