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  • cassiel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2001

Hier irrte Einstein

BasisDemokrat schrieb am 26. Januar 2003 19:21
> cassiel schrieb am 26. Januar 2003 15:57
[...]
> > > kann. Und natürlich sehe ich darin auch ein göttliches Wirken. Die
> > > Naturgesetze sind für mich nicht abstrakt und unerklärlich, sondern
> > > Teil eines sinnvollen Ganzen.  
> > Fragt sich nur wie man "göttlich" und "Wirken" definiert ... =:-}
> Göttliches Wirken ist die Schaffung eines geordneten Zustands aus dem
> Chaos heraus. Dazu zählt insbesondere die Schaffung von Leben.

Fragt sich nur wie. Auch und eigentlich ausschliesslich der Zufall
kann Leben schaffen. Aller Wahrscheinlich keit dürfte das zwar zu
einer Menge Fehlversuche führen, aber solange genug Platz für die
Entropie ist ...


> > [...]
> > > Wie man das "Eine" nennt, ist eigentlich egal. Auf jeden Fall
> > > existiert es direkt vor unseren Augen, erfaßbar mit unseren Sinnen.
> > > Kein logisch denkender Mensch kann glauben, daß das alles aus dem
> > > Zufall heraus entstanden ist. Er müßte seinen Verstand verleugnen.
> > Vollkommen richtig! Er glaubt es nicht, er ~weiss~ es mit seinem
> > Verstand! :-)
> Kein bißchen Zweifel? 

Wenn jemand eine bessere Modellvorstellung hat, bin ich der letzte
der nicht sagt "Ok, meine ist nicht so gut", aber danach sieht es
bisher nicht aus :-]

> Einstein hat gesagt: "Gott würfelt nicht." Ich
> bin mir sicher, daß er sich darüber bewußt war, daß die Physik ihre
> Grenze zur Metaphysik hat. Diese Grenze ist dort, wo das weite Reich
> des Unerforschten und Unerforschlichen beginnt. Es bleibt genug Raum
> für den Glauben, wie weit die Wissenschaft auch kommen mag.

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er es nicht verknusen konnte,
dass die Quantenphysik den Zufall in die Physik eingeführt hat und
ihm mit seiner Relativitätstheorie den Rang streitig machte.
Ohne Zweifel existieren Grenzen der Erkenntnis, aber man muss dahin
vorstossen wollen. "Glauben" heisst für mich entweder "wider besseres
Wissen" oder "etwas nicht wissen wollen". Und mit dem Zufall stellt
sich der Glaube als völlig überflüssig heraus. Der Zufall ist sowas
wie der Schlussstein in einem Weltbildgewölbe der das Dach schliesst.
Regenschirme sind dann drinnen überflüssig.

> > > Trotz alledem ist der Raum nur ein Teil des Ganzen. Der Raum
> > > entspricht der vergangenen Zeit.
> > Die entstandene Entropie entspricht der Zeit.
> Das gilt aber nur, wenn das Gesetz der Entropie auf das Universum als
> Ganzes anwendbar ist. Doch dafür gibt es noch keinen schlüssigen
> Beweis, sondern nur Annahmen.

Oh, oh, oh! Jetzt machst du aber ein Fass auf! :-)
1. bisher konnte noch jedes auf der Erde gefunden Naturgesetz von der
Astrophysik bestätigt werden und das durch handfeste Beweise. Alles
was wir um uns beobachten, ist völlig übereinstimmend mit dem
Entropiesatz und jeder scheinbare Widerspruch hat sich bei näherem
hinsehen noch immer aufgelöst.
2. Es ist noch niemandem gelungen den Entropiesatz zu widerlegen,
obwohl es genug Gelegenheit gäbe. Man hat aber eben noch kein Stück
Würfelzucker aus einer Tasse mit Tee springen sehen. Das ist eine
Erfahrungstatsache. Und solange niemand Gegenteiliges oder Ausnahmen
beweist, hat der Entropiesatz Gültigkeit bzw. ist das bessere Modell
zu Beschreibung der Welt.

[...]
> > [...]
> > > Wenn Du mich fragst: Gott ist Anarchist. Er schenkt den Wesen seinen
> > > Geist und seine Energie zur freien Gestaltung. Er will nicht
> > > herrschen, sondern erschaffen. Die Kirchenfürsten dagegen versuchen,
> > > Gott als Herrschaftsinstrument zu mißbrauchen.
> > Ziemlich anarchisch sogar. Gott ist reiner Zufall!
> Er ist auch der "Zufall", aber nicht nur das. :-)

Das "Göttliche" am Zufall ist gerade seine Ausschliesslichkeit :-)
Das ist so genial, dass nix anderes gebraucht oder geglaubt werden
muss.
  
[...]

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