Du befindest dich argumentativ in guter, alter Tradition, @teutolith.
Es gab also keinen Völkermord.
Völkermord definiert die Charta schon mit der unzweifelhaften Absicht und dem Beginn, eine ethnische Gruppe (lies: ein Volk") zu beseitigen, @teutolith. Nicht erst mit der erfolgreichen Durchführung.
(Zur Erinnerung: Die gezielte Ermordung von rund 6.000 Zivilisten im damaligen Jugoslawien und die - so wurde behauptet - anstehende Ermordung weiterer 8.000 Zivilisten, nur wegen ihrer ethnischen und Glaubens-Zugehörigkeit, war für die NATO genug Grund, das Land zu bombardieren.)
Aber 14.000 Tote, davon - zumindest, wenn man den Medien glaubt - bei Weitem "pro-russische" Menschen, diverse Anti-Russen-Gesetze, darunter ganz aktuell das Verbot russisch-sprachiger Literatur, die Aussagen zahlreicher durchaus nicht unwichtiger Vertreter der west-ukranischen Liga, dass man gezielt die Städte bombardieren müsse und bombardiert habe, um die dortige Zivilbevölkerung zu vertreiben oder zu töten, ein Bataillon, das sich zur SS-Tradition (RONA - Nachschlagen!) bekennt, ...
... all das sind natürlich kein Anzeichen dafür, sagen die Nazis und Rechtsausleger in der Ukraine. Du auch?
die weitaus meisten davon unmittelbar am Beginn des Konflikts,
Ernsthaft? Hitler hätte die 6 Millionen Juden und die insgesamt 27 Millionen Russen einfach schon 1939/40 alle umbringen sollen, dann wäre er nach deiner Definition kein Massen- und Völkermörder mehr? So schlicht ist dein Weltbild?
warum du den Separatisten das Recht auf Verteidigung in den Städten zusprichst, den Bewohnern von Mariupol aber nicht.
Nochmals, und diesmal schreibe ich bewusst ganz langsam, damit du leichter mitkommst, @teutolith.
Wer sich verteidigen will, soll es machen. Wer beim Kampf gegen eine militärische Übermacht den Heldentod sucht, hat meinen Segen. Doch wer absichtlich Zivilisten als Schutzschild benutzt, hat nur meine Verachtung. Über den Tod hinaus.
DAS ist die Prämisse. Und Mariupol hat 450.000 Einwohner, von denen die allermeisten einfach nur in Ruhe leben wollen. ASOW - und das ist der Haupttreiber dort, denn es ist deren Stammsitz - gewährt ihnen aber die Ruhe nicht, weil sie die Stadt zur "Festung" machen. Das hat in der Geschichte ausnahmslos immer Leid über die Bevölkerung gebracht. Nochmals: ÜBER DIE BEVÖLKERUNG.
Anders als das ukrainische Militär im Osten, wo die Einwohner in den Gebieten VORSÄTZLICH in den Städten und Ortschaften beschossen wurden, um sie zu vertreiben, sucht Russland die Auseinandersetzung mit dem Militär, nicht mit den Zivilisten. ASOW - und Selenskyi - haben also jede Gelegenheit gehabt, sich als Helden zu erweisen und Mariupol zur unverteidigten Stadt gemäß der Genfer Konvention zu erklären.
Stattdessen SUCHT man die Auseinandersetzung in der Stadt und nimmt den Tod von unbeteiligten Männern, Frauen und Kindern billigend - ja, für die Propaganda sogar gezielt - in Kauf, indem man sich zwischen den unbeteiligten Zivilisten versteckt.
Natürlich würden die Russen gewinnen, würden die feigen Neo-Faschisten sich nicht in traditioneller Manier zwischen den Zivilisten verstecken. Natürlich würde der Krieg dann schneller vorbei sein, denn die Übermacht ist überwältigend; ganz egal, was die ukrainische Propaganda an Durchhalteparolen ausgibt.
Und genau deshalb ist es ja so schändlich: Man lässt die Zivilbevölkerung bluten, um den Krieg zu verlängern und - so hofft man - den Russen im eigenen Sterben wenigstens noch "einen mitgeben" zu können; weil die zögern, auf Zivilisten zu schießen.
Streubomben
Die Dinger sind weltweit geächtet. Allerdings haben die USA diese Ächtung nicht unterzeichnet. Entsprechend auch nicht die Russen.
Für die NATO gibt es im Ächtungs-Protokoll sogar eine Ausnahme, damit die anderen NATO-Staaten trotzdem mit den USA gemeinsam Streubomben einsetzen können.
Das kann man Scheiße finden (ich finde es jedenfalls Scheiße); doch ich kann weder die Amis, noch die Russen zu mehr Humanismus zwingen. Ich kann ja nicht mal dich vom Humanismus überzeugen.