> Menschen neigen dazu nur das zu Tuen zu dem sie Gezwungen werden, sei
> es durch Gesellschaftlichen Druck oder Gesetzen, von dahher
> bezweifele ich das die meisten Menschen die nach Deutschland kommen
> freiweillig Deutsch lernen wollen / wuerden solange es Leute gibt die
> fuer sie Uebersetzen koennen.
Was soll's. Dann muß man nicht mehr in Urlaub fahren, um einen echt
türkischen Bazaar zu sehen ;-)
> > Anders herum funktioniert die Argumentation besser, denke ich:
> > Wenn das Kind schon zu allem gezwungen wird und nichts selbst
> > entscheiden darf, dann entwickelt es einen Widerwillen dagegen.
> > Wenn es selbst Motivationen folgt, wird es geistig viel reger.
>
> Wobei Du jetzt aber davon ausgehst das "Zwang" automatisch zur
> Verweigerung fuehrt. Ich denke das muss nicht unbedingt der Fall
> sein. Man muss den Kindern nur zeigen das ein SINN dahinter steckt.
Das kann teilweise richtig sein. Aber ich glaube einfach, daß die
positiven Effekt die negativen weit überwiegen. Allein die
Vorstellung ein Kind zu haben und es zwingen zu müssen, zur Schule zu
gehen... "Also entweder Du gehst zur Schule, oder die Polizei bringt
Dich sonst hin". Ist meiner Meinung nach nicht Menschenwürdig.
Du weiß ja im übrigen nicht, was Du an kleinen Verweigerungen in Dir
hast: Vielleicht siehst Du jetzt bloß das gute, und siehst über die
vielen kleinen Verletzungen hinweg?
Vielleicht wärst Du ja noch viel kreativer oder glücklicher sonst?
Man hat ja nur ein Leben und kann's nicht austesten.
> > Also in die Bücherei bin ich jedenfalls auch freiwillig gegangen, da
> > konnte ich mir wenigstens selbst aussuchen, was ich mir reinziehe.
> > Damals konnte man so z.B. schon an Computerwissen, aber in der Schule
> > war absolut nix mit Informatik oder so los. Heute ist gerade dieses
> > Wissen doch sehr relevant. Unser Schulsystem kann immer nur
> > hinterherhinken.
>
> Ich war auch einer von denen, die meisten meiner Mitschueler wuerden
> aber nur dann in eine Buecherei gehen wenn man sie dazu zwang. Die
> haben ja schon rumgejammert wenn sie mal eine Seite als Hausaufgabe
> lesen mussten. Nicht weil der Text nicht interressant war, sondern
> weil's Lesen war.
>
> Gut, man koennte jetzt Argumentieren das die nicht Lesen wollten weil
> sie dazu gezwungen wurden aber ich denke mal das macht das ganze zu
> einfach, es ist einfach nicht "in" zu Lesen, ist ja so "Streberhaft".
Streberhaft = Zu angepaßt! Das ist doch die unterschwellige Kritik am
Streber, weil Kinder eine gesunde Kritikfähigkeit schon mitbringen,
ohne daß sie explizit erlernt werden müßte.
Seit Harry Potter spätestens wird doch auch wieder viel gelesen.
Aber wenn gezwungen wird anstelle dessen schwer verdaulichem Kram zu
lesen (den man dann sowieso schnell wieder vergißt, wahrscheinlich
nicht mal wirklich gelesen hat, weil sonst wäre man eh Streber ;-),
dann assoziiert man Lesen mit "schwer verdaulich, bekommt nicht gut".
> > Kein Wunder, man kann endlich aus dem Monsrösen Zwang ausbrechen.
> > Das ist ja gerade die sichtbare Folge des unakzeptierten Zwangs.
>
> Du hast den Zwang aber auch im spaeteren Berufsleben, ich hab das
> glueck derzeit bei einer Firma zu arbeiten der es egal ist wann ich
> komme / gehe solange mein Job am ende des Tages erledigt ist, das ist
> in den meisten Jobs aber nicht der Fall, da kannst du nicht einfach
> nach hause gehen nur weil dir grad danach ist.
Das ist deswegen nicht der Fall, weil alles so homogen konstruiert
und normiert ist. Dagegen will ich ja gerade an.
Und deswegen, weil die Ziele der Menschen in unserer Gesellschaft so
einseitig oberflächlich sind (ganz Deiner Meinung). Dazu mehr in
anderer Antwort.
> es durch Gesellschaftlichen Druck oder Gesetzen, von dahher
> bezweifele ich das die meisten Menschen die nach Deutschland kommen
> freiweillig Deutsch lernen wollen / wuerden solange es Leute gibt die
> fuer sie Uebersetzen koennen.
Was soll's. Dann muß man nicht mehr in Urlaub fahren, um einen echt
türkischen Bazaar zu sehen ;-)
> > Anders herum funktioniert die Argumentation besser, denke ich:
> > Wenn das Kind schon zu allem gezwungen wird und nichts selbst
> > entscheiden darf, dann entwickelt es einen Widerwillen dagegen.
> > Wenn es selbst Motivationen folgt, wird es geistig viel reger.
>
> Wobei Du jetzt aber davon ausgehst das "Zwang" automatisch zur
> Verweigerung fuehrt. Ich denke das muss nicht unbedingt der Fall
> sein. Man muss den Kindern nur zeigen das ein SINN dahinter steckt.
Das kann teilweise richtig sein. Aber ich glaube einfach, daß die
positiven Effekt die negativen weit überwiegen. Allein die
Vorstellung ein Kind zu haben und es zwingen zu müssen, zur Schule zu
gehen... "Also entweder Du gehst zur Schule, oder die Polizei bringt
Dich sonst hin". Ist meiner Meinung nach nicht Menschenwürdig.
Du weiß ja im übrigen nicht, was Du an kleinen Verweigerungen in Dir
hast: Vielleicht siehst Du jetzt bloß das gute, und siehst über die
vielen kleinen Verletzungen hinweg?
Vielleicht wärst Du ja noch viel kreativer oder glücklicher sonst?
Man hat ja nur ein Leben und kann's nicht austesten.
> > Also in die Bücherei bin ich jedenfalls auch freiwillig gegangen, da
> > konnte ich mir wenigstens selbst aussuchen, was ich mir reinziehe.
> > Damals konnte man so z.B. schon an Computerwissen, aber in der Schule
> > war absolut nix mit Informatik oder so los. Heute ist gerade dieses
> > Wissen doch sehr relevant. Unser Schulsystem kann immer nur
> > hinterherhinken.
>
> Ich war auch einer von denen, die meisten meiner Mitschueler wuerden
> aber nur dann in eine Buecherei gehen wenn man sie dazu zwang. Die
> haben ja schon rumgejammert wenn sie mal eine Seite als Hausaufgabe
> lesen mussten. Nicht weil der Text nicht interressant war, sondern
> weil's Lesen war.
>
> Gut, man koennte jetzt Argumentieren das die nicht Lesen wollten weil
> sie dazu gezwungen wurden aber ich denke mal das macht das ganze zu
> einfach, es ist einfach nicht "in" zu Lesen, ist ja so "Streberhaft".
Streberhaft = Zu angepaßt! Das ist doch die unterschwellige Kritik am
Streber, weil Kinder eine gesunde Kritikfähigkeit schon mitbringen,
ohne daß sie explizit erlernt werden müßte.
Seit Harry Potter spätestens wird doch auch wieder viel gelesen.
Aber wenn gezwungen wird anstelle dessen schwer verdaulichem Kram zu
lesen (den man dann sowieso schnell wieder vergißt, wahrscheinlich
nicht mal wirklich gelesen hat, weil sonst wäre man eh Streber ;-),
dann assoziiert man Lesen mit "schwer verdaulich, bekommt nicht gut".
> > Kein Wunder, man kann endlich aus dem Monsrösen Zwang ausbrechen.
> > Das ist ja gerade die sichtbare Folge des unakzeptierten Zwangs.
>
> Du hast den Zwang aber auch im spaeteren Berufsleben, ich hab das
> glueck derzeit bei einer Firma zu arbeiten der es egal ist wann ich
> komme / gehe solange mein Job am ende des Tages erledigt ist, das ist
> in den meisten Jobs aber nicht der Fall, da kannst du nicht einfach
> nach hause gehen nur weil dir grad danach ist.
Das ist deswegen nicht der Fall, weil alles so homogen konstruiert
und normiert ist. Dagegen will ich ja gerade an.
Und deswegen, weil die Ziele der Menschen in unserer Gesellschaft so
einseitig oberflächlich sind (ganz Deiner Meinung). Dazu mehr in
anderer Antwort.