Prof. Mausfeld hat davon ja schon vor Jahren berichtet. Heute stehen die, die sich für links halten, also die Linksliberalen auf Linie mit den US-Demokraten, für traditionell rechte Politik, nämlich Imperialismus, Militarismus, Krieg, Ausbeutung anderer Länder, und im Falle von Russland sogar blanker Rassismus. Sie wissen das nur nicht. Wie schon einst Onkel Karl schrieb (Das Kapital, Kapitel 1.3): Sie wissen es nicht, aber sie tun es. Damals ging es ihm um das Proletariat, das vom Kapital dazu verführt wird, gegen die eigenen Interessen zu handeln. Heute ist es vor allem das Bürgertum, dass nicht mehr weiß was es tut. Vor lauter Konsum, yoga, vegan, bio, gender, Klima und tatütata, erkennen sie nicht die Resultate dessen, was sie unterstützen. Das ist Gesinnungsethik pur.
Tja, und das was heute als rechts gilt, kritisiert zumindest den Imperialismus und den Krieg. Rassismus ist dort leider auch weit verbreitet, vor allem gegen Muslime und Juden, und auch sie sind Gesinnungsethiker, weil sie keinerlei pragmatische Lösungsvorschläge haben, sondern von einer Vergangenheit träumen, die es nie gab.
In Anlehnung an Marlene Dietrich: Sag mir, wo die Vernunft ist. Wo ist sie geblieben?
So langsam begreife ich, wie es 1914 gewesen muss. Aber das schöne ist: Hochmut kommt vor dem Fall, und das gilt für Europa, Nordamerika und Australien wie für keine andere Gegend dieser Welt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.03.2022 16:23).