> > Ich sags mal so, die einen sind eher semitisch als die anderen.
>
> Ist das so? Wenn Sie das mit letzendlicher Sicherheit sagen können,
> ich kann es nicht.
Kann ich genausowenig, weil fast jeder in Israel semitische Ahnen
findet. Fragt sich nur, wieviel von diesem Blut noch übrig ist. Was
ich ansprach, war die verhängnissvolle "Arier"-Denke bei einem Teil
der Leute, beiderseits der Fronten.
> Die wie bisher auch missbraucht würde. Entschuldigung, aber
> Entwicklungshilfe hat in meinen AUgen noch nirgendwo etwas gebracht,
> sie macht die Menschen nur unselbsständig und zu Empfängern von
> Almosen. Über Hilfe zur Selbsthilfe bin ich gerne bereit zu lesen nur
> sollte diese sich auch hauptsächlich auf immaterielle Güter
> beschränken.
Hilfe zur Selbsthilfe: sehr gut!
> Ach ja? Israel hat die nun so genannten palästinensischen
> Autonomiegebiete geräumt, mithin die Verwaltung über diese Gebiete
> aufgegeben. Die Palästinenser hatten alle Gelegenheit der Welt etwas
> eigenes aufzuziehen und was haben sie daraus gemacht? Welche Rechte
> und Pflichten hätten Sie denn noch gerne?
Das Recht auf Selbsthilfe zum Beispiel!
* Das Recht, das eigene Ackerland ungehindert zu bebauen, einer
geregelten Arbeit nachzugehen, Handel mit Israelis zu treiben. Kurz,
das Recht auf freien zivilen Waren- und Personenverkehr.
* Das Recht auf Wasser aus/auf dem eigenen Boden.
* Das Recht auf faire Behandlung von Baugesuchen, faire Justiz.
* Das Recht auf Bildung, eigene Lokalbehörden, eigene Dorfpolizisten,
medizinische Versorgung. Kurz, das Recht auf öffentliche Dienste ohne
Angst, alles mit dem nächsten Einmarsch der IDF wieder zu verlieren.
> Dazu müssten Sie dann erst mal der Täter mittels Polizei habhaft
> werden können und wenn Sie ehrlich sind müssen Sie an diesem Punkt
> zugeben das ein Polizeieinsatz in Gaza ungefähr die gleichen Chancen
> hat wie ein Schneeball in der Hölle.
Die Polizeikräfte sind in den Gebieten sehr effektiv, in denen sie
mit den lokalen Behörden und Sicherheitskräften der Gegenpartei
zusammenarbeiten. Kooperation ist der Punkt: Israel kann und muss es
nicht alleine stemmen.
Natürlich lässt sich Kooperation weder fordern noch fördern, solange
obiges Recht auf Selbsthilfe verweigert wird. Kooperation entsteht
auch nicht über Nacht. Schon deswegen nicht, weil es Monate dauert,
entsprechende Partner auf palästinensischer Seite aufzubauen.
> Ein Staat der nicht Willens oder in der Lage ist seine Bürger gegen
> Angriffe von Aussen oder auch Innen (das wäre dann der Bürgerkrieg)
> zu verteidigen kann irgendwann aufstecken, er hört auf zu existieren.
Ok. Ich könnte dem zustimmen, hätte dadurch aber ein massives Problem
damit, dass Sie den Militäreinsatz im Innern für erforderlich halten.
Damit sagen Sie faktisch, dass in Israel Bürgerkrieg herrscht. Und
das wiederum impliziert gemäss Ihrer Aussage, dass Israel sich selbst
demontiert bis zu seiner Nichtexistenz. Das wäre dann genau die
Position Irans.
> Die Hamas als Ordnungskraft?
Wer denn sonst? Die wegen Korruption verhasste Fatah? Die weder
menschenfreundlicher noch demokratischer ist als Hamas, dafür um eine
Grössenordnung ineffizienter.
> Mit Knieschüssen, Hinrichtungen, Steinigungen und ähnlichem?
> Das kann nicht Ihr Ernst sein.
Hätte die Hamas die putschenden Fatahleute stattdessen erschiessen
sollen? Die Palästinenser wählten demokratisch mit eindeutigem
Ergebnis. Es nicht anzuerkennen weil es "falsch" sei, spottet jeder
Demokratie Hohn.
> Mal ganz davon abgesehen das die Vernichtung Israels erklärtes
> Ziel der Hamas ist.
Welches sie schon kurz nach der Wahl bereit war aufzugeben (Januar
2008) für das Recht auf Selbsthilfe in Gaza. Israel könnte mit Hamas
längst einen zehnjährigen, verlängerbaren Waffenstillstand haben.
> > Militär ist die Waffe der Unterdrücker.
>
> Ja, dessen waren sich die Insassen von Buchenwald und Auschwitz
> sicher als sie von Amerikanern und Sowjets befreit wurden.
Angesichts der Tatsache, wer alles die Gewaltspirale in Europa
angeheizt hat, erachte ich das als schweren, wenn auch verzeihlichen,
Irrtum. Und ja, die Amis sind immer noch hier...
> Terror ist die Waffe der Irren und Druchgeknallten, es besteht kein
> Grund ihn zu verherrlichen.
Ich sehe mich als ziemlich friedlichen Menschen. Müsste ich in Gaza
längere Zeit leben, könnte ich keine Hand ins Feuer legen, dass ich
nicht bald zu den Irren und Durchgeknallten gehörte. Die geistige
Verfassung ist weder Voraussetzung für noch Folge von Ohnmacht.
Achja, wo bitteschön verherrliche ich Terror?
> > Militär produziert mehr Terror als es beseitigt.
>
> Was ich bezweifle.
Dürfen Sie. Die Realität widerlegt Sie.
> > Polizei ist die Ordnungskraft des Rechtsstaats!
>
> Sicher, man sollte aber die Augen nicht vor der Tatsache
> verschliessen das nicht alle Probleme durch die Polizei oder gutes
> zureden beseitigt werden können. Oder welchen Effekt hätte das NYPD
> wohl in Afghanistan gehabt?
Keinen. Warum auch? Die haben kein Recht, in Afghanistan tätig zu
werden. Es sei denn mit Erlaubnis der afghanischen Behörden.
Ausserdem würden sie besser mal im Inland tätig. Ich bin gegen die
Todesstrafe, aber nach US-Gesetz müsste praktisch die ganze
Bush-Clique geköpft werden.
Andererseits kamen die 9/11 Attentäter zum Grossteil aus
Saudi-Arabien, genauso wie viele Widerstandskämpfer danach im Irak
und sonstwo. Aber mit den Saudis wollen es sich die Amis ja auf
keinen Fall verscherzen. Also plättet man andere Staaten, die gerade
opportun sind.
Da kann ich sehr gut verstehen, dass Iran absolut keine Lust hat, für
den nächsten Krieg als Sündenbock herzuhalten.
> > weil sie wissen, dass Krieg eine Industrie mit 30..40% Rendite ist.
>
> Das ist Unfug.
Leider nein - Beweis: es wird munter weiter Krieg geführt. Die
Waffenindustrie jubelt, die Finanzhaie jubeln, ein paar Politiker
"profilieren" sich, der Männerüberschuss reduziert sich, die enormen
Kollateralschäden sorgen für "nachhaltige" Stimuli der Bauwirtschaft,
usw. usf.
Was würde mit der US-Wirtschaft geschehen, wenn die UNO jeglichen
Waffenhandel zwischen Staaten rigoros unterbinden würde? Glauben Sie
im Ernst, Obama könnte es sich leisten, mehrere dutzend Millionen
Arbeitslose aus der Waffenindustrie zu riskieren?
>
> Ist das so? Wenn Sie das mit letzendlicher Sicherheit sagen können,
> ich kann es nicht.
Kann ich genausowenig, weil fast jeder in Israel semitische Ahnen
findet. Fragt sich nur, wieviel von diesem Blut noch übrig ist. Was
ich ansprach, war die verhängnissvolle "Arier"-Denke bei einem Teil
der Leute, beiderseits der Fronten.
> Die wie bisher auch missbraucht würde. Entschuldigung, aber
> Entwicklungshilfe hat in meinen AUgen noch nirgendwo etwas gebracht,
> sie macht die Menschen nur unselbsständig und zu Empfängern von
> Almosen. Über Hilfe zur Selbsthilfe bin ich gerne bereit zu lesen nur
> sollte diese sich auch hauptsächlich auf immaterielle Güter
> beschränken.
Hilfe zur Selbsthilfe: sehr gut!
> Ach ja? Israel hat die nun so genannten palästinensischen
> Autonomiegebiete geräumt, mithin die Verwaltung über diese Gebiete
> aufgegeben. Die Palästinenser hatten alle Gelegenheit der Welt etwas
> eigenes aufzuziehen und was haben sie daraus gemacht? Welche Rechte
> und Pflichten hätten Sie denn noch gerne?
Das Recht auf Selbsthilfe zum Beispiel!
* Das Recht, das eigene Ackerland ungehindert zu bebauen, einer
geregelten Arbeit nachzugehen, Handel mit Israelis zu treiben. Kurz,
das Recht auf freien zivilen Waren- und Personenverkehr.
* Das Recht auf Wasser aus/auf dem eigenen Boden.
* Das Recht auf faire Behandlung von Baugesuchen, faire Justiz.
* Das Recht auf Bildung, eigene Lokalbehörden, eigene Dorfpolizisten,
medizinische Versorgung. Kurz, das Recht auf öffentliche Dienste ohne
Angst, alles mit dem nächsten Einmarsch der IDF wieder zu verlieren.
> Dazu müssten Sie dann erst mal der Täter mittels Polizei habhaft
> werden können und wenn Sie ehrlich sind müssen Sie an diesem Punkt
> zugeben das ein Polizeieinsatz in Gaza ungefähr die gleichen Chancen
> hat wie ein Schneeball in der Hölle.
Die Polizeikräfte sind in den Gebieten sehr effektiv, in denen sie
mit den lokalen Behörden und Sicherheitskräften der Gegenpartei
zusammenarbeiten. Kooperation ist der Punkt: Israel kann und muss es
nicht alleine stemmen.
Natürlich lässt sich Kooperation weder fordern noch fördern, solange
obiges Recht auf Selbsthilfe verweigert wird. Kooperation entsteht
auch nicht über Nacht. Schon deswegen nicht, weil es Monate dauert,
entsprechende Partner auf palästinensischer Seite aufzubauen.
> Ein Staat der nicht Willens oder in der Lage ist seine Bürger gegen
> Angriffe von Aussen oder auch Innen (das wäre dann der Bürgerkrieg)
> zu verteidigen kann irgendwann aufstecken, er hört auf zu existieren.
Ok. Ich könnte dem zustimmen, hätte dadurch aber ein massives Problem
damit, dass Sie den Militäreinsatz im Innern für erforderlich halten.
Damit sagen Sie faktisch, dass in Israel Bürgerkrieg herrscht. Und
das wiederum impliziert gemäss Ihrer Aussage, dass Israel sich selbst
demontiert bis zu seiner Nichtexistenz. Das wäre dann genau die
Position Irans.
> Die Hamas als Ordnungskraft?
Wer denn sonst? Die wegen Korruption verhasste Fatah? Die weder
menschenfreundlicher noch demokratischer ist als Hamas, dafür um eine
Grössenordnung ineffizienter.
> Mit Knieschüssen, Hinrichtungen, Steinigungen und ähnlichem?
> Das kann nicht Ihr Ernst sein.
Hätte die Hamas die putschenden Fatahleute stattdessen erschiessen
sollen? Die Palästinenser wählten demokratisch mit eindeutigem
Ergebnis. Es nicht anzuerkennen weil es "falsch" sei, spottet jeder
Demokratie Hohn.
> Mal ganz davon abgesehen das die Vernichtung Israels erklärtes
> Ziel der Hamas ist.
Welches sie schon kurz nach der Wahl bereit war aufzugeben (Januar
2008) für das Recht auf Selbsthilfe in Gaza. Israel könnte mit Hamas
längst einen zehnjährigen, verlängerbaren Waffenstillstand haben.
> > Militär ist die Waffe der Unterdrücker.
>
> Ja, dessen waren sich die Insassen von Buchenwald und Auschwitz
> sicher als sie von Amerikanern und Sowjets befreit wurden.
Angesichts der Tatsache, wer alles die Gewaltspirale in Europa
angeheizt hat, erachte ich das als schweren, wenn auch verzeihlichen,
Irrtum. Und ja, die Amis sind immer noch hier...
> Terror ist die Waffe der Irren und Druchgeknallten, es besteht kein
> Grund ihn zu verherrlichen.
Ich sehe mich als ziemlich friedlichen Menschen. Müsste ich in Gaza
längere Zeit leben, könnte ich keine Hand ins Feuer legen, dass ich
nicht bald zu den Irren und Durchgeknallten gehörte. Die geistige
Verfassung ist weder Voraussetzung für noch Folge von Ohnmacht.
Achja, wo bitteschön verherrliche ich Terror?
> > Militär produziert mehr Terror als es beseitigt.
>
> Was ich bezweifle.
Dürfen Sie. Die Realität widerlegt Sie.
> > Polizei ist die Ordnungskraft des Rechtsstaats!
>
> Sicher, man sollte aber die Augen nicht vor der Tatsache
> verschliessen das nicht alle Probleme durch die Polizei oder gutes
> zureden beseitigt werden können. Oder welchen Effekt hätte das NYPD
> wohl in Afghanistan gehabt?
Keinen. Warum auch? Die haben kein Recht, in Afghanistan tätig zu
werden. Es sei denn mit Erlaubnis der afghanischen Behörden.
Ausserdem würden sie besser mal im Inland tätig. Ich bin gegen die
Todesstrafe, aber nach US-Gesetz müsste praktisch die ganze
Bush-Clique geköpft werden.
Andererseits kamen die 9/11 Attentäter zum Grossteil aus
Saudi-Arabien, genauso wie viele Widerstandskämpfer danach im Irak
und sonstwo. Aber mit den Saudis wollen es sich die Amis ja auf
keinen Fall verscherzen. Also plättet man andere Staaten, die gerade
opportun sind.
Da kann ich sehr gut verstehen, dass Iran absolut keine Lust hat, für
den nächsten Krieg als Sündenbock herzuhalten.
> > weil sie wissen, dass Krieg eine Industrie mit 30..40% Rendite ist.
>
> Das ist Unfug.
Leider nein - Beweis: es wird munter weiter Krieg geführt. Die
Waffenindustrie jubelt, die Finanzhaie jubeln, ein paar Politiker
"profilieren" sich, der Männerüberschuss reduziert sich, die enormen
Kollateralschäden sorgen für "nachhaltige" Stimuli der Bauwirtschaft,
usw. usf.
Was würde mit der US-Wirtschaft geschehen, wenn die UNO jeglichen
Waffenhandel zwischen Staaten rigoros unterbinden würde? Glauben Sie
im Ernst, Obama könnte es sich leisten, mehrere dutzend Millionen
Arbeitslose aus der Waffenindustrie zu riskieren?