Alexandra Ramos schrieb am 14.03.2022 18:45:
Ist es denn so weit hergeholt? Ich denke auch, dass die Welt heute an einem sehr dünnen Faden hängt. Putin und andere Vertreter Russlands wiederholen die letzten Tage immer wieder, dass Russland die Ukraine angegriffen hat weil es keine andere Wahl hatte. Weil es sich in seiner Existenz bedroht fühlte und keinen anderen Ausweg mehr aus dieser Situation gesehen hat. Solche Dinge würde ich ernst nehmen. Dies erfüllt nebenbei bemerkt die Kriterien der russischen Militärdoktrin für den Ersteinsatz von Atomwaffen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Russen und auch die NATO einen Atomkrieg wollen oder ihn für gewinnbar halten. Aber große Kriege können auch ausbrechen wenn sie gar keiner will. In einer dermaßen angespannten Situation kann ein Funke reichen. Den ersten Weltkrieg hielt auch 1913 noch keiner für möglich, weil ja das Maschinengewehr erfunden wurde und das sei eine so grausame Waffe, dass sich keiner trauen würde einen Krieg vom Zaun zu brechen. Tja, am Ende war ein Terroranschlag eines serbischen Anarchisten auf den österreichischen Thronfolger welcher ganz Europa in Brand gesetzt hatte, obwohl dies gar keiner wollte. Vom Zaun gebrochen hat ihn letztendlich ein verwirrter Einzeltäter den keiner auf dem Schirm hatte.
Stimme dir absolut zu.
Jedoch halte ich es für brandgefährlich, wenn hohe Vertreter der "Diplomatie" mit solchen Gedanken spielen. Wenn man etwas für denkbar hält, ist oft der Schritt zur Ausführung das, was folgt.
Statt sich gedanklich mit dem Ausbruch eines atomaren Holocaust für ganz Europa zu befassen, wäre es ratsamer endlich einmal mit ernsthafter Verhandlungsbereitschaft zu brillieren, statt ununterbrochen noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.