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  • Daniel Unruh

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2000

Re: linker Totalitarismus

stafsej (12. September 2003 12:03) 

> > Die National-Sozialisten waren vor allem eines: Sozialisten!

> Waren sie niemals, oder gab es eine einzige verstaatlichung eines
> produktionsbetriebes, einer bank, eines fitzelchen landes?

Auch die SPD war bis vor kurzem sozialistisch. Sozialismus heißt
nicht in jedem Fall, daß enteignet wird.


> Hitler ist niemals ein argument für die demokratie, denn schliesslich
> ist er demokratisch gewählt worden [...]

Hitler ist ein Argument für die wehrhafte Demokratie. Eine wehrhafte
Demokratie muß so aufgebaut sein, daß die Bevölkerung gar nicht erst
die Gelegenheit erhält, die durch die Vefassung vorgegebenen
Strukturen zu zerstören (etwa durch die Wahl einer totalitären
Partei.)


> Zum glück mussten deine ikonen zuvor erst einmal die demokratie
> beseitigen und die demokraten. Wie kannst du diesen zynismus
> eigentlich so gepflegt kultivieren?

Die Demokratie funktioniert nicht immer. In einer schlecht
funktionierenden Demokratie kann es zu Fehlentwicklungen kommen, die
schlimmstenfalls gewaltsam korrigiert werden müssen. 

Nicht Schwarzweißdenken ist gefragt, sondern Pragmatismus. Wichtig
ist nur, was hinten rauskommt.


> Rubbish. Bei den rechten diktatoren ist der terror die umsetzung des
> programms. Und zwar eins zu eins. Es gibt hingegen keinen passus in
> linken programmen, der dies (er)fordert.

Von den Parteien im deutschen Bundestag hat allein Bündnis90/Grüne
einen Passus im Parteiprogramm, der die Anwendung militärischer
Gewalt zur Umsetzung politischer Ziele befürwortet. Nach meinem
Kenntnisstand sind die Grünen immer noch eine linke Partei.

Es ist ein Teil linker Legendenbildung, die Anwendung von Gewalt
durch konservative Politiker stets als wesentlich zu bezeichnen, den
Terror linker Herrscher (Stalin, Mao, etc.) jedoch als Betriebsunfall
anzusehen. Das paßt wunderschön in das Schema "links=gut,
rechts=böse".

Nach dieser Interpretation ist die Linke diejenige Kraft, die stets
das Gute will, doch stets das Böse schafft.

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