0nliner schrieb am 11. September 2003 19:53
> Hauptsache: Bananenrepublik. Das gleiche Spiel der Installation von
> Quislingen versuchten die USA jetzt mit Karzai in Afghanistan und
> natürlich auch im Irak.
ein spielchen, was im übrigen seit jahr und tag auch allen anderen
grossmächten und möchtegerngrossmächten zu eigen war und ist. nicht
dass es dadurch besser würde...
> Fidel Castro hat schließlich die Diktatur von Batista durch eine
> Revolution beseitigt und dem Land viele Fortschritte gebracht
> [Schulwesen, Medizin, Gleichbereichtigung]
soweit full ACK. allerdings hat er das 1.) nicht allein getan (nieder
mit dem personenkult!) und 2.) sorgen er und seine getreuen
mittlerweile sehr effektiv für grosse rückschritte auf allen ebenen,
v.a. im bereich menschenrechte.
> und seither und bis zum heutigen Tage praktizieren die USA ein
> völkerrechtswidriges Emargo [wenn die UN sich selbst ernst nehmen
das handelsembargo gegen kuba war und ist m.e. in der tat ein
skandal.
> Und natürlich wird es jetzt dem Fidel Castro zum Vorwurf gemacht,
> wenn es den Kubanern durch die US-Sanktionen schlecht geht,
hier kann ich dir nun nicht mehr folgen. ich würde mal behaupten,
dass daran, dass sich die lebensbedingungen für die zivilbevölkerung
und erst recht für kritische geister in kuba mehr und mehr dem
angleichen, was im stalinusmus und kurz danach in der ddr und
osteuropa gängig war nicht unbedingt das handelsembargo schuld ist.
eher der offensichtliche realitätsverlust, die verbohrtheit und der
massiv zunehmende despotismus der kubanischen führung. auch die
exorbitant steigende korruption, die blühende schattenwirtschaft etc.
würde ich eher als ein primär hauseigenes problem betrachten.
man vergisst natürlich gerne, dass die wirtschaftliche situation
kubas in der vergangenheit stark von den subventionen aus und dem
handel mit der ehemaligen udssr abhängig war. dass die aggressive
blockadepolitik der usa eine ursprünglich vermutlich nicht
beabsichtigte annäherung kubas an die udssr zur folge hatte sollte
dabei nicht verschwiegen werden. anders hätten sie die massive
wirtschaftsblockade wahrscheinlich auch nicht durchhalten können. mit
dem ausbleiben der udssr-gelder ging es dann in der folge
wirtschaftlich stetig bergab.
es gäbe dazu noch einiges zu sagen. dennoch: *nichts* davon
rechtfertigt die immer schlimmer werdenden menschenrechtsverletzungen
durch die amtierenden kubanischen machthaber! aber auf diesem auge
sind hier anscheinend ein paar menschen blind, sonst würde es nicht
zu diesem einseitigen usa-bashing kommen. ich bezweifle nicht im
geringsten, dass die heutige wie die vergangenen regierungen der usa
aussenpolitisch eine menge dreck am stecken haben. damit erledigt
sich aber m.e. ganz und gar nicht eine differenzierendere
betrachtungsweise der anderen. (deswegen auch von meiner seite vielen
dank an burks für seinen artikel jenseits dieser zutiefst
beschränkten schwarz-weiss-malerei!)
> so wie die Iraker an den Sanktionen, in diesem Falle mit UN-Absegnung,
> zutiefst gelitten haben!
somit könnte die völkerrechtswidrige invasion des irak für die
bevölkerung also neben der beseitigung einer blutverschmierten
diktatur (die durch die hauptinvasoren wiederum ein paar jährchen
voher als es noch genehm war auch mit gestützt wurde) durchaus noch
weitere positive folgen haben.
> Dabei dulden die USA auf ihrem Territorium die Ausbildung von Terroristen
> zum Umsturz in Kuba.
was dem einen sein terrorist ist dem anderen sein freiheitskämpfer...
herzliche grüsse
sascha
> Hauptsache: Bananenrepublik. Das gleiche Spiel der Installation von
> Quislingen versuchten die USA jetzt mit Karzai in Afghanistan und
> natürlich auch im Irak.
ein spielchen, was im übrigen seit jahr und tag auch allen anderen
grossmächten und möchtegerngrossmächten zu eigen war und ist. nicht
dass es dadurch besser würde...
> Fidel Castro hat schließlich die Diktatur von Batista durch eine
> Revolution beseitigt und dem Land viele Fortschritte gebracht
> [Schulwesen, Medizin, Gleichbereichtigung]
soweit full ACK. allerdings hat er das 1.) nicht allein getan (nieder
mit dem personenkult!) und 2.) sorgen er und seine getreuen
mittlerweile sehr effektiv für grosse rückschritte auf allen ebenen,
v.a. im bereich menschenrechte.
> und seither und bis zum heutigen Tage praktizieren die USA ein
> völkerrechtswidriges Emargo [wenn die UN sich selbst ernst nehmen
das handelsembargo gegen kuba war und ist m.e. in der tat ein
skandal.
> Und natürlich wird es jetzt dem Fidel Castro zum Vorwurf gemacht,
> wenn es den Kubanern durch die US-Sanktionen schlecht geht,
hier kann ich dir nun nicht mehr folgen. ich würde mal behaupten,
dass daran, dass sich die lebensbedingungen für die zivilbevölkerung
und erst recht für kritische geister in kuba mehr und mehr dem
angleichen, was im stalinusmus und kurz danach in der ddr und
osteuropa gängig war nicht unbedingt das handelsembargo schuld ist.
eher der offensichtliche realitätsverlust, die verbohrtheit und der
massiv zunehmende despotismus der kubanischen führung. auch die
exorbitant steigende korruption, die blühende schattenwirtschaft etc.
würde ich eher als ein primär hauseigenes problem betrachten.
man vergisst natürlich gerne, dass die wirtschaftliche situation
kubas in der vergangenheit stark von den subventionen aus und dem
handel mit der ehemaligen udssr abhängig war. dass die aggressive
blockadepolitik der usa eine ursprünglich vermutlich nicht
beabsichtigte annäherung kubas an die udssr zur folge hatte sollte
dabei nicht verschwiegen werden. anders hätten sie die massive
wirtschaftsblockade wahrscheinlich auch nicht durchhalten können. mit
dem ausbleiben der udssr-gelder ging es dann in der folge
wirtschaftlich stetig bergab.
es gäbe dazu noch einiges zu sagen. dennoch: *nichts* davon
rechtfertigt die immer schlimmer werdenden menschenrechtsverletzungen
durch die amtierenden kubanischen machthaber! aber auf diesem auge
sind hier anscheinend ein paar menschen blind, sonst würde es nicht
zu diesem einseitigen usa-bashing kommen. ich bezweifle nicht im
geringsten, dass die heutige wie die vergangenen regierungen der usa
aussenpolitisch eine menge dreck am stecken haben. damit erledigt
sich aber m.e. ganz und gar nicht eine differenzierendere
betrachtungsweise der anderen. (deswegen auch von meiner seite vielen
dank an burks für seinen artikel jenseits dieser zutiefst
beschränkten schwarz-weiss-malerei!)
> so wie die Iraker an den Sanktionen, in diesem Falle mit UN-Absegnung,
> zutiefst gelitten haben!
somit könnte die völkerrechtswidrige invasion des irak für die
bevölkerung also neben der beseitigung einer blutverschmierten
diktatur (die durch die hauptinvasoren wiederum ein paar jährchen
voher als es noch genehm war auch mit gestützt wurde) durchaus noch
weitere positive folgen haben.
> Dabei dulden die USA auf ihrem Territorium die Ausbildung von Terroristen
> zum Umsturz in Kuba.
was dem einen sein terrorist ist dem anderen sein freiheitskämpfer...
herzliche grüsse
sascha