Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

381 Beiträge seit 18.06.2006

Das Thema ist tabuisiert und deshalb wird sich auch nichts ändern.

Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft in Bezug auf Medizin und
Körperveränderungen immer noch am Heilungszwang festhält und
verbessernde Eingriffe als unmoralisch ablehnt und den Menschen das
Recht verweigert selbst zu bestimmen, wie sie ihren Körper gerne
hätten. Das ist eine direkte Folge aus der Ansicht, dass unsere
Identität in unserem Körper und in unserem materiellen Besitz liegt
und sich davon abgesehen aus dem Vergleich mit anderen ergibt. (Bei
uns haben Frauen keinen schönen Körper, sondern sind schön. Wir haben
keinen sportlichen Körper, sondern sind sportlich. Wir haben nicht
viel Geld, sondern sind reich...). Wenn in die Biotechnik ähnlich
viel investiert werden würde wie in die Chipindustrie(allein Intel
gibt im Jahr 5 Mrd. für die Forschung aus), könnte wir die blöde
Intelligenzdebatte bis 2040 für nichtig erklären. Keiner wäre mehr
auf Grund seiner biologischen Anlagen oder schlechter Erziehung aus
interessanten Berufen und Gesellschaftlichen Zirkeln ausgeschlossen (
Teilnahme an polit. und wirtschaftlichen Machtstrukturen prinzipiell
für jeden möglich),  und wir hätten mehr Chancengleichheit(nicht
"Chancengerechtigkeit" so wie heute). In den sechzigern hat man mal
mit Erziehungseingriffen und pädagogischer Unterstützung für "dumme"
versucht( "Headstart") die Intelligenzungleichheit, die zu
unterschiedlichen Lebenschancen führt, zu beseitigen. Das Programm
ist natürlich kläglich gescheitert, weil die wissenschaftlichen
Grundlagen nicht da waren. Heute wären die Grundlagen da, aber die
Leute sind alle zu Autoritätsgläubig, um die herrschende Ordnung in
Frage zu stellen. Allein zuzugeben, dass das niedrige Einkommen und
der schlechte sozialer Status nicht von den benachteiligten in
unserem Staat selbst verursacht sind ist doch schon zu viel verlangt.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten