FunzeligLicht schrieb am 21. Juli 2002 16:08
>
> > > Jeder kann eigene Interessen entwickeln, sei es aufgrund
> > > eigenständigen Denkens oder angeregt durch das Bildungsangebot oder
> > > aufgrund von Notwendigkeiten im alltäglichen Leben.
> >
> > Und das geht im jetzigen System nicht? Alle Lehrer die ich hatte,
> > hatten kein Problem damit wenn ich mit Fragen zu ihnen kam, falls die
> > keine Antworten auf meine Fragen hatten konnte ich jederzeit in die
> > Buecherrei gehen und dort nachschlagen.
>
> Ja, letzteres stimmt. Aber die Schule verbraucht viel der ZEIT, die
> man für eigenständige geistige Entwicklung gut brauchen könnte.
Nochmal: Wie entwickelt man sich Geistig? Oder zur Selbstaendigkeit?
Indem zuhause vor dem Fernseher hockt oder computerspiele spielt?
Leider sind die meisten Menschen nicht an der Umwelt interressiert,
wie viele Kinder kennst Du die die Zeitung Lesen (nur mal als
Beispiel) und sich etwas in der Welt auskennen?
> Diese Zeit ist ja weg. Und die Energie hat nicht jeder, über die
> Schule hinaus noch selbst (nach seiner Ansicht nach) richtig zu
> bilden.
>
Viele habe nicht mal die Energie sich in der Schule mit dem Stoff zu
befassen weil andere Dinge wichtiger sind.
> > > Ich bin davon
> > > überzeugt, daß jeder auch irgendwelche Interessen findet. Das
> > > Bildungsangebot muß natürlich auch nach der Nachfrage konstruiert
> > > sein. Wenn also z.B. ein Kurs "Kritikfähigkeit gegenüber Medien und
> > > wirtschaftliche Hintergründe" angeboten wird, wird auch ein
> > > Fernsehjunkie vielleicht mal die Hintergründe seines Konsumobjekts
> > > genauer herausbekommen wollen, weil er sich sonst zumindest weiterhin
> > > fragen müßte, an welchen fremden Fäden er denn womöglich gelenkt
> > > wird.
> >
> > Wobei Du jetzt aber unterstellst das der Fernsehkonsument sich
> > ueberhaupt darueber im Klaren ist das er gelenkt wird. Deine Idee ist
> > durchaus interressant, kommt aber von einem Akademischen Hintergrund
> > in dem automatisch davon ausgegangen wird das Wissen etwas ist das
> > jeder Besitzen will, die meisten Menschen scheinen jedoch gluecklich
> > zu sein solange sie den Status Quo erhalten koennen.
>
> Nein, ich habe eigentlich nur vorausgesetzt, daß von dem
> Bildungsangebot Wind bekommt. Allein durch den Titel könnte er
> durchaus neugierig werden und zu denken anfangen, jedenfalls mal
> schauen, was da für Informationen zu bekommen sind.
>
Das stimmt leider nicht mit meinen Beobachtungen ueber das Verhalten
der meisten Menschen ueberein, die wollen nur wissen was sie direkt
beruehrt und ein Fernsehjunkie wird sich kaum darueber auffregen wenn
er lernt das er manipuliert wird, ihn interressiert die neuste Soap,
Quizshow und das wars.
> > > Lehrer im herkömmlichen Sinne wird man kaum noch brauchen, weil das
> > > einer effizienten Struktur widerspräche. Eine effiziente Struktur
> > > kann einfach nicht darauf aufbauen, daß zu ein und demselben Thema
> > > zigtausende Leherer ihr eigenes Lehrsüppchen kochen. Da ist es doch
> > > sehr viel sinnvoller, daß sich ca. 2 bis 4 kleine Gruppen der besten
> > > Experten zum Thema zusammensetzen und das Thema sorgfältig
> > > aufbereiten.
> >
> >
> > Kleiner vergleich zum Sport, wenn man anfaengt fuer
> > Ausdauersportarten zu trainieren ist das erste an dem man arbeitet
> > die Basis, das ist lang, langweilig und im Endeffekt sieht man keine
> > wirklichen Erfolge, die kommen erst spaeter wenn man z. B. gezielt
> > anfaengt fuer Geschwindigkeit zu trainieren, oder um das ganze in die
> > Bildung zu uebertragen: Die Schule soll den Grundstein fuer eine
> > etwaige Weiterbildung in den Universitaeten legen, von dahher macht
> > der Unterricht wie er im moment gehalten wird durchaus sinn, ihn zu
> > ersetzen hingegen nicht.
>
> Ich möchte alles an der Motivationsstruktur orientieren: Wenn ich
> bestimmte höhere Physikkurse (UNI-Nivea-Kurse) verstehen möchte, dann
> brauche ich eben erst mal gute normale Physikkentnisse, muß Mathe und
> Lesen können etc. sonst versteh ich einfach nix. Somit hätte ich dann
> die Motivation für die Grundkurse und weiß wofür das alles gut ist,
> weil ich mir das Ziel ja selbst gewählt habe.
Denk mal zurueck, sagen wir 7. Klasse, was wolltest Du werden? Bist
Du das geworden?
Das problem ist das wir meistens nicht genau wissen was wir wollen,
ich kenne genug Studenten die anfingen eine Sache zu studieren nur um
dann festzustellen das es nicht das ist was sie wirklich wollen. Mit
einem entsprechenden Grundlagenwissen kann man dann leicht eine
andere Richtung einschlagen, fehlt das wird's schwer.
>
> Der Vergleich mit Sport (den ich eigentlcih für nutzlos halte, aber
> was solls, soll ja jeder selbst entscheiden):
> Wenn jemand nicht sieht, was er da tolles erreichen möchte, dann wird
> er die anstrengenden Aufbauübungen nicht machen wollen, weil er keine
> Motivation dafür hat.
>
Wobei er dabei aber wissen muss was er erreichen will, und ich denke
das fehlt den meisten.
> > > Da kann man dann auch mit größerem Aufwand drangehen,
> > > weil das ja nur 2 bis 4 mal gemacht wird. Also: 2 bis 4 mal der
> > > hundertfache Aufwand ist immer noch Kostengünstig. Die modernen
> > > Medien müssen genutzt werden, um die so erarbeiteten Inhalte klar und
> > > ansprechend zu transportieren. Natürlich müßten es verschiedene
> > > Medien sein. Einer braucht halt eine graphische Repräsentation, ein
> > > anderer hört besser dem gesprochenen Wort zu ein dritter braucht es
> > > als Text oder Multimediaprogramm, so daß er das Tempo besser anpassen
> > > kann u.s.w.
> > >
> >
> > Und wie gehst Du mit Leuten um die die Zusammenhaenge z. B. nicht
> > verstehen weil ihnen anderes Grundwissen fehlt? Ich denke die Idee an
> > sich hat was, macht aber erst Sinn sobald man Universitaets Niveau
> > erreicht.
>
> Der Aufbau der Bildungsprogramme soll ja auch von den besten Leuten
> gemacht werden und nicht von den Kindern selbst. Das Angebot
> produzieren und nutzen sind natürlich verschieden Dinge.
Und hier ist das Problem. Die "Besten Leute" denken normalerweise
anderst wie die breite Masse. Ich weiss das ich etwas anderst
Verkabelt bin wie die meisten mit denen ich taeglich umgehe und das
Endergebniss ist das viele meinen Gedankengaengen u. U. nicht direkt
folgen koennen.
Nein, wenn Du allgemeine Kurse fuer die Masse anbieten willst dann
sollten diese Kurse von Leuten gestaltet werdeen die von "unten"
hochkamen und nicht direkt mit Fliegenden Fahnen ihren Doktortitel
holten.
>
> > > Jeder kann eigene Interessen entwickeln, sei es aufgrund
> > > eigenständigen Denkens oder angeregt durch das Bildungsangebot oder
> > > aufgrund von Notwendigkeiten im alltäglichen Leben.
> >
> > Und das geht im jetzigen System nicht? Alle Lehrer die ich hatte,
> > hatten kein Problem damit wenn ich mit Fragen zu ihnen kam, falls die
> > keine Antworten auf meine Fragen hatten konnte ich jederzeit in die
> > Buecherrei gehen und dort nachschlagen.
>
> Ja, letzteres stimmt. Aber die Schule verbraucht viel der ZEIT, die
> man für eigenständige geistige Entwicklung gut brauchen könnte.
Nochmal: Wie entwickelt man sich Geistig? Oder zur Selbstaendigkeit?
Indem zuhause vor dem Fernseher hockt oder computerspiele spielt?
Leider sind die meisten Menschen nicht an der Umwelt interressiert,
wie viele Kinder kennst Du die die Zeitung Lesen (nur mal als
Beispiel) und sich etwas in der Welt auskennen?
> Diese Zeit ist ja weg. Und die Energie hat nicht jeder, über die
> Schule hinaus noch selbst (nach seiner Ansicht nach) richtig zu
> bilden.
>
Viele habe nicht mal die Energie sich in der Schule mit dem Stoff zu
befassen weil andere Dinge wichtiger sind.
> > > Ich bin davon
> > > überzeugt, daß jeder auch irgendwelche Interessen findet. Das
> > > Bildungsangebot muß natürlich auch nach der Nachfrage konstruiert
> > > sein. Wenn also z.B. ein Kurs "Kritikfähigkeit gegenüber Medien und
> > > wirtschaftliche Hintergründe" angeboten wird, wird auch ein
> > > Fernsehjunkie vielleicht mal die Hintergründe seines Konsumobjekts
> > > genauer herausbekommen wollen, weil er sich sonst zumindest weiterhin
> > > fragen müßte, an welchen fremden Fäden er denn womöglich gelenkt
> > > wird.
> >
> > Wobei Du jetzt aber unterstellst das der Fernsehkonsument sich
> > ueberhaupt darueber im Klaren ist das er gelenkt wird. Deine Idee ist
> > durchaus interressant, kommt aber von einem Akademischen Hintergrund
> > in dem automatisch davon ausgegangen wird das Wissen etwas ist das
> > jeder Besitzen will, die meisten Menschen scheinen jedoch gluecklich
> > zu sein solange sie den Status Quo erhalten koennen.
>
> Nein, ich habe eigentlich nur vorausgesetzt, daß von dem
> Bildungsangebot Wind bekommt. Allein durch den Titel könnte er
> durchaus neugierig werden und zu denken anfangen, jedenfalls mal
> schauen, was da für Informationen zu bekommen sind.
>
Das stimmt leider nicht mit meinen Beobachtungen ueber das Verhalten
der meisten Menschen ueberein, die wollen nur wissen was sie direkt
beruehrt und ein Fernsehjunkie wird sich kaum darueber auffregen wenn
er lernt das er manipuliert wird, ihn interressiert die neuste Soap,
Quizshow und das wars.
> > > Lehrer im herkömmlichen Sinne wird man kaum noch brauchen, weil das
> > > einer effizienten Struktur widerspräche. Eine effiziente Struktur
> > > kann einfach nicht darauf aufbauen, daß zu ein und demselben Thema
> > > zigtausende Leherer ihr eigenes Lehrsüppchen kochen. Da ist es doch
> > > sehr viel sinnvoller, daß sich ca. 2 bis 4 kleine Gruppen der besten
> > > Experten zum Thema zusammensetzen und das Thema sorgfältig
> > > aufbereiten.
> >
> >
> > Kleiner vergleich zum Sport, wenn man anfaengt fuer
> > Ausdauersportarten zu trainieren ist das erste an dem man arbeitet
> > die Basis, das ist lang, langweilig und im Endeffekt sieht man keine
> > wirklichen Erfolge, die kommen erst spaeter wenn man z. B. gezielt
> > anfaengt fuer Geschwindigkeit zu trainieren, oder um das ganze in die
> > Bildung zu uebertragen: Die Schule soll den Grundstein fuer eine
> > etwaige Weiterbildung in den Universitaeten legen, von dahher macht
> > der Unterricht wie er im moment gehalten wird durchaus sinn, ihn zu
> > ersetzen hingegen nicht.
>
> Ich möchte alles an der Motivationsstruktur orientieren: Wenn ich
> bestimmte höhere Physikkurse (UNI-Nivea-Kurse) verstehen möchte, dann
> brauche ich eben erst mal gute normale Physikkentnisse, muß Mathe und
> Lesen können etc. sonst versteh ich einfach nix. Somit hätte ich dann
> die Motivation für die Grundkurse und weiß wofür das alles gut ist,
> weil ich mir das Ziel ja selbst gewählt habe.
Denk mal zurueck, sagen wir 7. Klasse, was wolltest Du werden? Bist
Du das geworden?
Das problem ist das wir meistens nicht genau wissen was wir wollen,
ich kenne genug Studenten die anfingen eine Sache zu studieren nur um
dann festzustellen das es nicht das ist was sie wirklich wollen. Mit
einem entsprechenden Grundlagenwissen kann man dann leicht eine
andere Richtung einschlagen, fehlt das wird's schwer.
>
> Der Vergleich mit Sport (den ich eigentlcih für nutzlos halte, aber
> was solls, soll ja jeder selbst entscheiden):
> Wenn jemand nicht sieht, was er da tolles erreichen möchte, dann wird
> er die anstrengenden Aufbauübungen nicht machen wollen, weil er keine
> Motivation dafür hat.
>
Wobei er dabei aber wissen muss was er erreichen will, und ich denke
das fehlt den meisten.
> > > Da kann man dann auch mit größerem Aufwand drangehen,
> > > weil das ja nur 2 bis 4 mal gemacht wird. Also: 2 bis 4 mal der
> > > hundertfache Aufwand ist immer noch Kostengünstig. Die modernen
> > > Medien müssen genutzt werden, um die so erarbeiteten Inhalte klar und
> > > ansprechend zu transportieren. Natürlich müßten es verschiedene
> > > Medien sein. Einer braucht halt eine graphische Repräsentation, ein
> > > anderer hört besser dem gesprochenen Wort zu ein dritter braucht es
> > > als Text oder Multimediaprogramm, so daß er das Tempo besser anpassen
> > > kann u.s.w.
> > >
> >
> > Und wie gehst Du mit Leuten um die die Zusammenhaenge z. B. nicht
> > verstehen weil ihnen anderes Grundwissen fehlt? Ich denke die Idee an
> > sich hat was, macht aber erst Sinn sobald man Universitaets Niveau
> > erreicht.
>
> Der Aufbau der Bildungsprogramme soll ja auch von den besten Leuten
> gemacht werden und nicht von den Kindern selbst. Das Angebot
> produzieren und nutzen sind natürlich verschieden Dinge.
Und hier ist das Problem. Die "Besten Leute" denken normalerweise
anderst wie die breite Masse. Ich weiss das ich etwas anderst
Verkabelt bin wie die meisten mit denen ich taeglich umgehe und das
Endergebniss ist das viele meinen Gedankengaengen u. U. nicht direkt
folgen koennen.
Nein, wenn Du allgemeine Kurse fuer die Masse anbieten willst dann
sollten diese Kurse von Leuten gestaltet werdeen die von "unten"
hochkamen und nicht direkt mit Fliegenden Fahnen ihren Doktortitel
holten.