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101 Beiträge seit 14.04.2002

Partiell leistungsorientiert, aber autoritär

Als erstes war im DDR-System Linientreue stets wichtiger als
Leistung - wer frühzeitig auf eine Parteikarriere aufsprang
wurde durchgeschleift.
Der Punkt mit Leistung war, dass sie offenziell gefördert und
positiv bewertet wurde. Im Westen/der Bundesrepublik heute 
gilt man mit guten Noten bei den Lehrern (!) als Streber, 
in der DDR wurde man offiziell belobigt.
Es ist aber zu bemerken, daß dies nicht für Leute, die aus einem
nicht-linientreuen Milieu kamen u.U. NICHT galt. Einige unanständige
parteitreue Lehrer haben diese Leute gezielt runtergemacht 
(ich hoffe inständig, dass solche Ratten aus dem Bildungssystem
gekegelt wurden).
Und das der Zugang zur höheren Ausbildung von der 
Linientreue abhängig war, sollte sich auch mittlerweile 
bis in den Westen rumgesprochen haben.
Anderseits muß man aber bemerken, daß das DDR-Schulsystem extrem
autoritär war. Bei schlechten Verhalten wurden willkürlich
eine 5 im Fach vergeben, bei Fehlverhalten gab es Tadel, u.U.
wurden die Leute vor der gesamten Schule bei sog. Appellen
zur Sau gemacht. Mal von den ganzen militaristischen Quark,
Erziehung zum gegenseitigen Bespitzeln etc. abgesehen.

Letztlich würde ich aber sagen, daß dort wo bessere Ergebnisse
erreicht wurden, es auf eine positive Einstellung gegenüber
Leistung zurückzuführen ist. Da ist IHMO auch das Grundproblem
der Schulen in Deutschland. Und dieses Prinzip hat eigentlich 
gar nichts mit Kommunismus/DDR usw. zu tun.

Und ja - ich kann das beurteilen, da ich sowohl in Bayern als
auch in der DDR zur Schule gegangen bin.
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