drehorgel schrieb am 24. September 2006 11:34
> MI-Boykotteur schrieb am 24. September 2006 11:07
>
> > Ist schon wirklich interessant, was unseren Nikotinjunkies nicht
> > immer wieder für tolle Argumente einfallen, wenn sie die Panik packt,
> > ihre Sucht nicht mehr jederzeit und überall sofort befriedigen zu
> > können.
>
> Worauf beziehst du das jetzt? Aber doch wohl nicht auf den TP-Artikel
> "Der Raucher als Rebell"?
Der Artikel ist aberganz schön einseitig und schönfärbend.
> Es geht darin um das Bild des Rauchers in unserer heutigen Zeit; und
> auch darum, dass es - ungewollt - immer mehr Ähnlichkeit mit
> demjenigen Bild hat, das von der Zigarettenindustrie in der Werbung
> jahrzentelang vermittelt worden war. Aber doch nicht, *weil* sich
> Raucher als Rebellen verstehen oder gar ihren Konsum mit dem Wunsch
> nach Rebellion rechtfertigen, sondern weil sie - so sie auch
> weiterhin rauchen wollen - sich von der Gesellschaft in diese Rolle
> gedrängt sehen! Das ist ja auch kein Wunder: Noch vor nicht allzu
> langer Zeit gehörte das Rauchen zu unserer Kultur, wurde überall
> geduldet, war angesagt und schick.
Zu meiner Kindheit galt es auch schon vor dreißig Jahren als asozial,
zu rauchen. Heute sehe ich 12jährige Kiddies mit Zigarette in Hand
oder Mund an der Bushaltestelle stehen, hart arbeitende Handwerker,
Facharbeiter ersehnen (nicht abwertend gemeint) sich die nächste
Zigarettenpause etc...
Aber weder die eine noch die andere Gruppe steht ja wohl für das
"Rebellentum" welche im Artikel als Erachtenswert gepriesen wird.
>Heute gilt es als asozial,
> schwach, verwerflich und fast schon verbrecherisch. Raucher gibt es
> aber weiterhin. Nun also ist derjenige, der nichts anderes tut als
> der Raucher von vor 20-30 Jahren, tatsächlich der "Outlaw", nur halt
> ohne Cowboyhut und auch ohne es sein zu wollen. Das ist der Kern des
> Artikels, und den finde ich recht zutreffend und überaus witzig.
"Outlaw" würde ich nicht sagen; es ist ja -noch- kein Verbrechen,
sich die Fluppe anzuzünden und auch wenn es offiziell an vielen
U-Bahn-Höfen verboten ist zu rauchen - vielleicht auch aus
Brandschutzgründen? - kontrolliert wird kaum -ähnlich den
Maulkorberlassen bei großen Hunden- und von Ahndung will ich gar
nicht erst anfagen.
> MI-Boykotteur schrieb am 24. September 2006 11:07
>
> > Ist schon wirklich interessant, was unseren Nikotinjunkies nicht
> > immer wieder für tolle Argumente einfallen, wenn sie die Panik packt,
> > ihre Sucht nicht mehr jederzeit und überall sofort befriedigen zu
> > können.
>
> Worauf beziehst du das jetzt? Aber doch wohl nicht auf den TP-Artikel
> "Der Raucher als Rebell"?
Der Artikel ist aberganz schön einseitig und schönfärbend.
> Es geht darin um das Bild des Rauchers in unserer heutigen Zeit; und
> auch darum, dass es - ungewollt - immer mehr Ähnlichkeit mit
> demjenigen Bild hat, das von der Zigarettenindustrie in der Werbung
> jahrzentelang vermittelt worden war. Aber doch nicht, *weil* sich
> Raucher als Rebellen verstehen oder gar ihren Konsum mit dem Wunsch
> nach Rebellion rechtfertigen, sondern weil sie - so sie auch
> weiterhin rauchen wollen - sich von der Gesellschaft in diese Rolle
> gedrängt sehen! Das ist ja auch kein Wunder: Noch vor nicht allzu
> langer Zeit gehörte das Rauchen zu unserer Kultur, wurde überall
> geduldet, war angesagt und schick.
Zu meiner Kindheit galt es auch schon vor dreißig Jahren als asozial,
zu rauchen. Heute sehe ich 12jährige Kiddies mit Zigarette in Hand
oder Mund an der Bushaltestelle stehen, hart arbeitende Handwerker,
Facharbeiter ersehnen (nicht abwertend gemeint) sich die nächste
Zigarettenpause etc...
Aber weder die eine noch die andere Gruppe steht ja wohl für das
"Rebellentum" welche im Artikel als Erachtenswert gepriesen wird.
>Heute gilt es als asozial,
> schwach, verwerflich und fast schon verbrecherisch. Raucher gibt es
> aber weiterhin. Nun also ist derjenige, der nichts anderes tut als
> der Raucher von vor 20-30 Jahren, tatsächlich der "Outlaw", nur halt
> ohne Cowboyhut und auch ohne es sein zu wollen. Das ist der Kern des
> Artikels, und den finde ich recht zutreffend und überaus witzig.
"Outlaw" würde ich nicht sagen; es ist ja -noch- kein Verbrechen,
sich die Fluppe anzuzünden und auch wenn es offiziell an vielen
U-Bahn-Höfen verboten ist zu rauchen - vielleicht auch aus
Brandschutzgründen? - kontrolliert wird kaum -ähnlich den
Maulkorberlassen bei großen Hunden- und von Ahndung will ich gar
nicht erst anfagen.