Wenn man diesen Putsch - wie aus meiner subjektiven Sicht - in diesem
Artikel damit relativiert, dass Allende ein "linkspopulistischer
Caudillo" war, der "sich weigerte, Nazi-Kriegsverbrecher
auszuliefern" - die USA waren übrigens nach der Befreiung
Deutschlands in dieser Hinsicht auch nicht wählerisch, siehe
beispielsweise Wernher von Braun - dann haben die USA mit ihrer
Politik während der letzten 50 Jahre Recht:
Wenn es dem eigenen Nutzen - oder der Kampf gegen empfundene
Bedrohungen ("die Rote Gefahr") dient, sind Demokratien nur ein
unnützes Ärgernis. Ein Fallbeispiel ist Iran, dessen Regierungssystem
1953 "korrigiert" werden musste, als er versuchte, die Ausbeutung
seines eigenen Reichtums durch GB und USA zu stoppen. Oder
Indonesien, wo man lieber einen einem skrupellosen Diktator (Suharto)
durch einen blutigen Putsch (insgesamt wahrscheinlich 1 Million Tote)
an die Macht verhalf und sich mit islamistischen Kräften verbündete,
um Kommunisten zu bekämpfen.
Tut mir leid, aber *diese* Sicht teile ich nicht. Dafür sind
Menschenleben meiner Meinung nach zu wertvoll, als dass man sie dem
Verdikt "globalpolitischer Sonderinteressen" oder abstruser
Bedrohungsszenarien leichthändig opfern könnte.