Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.01.2000

Re:

chronoz schrieb am 26. September 2006 13:25

> Markus Kiendl schrieb am 25. September 2006 15:03

> > Mittelbar eben doch, denn der Qualm macht nun mal nicht vor mir als
> > Nichtraucher halt. Sonst hätten wir die ganze Diskussion doch gar
> > nicht.

> Ich "atme" den Qualm nicht mal in 1% meiner Zeit ein. Die Russ- und
> Benzoldämpfe des Autoverkehrs dagegen andauernd.

Die (mittlerweise größtenteils katalysierten) Autoabgase kann man
ohne einen globalen Umbau der Industriegesellschaften nicht vermeiden
(Die derzeit von allen Seiten vehement eingeforderte Mobilität ist
nun mal nicht anders zu realisieren). Den Tabakqualm aber sehr wohl.

> > Das ist genau die Art von "Argumentation", gegen die criemann und
> > viele andere Nichtraucher inklusive meiner Wenigkeit uns wenden. Fakt
> > ist, daß Passivrauchen genauso krebserregend ist wie Aktivrauchen und
> > daß massives Passivrauchen wie bei Angestellten in der
> > Gastronomiebranche heute noch unvermeidlich genauso Lungenschäden
> > verursacht wie aktives Kettenrauchen. Der Versuch, diese Gefährdung
> > kleinzureden ist schlicht und ergreifend widerlich.

> Passivrauchen bedeutet das einatmen von Zigarettenqualm und nicht der
> Geruch nach Zigaretten.

Wo ist der Unterschied? Der Geruch ist eine (sehr unangenehme)
Eigenschaft des Qualms. Der Feinstaub und die giftigen,
gesundheitsschädlichen Gase, die darin enthalten sind, eine andere.

> Und es irritiert mich jetzt schon ein wenig,
> dass auf einmal die Bedienungen herhalten müssen deren
> gesundheitliches Wohlbefinden vor 3 Jahren irgendwie noch keine Sau
> interessiert hat - da war das nämlich auch schon bekannt mit dem
> Passivrauchen.

Das Leiden der Nichtraucher war vor 3 Jahren nicht geringer als
heute. Der Unterschied besteht nur darin, daß es jetzt (endlich)
hoffähig geworden ist, das auch zu artikulieren.
> >
> > Zum Abschluß noch ein paar schöne Beispiele zum Thema Toleranz der
> > Raucher:
> >

> Ich hoffe ich konnte darlegen, weshalb ich die in den Medien
> kolportierte Panikmache und die daraus resultierenden
> Antirauchhysterie für übertrieben halte und ich frage mich, was nach
> der Raucherhysterie kommt. Alokoholhysterie? Kommunistenhysterie?
> Coca-Cola-Hysterie?

Eine Antirauchhysterie kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Dafür aber ein ignorantes, verbohrtes Festhalten der Raucher an
Gewohnheitsrechten, die sie für unumstößliche, einzig richtige
Wahrheiten halten. Was passiert denn derzeit überhaupt? Es wird (zum
ersten Mal überhaupt) ernsthaft in der Politik dieses Landes über ein
generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen diskutiert (nachdem es
die meisten anderen EU-Staaten schon durchgesetzt haben). Und das von
Seiten der Politik aus bislang ohne Polemik, ohne aufgeregte,
überzogene Forderungen und äußerst sachlich. Von einem generellen
Rauchverbot überall war und ist nie die Rede. Statt daß sich die
Raucher jetzt auf eine konstruktive Diskussion einlassen, in der
vielleicht auch thematisiert würde, warum Appelle, das Rauchen an
bestimmten Orten freiwillig sein zu lassen samt und sonders nichts
genutzt haben, formiert sich sofort eine radikale Ablehnungsfront,
die geradezu den Weltuntergang für den Fall des Inkrafttretens eines
Rauchverbots prophezeit. Sorry, aber so eine Haltung kann ich nun
wirklich nicht ernst nehmen.

Markus
(Der sich auch mit nunmehr 38 Jahren nicht an Tabakqualm gewöhnt hat
und einfach nicht mehr bereit ist, die täglichen kleinen und großen
Rücksichtslosigkeiten der Raucher weiterhin kommentarlos als nicht zu
ändernde Tatsachen hinzunehmen und der immer wieder sprachlos ist
über die Dreistigkeit, mit der die "militanten" Raucher die
fortgesetzte Schädigung der Nichtraucher kleinreden und als
unabänderlich hinstellen wollen)

Bewerten
- +
Ansicht umschalten