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  • Keppla

mehr als 1000 Beiträge seit 21.05.2002

re

broken schrieb am 24. September 2006 17:36

> > wenn du vielleicht die güte hättest, zu erklären, warum die einen
> > toten gut, die anderen schlecht sind...

> Das habe ich nicht gesagt. Nur haben Medikamenten mit Heilung bzw.
> Prävention von Krankheiten einen sinnvollen Zweck. Was ist der Zweck
> von Rauchen?

Wieviele Medikamente werden heute wirklich zu Heilung genommen?
Meiner Erfahrung nach die wenigsten. Ich bin mit meiner "ich geh nur
zum Arzt für den krankenschein" Einstellung nicht länger oder
unangenehmer Krank als all meine bekannten, die wegen jedem Scheiss
mit ner Medikamentenrechnung von 30€ vom Arzt kommen.
Ausserdem ist doch der Punkt der: Wenn man behauptet, dass das
Problem die Volksgesundheit ist, dann sollte man sich daran Messen
lassen, und da wiegen die genannten Zahlen bezüglich der
Nebenwirkungstoten schon mehr.

> Mal davon abgesehen, dass es im allgemeinen ein Interesse der
> Pharmaindustrie daran gibt, die Nebenwirkungen von Medikamenten
> gering zu halten, da ein Medikament dann attraktiver wird.

ich glaube nicht, dass das Interesse all zu hoch ist. Du kennst doch
sicher "die formel" von Fightclub?
Ausserdem gibt es mittlerweile auch einen ganzen haufen Medikamente,
bei denen die Pharmaindustrie ebenso wie die Tabakindustrie kein
Interesse daran haben dürfte, die Nebenwirkung "sucht" zu reduzieren.

> Es gibt
> aber kein Interesse von der Tabakindustrie daran, den Suchtfaktor von
> Tabak gering zu halten, denn der Suchtraucher bringt den
> Tabakkonzernen den Umsatz, nicht der Gelegenheits-/Genussraucher.

nein, das Interesse gibt es Tatsächlich nicht. Ebensowenig wie das
der Bierbrauer, das der Glutamat & Co nutzenden
Lebensmittelhersteller und nicht zuletzt das der Pharmaindustrie.
Bitte nicht mit zweierlei Maß messen. Wenn man der Meinung ist, dass
suchterregende Dinge nicht verkauft werden sollten, ok, dann aber
doch bitte erstmal ermitteln, was wie süchtig macht, und von oben
nach unten verbieten.

> Schön für sie, ich kenne auch einige :). Ich habe auch durchaus schon
> öfter aufgehört, auch für längere Zeit. Nur bei bestimmten
> Situationen (Stress, Krise,...) falle ich halt schnell wieder in alte
> Abhängigkeiten zurück.

Wie darf ich mir das vorstellen? Hast du dann nicht mehr die
Kontrolle darüber, dass du in einen Laden gehst, 3€ auf den Tresen
legst, die Schachtel Kippen nimmst, sie öffnest und dir eine
Anzündest? Setzt in dieser kompletten Zeit dein Hirn aus? Kannst du
nicht jederzeit den Prozess abbrechen?
Wenn ja, dann sorge doch bitte dafür, dass du einen Vormund bekommst,
da du ja offensichtlich nicht die Verantwortung für dein Handeln
tragen kannst.
Wenn nein, wo ist das Problem?

> Das magst du für Schwäche halten, zeigt aber
> auch den hohen Suchtfaktor von Tabak.

Mit dieser Argumentation kannst du auch den Morgenkaffe oder das
Klopapier zur Droge machen. Sie funktioniert nur, wenn du bereits
davon ausgehst, dass es die Sucht ist.
Dass es andere Gründe sein können, wie zB der erwünschte (subjektive)
Stressredunktionseffekt bei Zigaretten oder die erhöhte Wachheit beim
Kaffe wird dabei ausgeblendet.
Du sagst, du rauchst immer wieder dann, wenn du Stress hast. Hört
sich für mich genau danach an: du möchtest den Stress loswerden,
kippen bieten das zu einem gewissen Grad, also nutzt du sie.
Ich bitte zu beachten, dass ich nicht sage, Zigaretten machen nicht
süchtig. Ich bin lediglich der Meinung, die Stärke der Sucht wird
radikal übertriben.

> Wenn 30-40% der Bevölkerung rauchen
> (wobei ich davon ausgehe, dass es > 95% der Bevölkerung mal
> probieren), dann ist das eine Quote, die sicherlich bei Heroin auch
> nicht höher ist (wobei natürlich Heroin wesentlich stärkere
> körperliche Abhängigkeit erzeugt).

Gleicher Argumentationsfehler wie oben, imho. Ersetze Rauchen durch
Kaffetrinken. Es funktioniert nur, wenn man sowieso davon ausgeht,
dass es süchtig macht.

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