Wäre schön wenn es ein perfekt regiertes Land gäbe, also eins in dem
ALLE mit der Politik einverstanden sind. Das war in Chile 70-73 nicht
so und ist es auch heute ein Deutschland nicht.
Allende hat es geschafft ein Land, dass 3 Jahre am Rande des
Bürgerkriegs schwebte (besonders die Monate vor dem Putsch) trotz
starker Opposition und schwindender Unterstützung der Parteien der UP
und anderer linker Gruppierungen (Mapu, MIR etc)einiges für die
ärmere und mittlere Schicht Chiles zu erreichen. Seine Politik war
nicht perfekt; allerdings hatte er auch mächtige Gegner. Die
Wirtschaft war kaum auf seiner SEite und ein Land gegen ökonomischen
Boykott anzführen, ist alles andere als einfach. Was viele vergessen:
Allende strebte für Mitte September ein Volksreferendum an. Das Volk
sollte entscheiden, ob seine Partei mit ihm an der Spitze weiter
regieren sollte (trotz Unruhen, Versorgungsmängel, Inflation etc)oder
nicht. Doch dazu ließ ihn die chilenische Rechte gar nicht kommen.
Warum nicht das Referendum abwarten? "Bestenfalls" wäre er vom Volk
wieder abgesetzt worden...
Was den Einfluss der CIA am Putsch betrifft, ist es sehr wohl
möglich, dass sie nicht direkt daran beteiligt war, doch indirekt
allemal. Schließlich haben sie schon vor Amtsantritt Allendes für
äußerst negative Werbung gesorgt (was die Investitionsflucht stark
angeheizt hat), 2 frühere Putschversuche und die Junta im nachhinein
mit Legitimierungsversuchen unterstützt (Weißbuch Chiles bsp.). Auch
ist interessant, wie Entwicklungsgelder, die 3 Jahre eingefroren
waren, sofort nach dem Putsch wieder freigegeben wurden...
Allende ist in meiner Sicht kein Heiliger oder Märtyrer. Er hat in
seiner Politik viele Fehler gemacht, hatte es aber auch alles andere
als leicht. Chile ging es schon vor seinem Amtsantritt alles andere
als gut (Zahlen könnt ihr ja den anderen Beiträgen entnehmen). Aber
er wollte, dass es den Menschen in seinem Land besser geht. Dafür
musste er nicht foltern noch morden (wie euch ExDINA-Geheimpolizisten
bestätigen können)und war auch nicht machtblind geworden. SChließlich
wollte er ein Referendum einberufen. Zu kritisieren ist allemal die
damalige chilenische Linke in all ihrer Bandbreite. Sie waren nicht
fähig, sich auf einen Weg zu einigen. Für die einen waren Allendes
REformen zu revolutionär, für die anderen viel zu zahm und
bürgerlich. Selbst am Tag des Putsches sowie danach war keine
einheitlich Linie erkennbar. Es hätte einige Möglichkeiten gegeben,
den Putsch scheitern zu lassen, doch fehlte eine einheitliche Linie
im Aufbegehren. Viele warteten auf Ansagen des Widerstandes, der aber
ausblieb. Ob dies besser gewesen wäre und letztlich zu weniger
Blutvergiessen geführt hätte, ist wieder nur Spekulation.
ALLE mit der Politik einverstanden sind. Das war in Chile 70-73 nicht
so und ist es auch heute ein Deutschland nicht.
Allende hat es geschafft ein Land, dass 3 Jahre am Rande des
Bürgerkriegs schwebte (besonders die Monate vor dem Putsch) trotz
starker Opposition und schwindender Unterstützung der Parteien der UP
und anderer linker Gruppierungen (Mapu, MIR etc)einiges für die
ärmere und mittlere Schicht Chiles zu erreichen. Seine Politik war
nicht perfekt; allerdings hatte er auch mächtige Gegner. Die
Wirtschaft war kaum auf seiner SEite und ein Land gegen ökonomischen
Boykott anzführen, ist alles andere als einfach. Was viele vergessen:
Allende strebte für Mitte September ein Volksreferendum an. Das Volk
sollte entscheiden, ob seine Partei mit ihm an der Spitze weiter
regieren sollte (trotz Unruhen, Versorgungsmängel, Inflation etc)oder
nicht. Doch dazu ließ ihn die chilenische Rechte gar nicht kommen.
Warum nicht das Referendum abwarten? "Bestenfalls" wäre er vom Volk
wieder abgesetzt worden...
Was den Einfluss der CIA am Putsch betrifft, ist es sehr wohl
möglich, dass sie nicht direkt daran beteiligt war, doch indirekt
allemal. Schließlich haben sie schon vor Amtsantritt Allendes für
äußerst negative Werbung gesorgt (was die Investitionsflucht stark
angeheizt hat), 2 frühere Putschversuche und die Junta im nachhinein
mit Legitimierungsversuchen unterstützt (Weißbuch Chiles bsp.). Auch
ist interessant, wie Entwicklungsgelder, die 3 Jahre eingefroren
waren, sofort nach dem Putsch wieder freigegeben wurden...
Allende ist in meiner Sicht kein Heiliger oder Märtyrer. Er hat in
seiner Politik viele Fehler gemacht, hatte es aber auch alles andere
als leicht. Chile ging es schon vor seinem Amtsantritt alles andere
als gut (Zahlen könnt ihr ja den anderen Beiträgen entnehmen). Aber
er wollte, dass es den Menschen in seinem Land besser geht. Dafür
musste er nicht foltern noch morden (wie euch ExDINA-Geheimpolizisten
bestätigen können)und war auch nicht machtblind geworden. SChließlich
wollte er ein Referendum einberufen. Zu kritisieren ist allemal die
damalige chilenische Linke in all ihrer Bandbreite. Sie waren nicht
fähig, sich auf einen Weg zu einigen. Für die einen waren Allendes
REformen zu revolutionär, für die anderen viel zu zahm und
bürgerlich. Selbst am Tag des Putsches sowie danach war keine
einheitlich Linie erkennbar. Es hätte einige Möglichkeiten gegeben,
den Putsch scheitern zu lassen, doch fehlte eine einheitliche Linie
im Aufbegehren. Viele warteten auf Ansagen des Widerstandes, der aber
ausblieb. Ob dies besser gewesen wäre und letztlich zu weniger
Blutvergiessen geführt hätte, ist wieder nur Spekulation.