absurdistan schrieb am 12. September 2003 0:48
> Artikel nicht dargelegt, woher die Verbesserung der chilenischen
> Ökonomie stammte. Die Koinzidenz mit den Reformen unter Lagos können
> genau so gut zufällig sein. So etwas empirisch nachzuweisen
> unterscheidet eben Wissenschaft von unbedarftem Vulgärjournalismus in
> ökonomischen Fragen.
der empirische nachweis fehlt in dem artikel, das ist richtig. er
wird aber auch im seltensten fall von den anhängern der 'anderen
seite' erbracht, vor allem und erst recht nicht von bestimmten
spät(?)pubertären unreflektierten dumpfbacken in diesem forum.
> Dass die Verteilung zwischen Arm und Reich nach wie vor unsäglich ist,
> steht auf einem anderen Blatt, ist aber primär keine Frage der Allokation,
> sondern der Distribution und damit unabhängig von dem zugrundeliegenden
> Wirtschaftssystem.
*genau das* möchte ich durchaus in frage stellen. ein
wirtschaftssystem, das nach der distribution nicht *fragt* wird m.e.
dieses problem auch nicht lösen können. abgesehen davon, dass ein
solches system in meinen augen gewissermassen *nicht zu ende gedacht*
ist, denn die distribution ist für eine volkswirtschaft meiner
verständnis nach ja nicht gerade unwichtig (stichwort binnennachfrage
etc.). in diesem zusammenhang stellt sich auch die frage nach dem
mass der abhängigkeit vom aussenhandel (ich spreche wohlbemerkt nicht
von 'autonomie'!).
> > > Wo aber wäre Chile heute unter Allende?
(die frage stammte übrigens nicht von mir, sondern von meinem
merkbefreiten vorredner.)
> Der gute Allende hat ein wirtschaftliches Programm am Start gehabt,
> dass Chile langfristig sicher nicht gut bekommen wäre.
das ist vermutlich 'wahr' - wenngleich nicht empirisch belegbar,
sprich: spekulation.
den schweden z.b. geht's auch nicht gerade schlecht, obwohl deren
wirtschaftssystem (zumindest innerhalb des kapitalismus) in vielerlei
hinsicht der albtraum jedes milton friedman-schülers sein dürfte -
selbst noch nach den reformen in den letzten jahren. jaja, das hat
mit dem wirtschaftsprogramm allendes auch nicht unbedingt viel zu
tun... ich möchte nur noch mal andeuten, dass im grunde alle lehren
nicht universell anwendbar sind und es immer genügend gegenbeispiele
gibt, die jede art solcher spekulation im prinzip müssig machen.
> Was in protektionistisch geführten Ländern heute los ist, kann man sehr gut
> an Chiles Nachbarstaaten ablesen, die mit ihren Altlasten zu kämpfen
> haben.
hierzu nur eine anmerkung: protektionismus scheint der wirtschaft
eines landes nur dann zu schaden, wenn es auf dem weltmarkt keine so
dominante position wie z.b. die eu-staaten oder die usa einnimmt,
denen es (bis jetzt) offensichtlich eben *nicht* zu schaden scheint.
im gegenteil...
herzliche grüsse
sascha
> Artikel nicht dargelegt, woher die Verbesserung der chilenischen
> Ökonomie stammte. Die Koinzidenz mit den Reformen unter Lagos können
> genau so gut zufällig sein. So etwas empirisch nachzuweisen
> unterscheidet eben Wissenschaft von unbedarftem Vulgärjournalismus in
> ökonomischen Fragen.
der empirische nachweis fehlt in dem artikel, das ist richtig. er
wird aber auch im seltensten fall von den anhängern der 'anderen
seite' erbracht, vor allem und erst recht nicht von bestimmten
spät(?)pubertären unreflektierten dumpfbacken in diesem forum.
> Dass die Verteilung zwischen Arm und Reich nach wie vor unsäglich ist,
> steht auf einem anderen Blatt, ist aber primär keine Frage der Allokation,
> sondern der Distribution und damit unabhängig von dem zugrundeliegenden
> Wirtschaftssystem.
*genau das* möchte ich durchaus in frage stellen. ein
wirtschaftssystem, das nach der distribution nicht *fragt* wird m.e.
dieses problem auch nicht lösen können. abgesehen davon, dass ein
solches system in meinen augen gewissermassen *nicht zu ende gedacht*
ist, denn die distribution ist für eine volkswirtschaft meiner
verständnis nach ja nicht gerade unwichtig (stichwort binnennachfrage
etc.). in diesem zusammenhang stellt sich auch die frage nach dem
mass der abhängigkeit vom aussenhandel (ich spreche wohlbemerkt nicht
von 'autonomie'!).
> > > Wo aber wäre Chile heute unter Allende?
(die frage stammte übrigens nicht von mir, sondern von meinem
merkbefreiten vorredner.)
> Der gute Allende hat ein wirtschaftliches Programm am Start gehabt,
> dass Chile langfristig sicher nicht gut bekommen wäre.
das ist vermutlich 'wahr' - wenngleich nicht empirisch belegbar,
sprich: spekulation.
den schweden z.b. geht's auch nicht gerade schlecht, obwohl deren
wirtschaftssystem (zumindest innerhalb des kapitalismus) in vielerlei
hinsicht der albtraum jedes milton friedman-schülers sein dürfte -
selbst noch nach den reformen in den letzten jahren. jaja, das hat
mit dem wirtschaftsprogramm allendes auch nicht unbedingt viel zu
tun... ich möchte nur noch mal andeuten, dass im grunde alle lehren
nicht universell anwendbar sind und es immer genügend gegenbeispiele
gibt, die jede art solcher spekulation im prinzip müssig machen.
> Was in protektionistisch geführten Ländern heute los ist, kann man sehr gut
> an Chiles Nachbarstaaten ablesen, die mit ihren Altlasten zu kämpfen
> haben.
hierzu nur eine anmerkung: protektionismus scheint der wirtschaft
eines landes nur dann zu schaden, wenn es auf dem weltmarkt keine so
dominante position wie z.b. die eu-staaten oder die usa einnimmt,
denen es (bis jetzt) offensichtlich eben *nicht* zu schaden scheint.
im gegenteil...
herzliche grüsse
sascha