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  • Moody

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2001

der wahre, ungezaehmte Rebell...

drehorgel schrieb am 24. September 2006 20:57

> Der Autor kommt zu der
> bemerkenswerten und witzigen Erkenntnis, dass man als Raucher nun -
> ganz im Sinne der Zigarettenwerbung der damaligen Zeit - tatsächlich
> als "Rebell" dasteht, und zwar ohne es zu wollen; ganz einfach, indem
> man weiterhin das tut, was vor 20-30 Jahren noch als fester
> Bestandteil unserer Kultur galt und allseits akzeptiert wurde.

Um die witzige und bemerkenswerte (?) These mal zu vereinfachen, bzw.
auf den Punkt zu bringen: Jedes Verhalten, das frueher (z.B. vor
60-70 Jahren) toleriert war und heut als, sagen wir mal antisozial
wahrgenommen wird macht den Ausuebenden zum "Rebellen"?
D. h. sexistisches Verhalten, Rassismus und alles was zu anderen
Zeiten durchaus toleriert wurde und dem gesellschaftlichen Konsens
entsprach und heute fortgefuehrt wird ist die eigentliche Auflehnung
gegen den Status Quo?
Ja, nun wenn es denn so einfach ist, dann ist der rauchende,
pruegelnde Neonazi, der einst erwuenschte und nun verbotene Symbole
dieser Aera benutzt, heute das Sinnbild und der legitime Erbe von
James Dean... der wahre, ungezaehmte Rebell sozusagen.
Falls du sagen willst, das der Autor das sagen wollte, dann finde ich
zumindest das bemerkenswert und witzig - wenn auch grundlegend falsch
(von der Logik, nicht von der Moral her). Es zeigt denn eher wie
oberflaechlich der Autor die kulturellen Mechanismen des
"Rebellentums" abhandelt.

Gruss,
M.

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