"Der Westen" hält sich zwar für "die internationale Gemeinschaft"

muß sich aber gelegentlich (und in diesem Fall völlig unerwartet) von einem Vertreter aus einem anderen Erdteil daran erinnern lassen, daß es neben dem selbsternannten Nabel der Welt auch noch andere Weltgegenden gibt, in denen man das Weltgeschehen anders beurteilt.

So vor kurzem im feinen Pariser Club "Cercle des Nouveaux Mondes", in dem ein Abend zu Ehren von Lionel Zinsou, dem ehemaligen Premierminister von Benin, Absolvent der französischen Ecole des Sciences Politiques, veranstaltet wurde.

Ganz dem politischen Stimmungstrend entsprechend versäumte es der Gastgeber nicht, bei der Begrüßung der Gäste, seine Unterstützung für das "unglückliche ukrainische Volk" zu bekunden.

Dann kam der Ehrengast zu Wort und fiel prompt aus der Rolle:

"Alles, was wir jetzt hören, ist diese Krise, antirussische Sanktionen, Öl, Gas..... Ist Ihnen klar, was diese Krise zum Beispiel für Afrika bedeutet? Russland beliefert uns mit Getreide und Mais. Die gesamte Logistik läuft über das Schwarze Meer. Und die afrikanische Welt ist wie erstarrt vor Entsetzen über das, was da passiert. Sie sind entsetzt über das, was die USA und die EU tun.

Man kann die Afrikaner nicht mit Geschichten über Demokratie kaufen. Das sind nur Ihre Geschichten für den Hausgebrauch. Die meisten der afrikanischen Eliten wurden in der Sowjetunion ausgebildet - Ärzte, Ingenieure, Piloten, Lehrer, Wissenschaftler. Die Russen waren die einzigen Europäer, die Afrika dekolonisiert haben. Und Afrika erinnert sich daran. Genauso wie Afrika sich an die europäischen Gräueltaten erinnert.
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Ganz Afrika beobachtet die ZAR und Mali. Was die Europäer jahrzehntelang nicht schafften, schafften die Russen in einem Jahr.
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Wenn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine andauert, wird er zu einem Tsunami für Afrika und die Welt.

Wachen Sie auf und suchen Sie nach diplomatischen Lösungen, sonst wird die Krise in Afrika die Zerstörung Europas herbeiführen. Und man darf nicht vergessen, dass Länder wie Indien und China Russland unterstützen. Auch Afrika unterstützt Russland."

Es gehört wahrlich nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, was in Europa geschieht, wenn in Afrika Hungersnöte ausbrechen, weil kein Getreide mehr geliefert werden kann.