Wer kennt nicht das Gefühl, dass im Ukraine-Diskurs fortwährend aneinander vorbei geredet wird?
Die Argumente, die die eigene Seite stark machen, sind entweder formaler oder inhaltlicher Natur.
Gysi hat den Überfall auf Serbien wegen Kosovo als genauso völkerrechtswidrig bezeichnet wie den Überfall Putins auf die Ukraine.
Er sprach von einer Blaupause für Putin - womit Gysi formal recht hat.
Pistorius ignoriert das - vermutlich weil er sich inhaltlich im Recht wähnt.
Dabei zählt in der globalisierten Welt auch heute noch allein das Recht des Stärkeren, weil eine durchsetzungsfähige Weltregierung nicht existiert.
Die Guten und die Bösen - das ist eine Frage der Perspektive.
Gehören jetzt der Papst und Mützenich zu den Bösen, weil sie unseren Bellizisten nicht in den Kram passen?
Wohl kaum.