the observer schrieb am 24. September 2006 22:51
> ...daß der Raucher nur allzugern das Image annimmt, das ihm die
> Medien, das ihm die Werbung zurechtschneidert. Womit ich deiner
> Behauptung widerspreche, daß sich der Raucher dieses Image ohne es zu
> wollen überstülpen ließe.
Weder vom Autor des Artikels noch von mir wurde der Frage
nachgegangen, inwieweit sich "der Raucher" mit dem "alten neuen"
Image identifizieren kann. Es wurde lediglich festgestellt, dass
Raucher nun tatsächlich dem "Outlaw"-Bild nähergekommen ist - weil an
immer mehr Orten verboten ist, was für lange Zeit fast überall
erlaubt war; weil Rauchen nun nicht mehr als schick gilt, sondern als
asig und schmutzig. Der Griff zur Zigarette wird künftig immer mehr
Mut erfordern, auch dort, wo Rauchen noch erlaubt ist, denn Rauchen
ist nun mal ziemlich out. Dass aber nun jeder Raucher diesen Mut
gerne aufbringt, wage ich zu bezweifeln. Er raucht nicht, um zu
rebellieren, sondern um seinen "Lungenschmacht" zu stillen, und das
weiß er. Wenn du irgendwann mal abends in der Kneipe sitzt und Lust
auf was Alkoholisches hast, dann trinkst du das auch nicht, um
anderen damit etwas zu beweisen. Man ist ja nicht ewig 15 Jahre alt.
> Wer fühlt sich nicht gebauchklatscht, wenn
> er sich in einer Reihe mit den tollen braungebrannten Typen sieht,
> die mit dem Jeep quer durchs Death Valley fahren und abends am
> Lagerfeuer bedeutungsschwanger blaue Rauchwölkchen erzeugen und von
> Freiheit schwadronieren? Das sind doch ganz andere Typen als
> derjenige, der mir beim morgendlichen Abhusten aus dem Spiegel
> entgegenschaut...
Werbung und Realität - das betrifft doch nicht nur Zigarettenwerbung.
Wenn man sich z.B. mal ansieht, wie die Autoindustrie ihre blöden
übermotorisierten Karren zum Statussymbol erhebt, und wenn man diese
grässlichen Karren dann auf der linken Spur im Rückspiegel hat... als
könne man mit einem BMW nicht auch mal der jeweiligen
Verkehrssituation angemessen fahren.
Ich glaube nicht, dass es - was die Kritikfähigkeit, was das
Differenzierungsvermögen zwischen Bild und Realität betrifft -
zwischen Rauchern und Nichtrauchern einen signifikanten Unterschied
gibt. Es mag Raucher geben, die sich als Rebellen sehen.
> aufgefallen? Meinen sie wirklich, die Zigarette mache den Mann?
> Offensichtlich ja, ansonsten hätten Film und Werbung Milliarden von
> (Werbe)Geldern in den Sand gesetzt.
Es gibt viele Dinge, die lt. Werbung den Mann (oder auch die Frau)
macht. Bei näherem Hinsehen ist das natürlich alles Kappes. Aber die
Werbegelder haben sich offensichtlich doch gelohnt.
> ...daß der Raucher nur allzugern das Image annimmt, das ihm die
> Medien, das ihm die Werbung zurechtschneidert. Womit ich deiner
> Behauptung widerspreche, daß sich der Raucher dieses Image ohne es zu
> wollen überstülpen ließe.
Weder vom Autor des Artikels noch von mir wurde der Frage
nachgegangen, inwieweit sich "der Raucher" mit dem "alten neuen"
Image identifizieren kann. Es wurde lediglich festgestellt, dass
Raucher nun tatsächlich dem "Outlaw"-Bild nähergekommen ist - weil an
immer mehr Orten verboten ist, was für lange Zeit fast überall
erlaubt war; weil Rauchen nun nicht mehr als schick gilt, sondern als
asig und schmutzig. Der Griff zur Zigarette wird künftig immer mehr
Mut erfordern, auch dort, wo Rauchen noch erlaubt ist, denn Rauchen
ist nun mal ziemlich out. Dass aber nun jeder Raucher diesen Mut
gerne aufbringt, wage ich zu bezweifeln. Er raucht nicht, um zu
rebellieren, sondern um seinen "Lungenschmacht" zu stillen, und das
weiß er. Wenn du irgendwann mal abends in der Kneipe sitzt und Lust
auf was Alkoholisches hast, dann trinkst du das auch nicht, um
anderen damit etwas zu beweisen. Man ist ja nicht ewig 15 Jahre alt.
> Wer fühlt sich nicht gebauchklatscht, wenn
> er sich in einer Reihe mit den tollen braungebrannten Typen sieht,
> die mit dem Jeep quer durchs Death Valley fahren und abends am
> Lagerfeuer bedeutungsschwanger blaue Rauchwölkchen erzeugen und von
> Freiheit schwadronieren? Das sind doch ganz andere Typen als
> derjenige, der mir beim morgendlichen Abhusten aus dem Spiegel
> entgegenschaut...
Werbung und Realität - das betrifft doch nicht nur Zigarettenwerbung.
Wenn man sich z.B. mal ansieht, wie die Autoindustrie ihre blöden
übermotorisierten Karren zum Statussymbol erhebt, und wenn man diese
grässlichen Karren dann auf der linken Spur im Rückspiegel hat... als
könne man mit einem BMW nicht auch mal der jeweiligen
Verkehrssituation angemessen fahren.
Ich glaube nicht, dass es - was die Kritikfähigkeit, was das
Differenzierungsvermögen zwischen Bild und Realität betrifft -
zwischen Rauchern und Nichtrauchern einen signifikanten Unterschied
gibt. Es mag Raucher geben, die sich als Rebellen sehen.
> aufgefallen? Meinen sie wirklich, die Zigarette mache den Mann?
> Offensichtlich ja, ansonsten hätten Film und Werbung Milliarden von
> (Werbe)Geldern in den Sand gesetzt.
Es gibt viele Dinge, die lt. Werbung den Mann (oder auch die Frau)
macht. Bei näherem Hinsehen ist das natürlich alles Kappes. Aber die
Werbegelder haben sich offensichtlich doch gelohnt.