yossarian schrieb am 23. September 2006 21:18
>
> Das mag ich so nicht stehenlassen: Nur wer Position bezieht, kann
> auch was zum Guten verändern. Und dabei muß er das Risiko eingehen,
> daß man ihm später nachsagt, er habe sich geirrt.
>
Hmm. Insel der Seeligen, Königreich des Himmels, Brüder zur Freiheit,
Kommunismus, Ende der Geschichte, egal was, warum kommt es regelmäßig
zur historischen Katastrofe, wenn die Menschen die Welt zum Besseren
wenden wollen?
Die Absicht, die Welt zum Guten zu wenden ist okay. Aber warum geht
die Umsetzung so oft in die Hose? Ein Ghandi hat durch sein Handeln
den Tod von Hundertausenden verursacht. Wenm man ihn nur von seiner
Wirkung beurteilt, war er ein Monster.
Es nützt auch nichts, wenn man im Nachhinein sagt, sorry Leute, war
halt so eine Idee von mir, ist schiefgegangen, Schwamm drüber und
jetzt packen wir die Leichenberge weg.
Ich kann an das Projekt 'bessere' Welt nicht mehr glauben. Dialektik
des Handelns: Einerseits auf eine bessere Welt hoffen, gleichzeitig
versuchen, in der Zwischenzeit keine Leichenberge zu produzieren.
Hoffnung war ja auch so ein Ding, in dem Kant alles sittliche Handeln
sich auflösen läßt.
Gruß J.
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> Das mag ich so nicht stehenlassen: Nur wer Position bezieht, kann
> auch was zum Guten verändern. Und dabei muß er das Risiko eingehen,
> daß man ihm später nachsagt, er habe sich geirrt.
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Hmm. Insel der Seeligen, Königreich des Himmels, Brüder zur Freiheit,
Kommunismus, Ende der Geschichte, egal was, warum kommt es regelmäßig
zur historischen Katastrofe, wenn die Menschen die Welt zum Besseren
wenden wollen?
Die Absicht, die Welt zum Guten zu wenden ist okay. Aber warum geht
die Umsetzung so oft in die Hose? Ein Ghandi hat durch sein Handeln
den Tod von Hundertausenden verursacht. Wenm man ihn nur von seiner
Wirkung beurteilt, war er ein Monster.
Es nützt auch nichts, wenn man im Nachhinein sagt, sorry Leute, war
halt so eine Idee von mir, ist schiefgegangen, Schwamm drüber und
jetzt packen wir die Leichenberge weg.
Ich kann an das Projekt 'bessere' Welt nicht mehr glauben. Dialektik
des Handelns: Einerseits auf eine bessere Welt hoffen, gleichzeitig
versuchen, in der Zwischenzeit keine Leichenberge zu produzieren.
Hoffnung war ja auch so ein Ding, in dem Kant alles sittliche Handeln
sich auflösen läßt.
Gruß J.