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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Mea culpa

YeahYeah schrieb am 14. Januar 2008 15:33
> the observer schrieb am 13. Januar 2008 23:16
> > YeahYeah schrieb am 13. Januar 2008 19:11

> > > Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft in Bezug auf Medizin und
> > > Körperveränderungen immer noch am Heilungszwang festhält und
> > > verbessernde Eingriffe als unmoralisch ablehnt und den Menschen das
> > > Recht verweigert selbst zu bestimmen, wie sie ihren Körper gerne
> > > hätten.

> > Was sind denn Deiner Meinung nach solche verbessernden Eingriffe?

> Verbessernde Eingriffe gehen los bei Wirkstoffen, die die
> Neurotransmitter modulieren, über Wirkstoffe, die die GEnexpression
> ändern oder was weis ich noch alles tun. Auf diesem Gebiet wird im
> Moment sehr viel geforscht, nur leider ausschließlich unter der
> Prämisse Alzheimer und Gehirnschäden, obwohl solche Wirkstoffe
> durchaus auch bei Gesunden Veränderungen bringen(sogar Ritalin
> verbessert das Arbeitsgedächtnis und die Planungsfähigkeit von
> Gesunden das seit 1960)...

Ok. Trotzdem ist das nicht ein ausschließlich medizinisches Thema;
dem wirst Du mir zustimmen. Die Gesellschaft muß sich mit solchen
neuen Möglichkeiten auseinandersetzen, und die werden anfangs immer
kontrovers diskutiert werden.
Und wenn ich als Patient Selbstbestimmung ausüben will, muß mir eine
Entscheidungsgrundlage für meine Wahl an die Hand gegeben werden.

> > > Wenn in die Biotechnik ähnlich viel investiert werden würde wie
> > > in die Chipindustrie ... könnte wir die blöde
> > > Intelligenzdebatte bis 2040 für nichtig erklären. Keiner wäre mehr
> > > auf Grund seiner biologischen Anlagen oder schlechter Erziehung aus
> > > interessanten Berufen und Gesellschaftlichen Zirkeln ausgeschlossen

> > Die biologischen Anlagen sind nicht die Ursache. Mit diesen Deinen
> > Ansichten bist Du ein Dreivierteljahrhundert zu spät geboren.

> Danke.

Pardon; ich habe zwei Fehler gemacht. Zum einen habe ich drei Worte
Deines Textes glatt überlesen (siehe weiter unten) und einen falschen
Schluß gezogen. Zum anderen müßte ich eigentlich geschrieben haben
"Die biologischen Anlagen sind nicht die ALLEINIGE Ursache."

> Aber, wenn man sich klar macht, dass fast alle Berufe und
> Ausbildungswege, die einer Person gesellscahftlichen Einfluss
> ermöglichen hohe Mindestanforderungen an die Denkfähigkeit stellen
> und nach dem Konkurrenzprinzip vergeben werden( und das ist der
> einzig Sinnvolle Weg) und das die Intelligenz eines Menschen
> nachweisbar seine Leistungsfähigkeit bei allen geistigen Arbeiten
> bestimmt, halte ich das durchaus für glaubwürdig.

Oftmals wird gesellschaftlicher Einfluß allerdings auch über andere
Wege errungen. Die Frage ist

> Man sollte sich
> auch vor Augen halten, dass der einzige Weg um alle Menschen durch
> Erziehung ähnlich Leistungsfähig zu machen, darin bestehen würde, die
> von Natur aus schnell lernenden und sich gut Entwickeln nicht zu
> fördern(und ihr Potential zu verschenken).

Nicht zu fördern?

> Außerdem sollte man nicht
> vergessen, dass die Intelligenzentwicklung mit irgendwann um 18
> abgeschlossen ist und mann danach nichts mehr verändern kann. Soziale
> Probleme in der Jugend und eine schlechte Erziehung wirken also
> durchs ganze Leben nach, ohne das der betroffene etwas ändern könnte.

Jetzt kommen wir wieder zusammen. Ich habe wohl Dein "...oder
schlechte Erziehung..." überlesen.

> > > Leute sind alle zu Autoritätsgläubig, um die herrschende Ordnung in
> > > Frage zu stellen. Allein zuzugeben, dass das niedrige Einkommen und
> > > der schlechte sozialer Status nicht von den benachteiligten in
> > > unserem Staat selbst verursacht sind ist doch schon zu viel verlangt.

> > Für seinen sozialen Status ist jeder selbst verantwortlich.
> > Spätestens dann, wenn er selbst bestimmen kann, mit wem er Umgang
> > pflegt und mit wem nicht.

> Klar. Ich kann mir gut vorstellen, wie der leicht zurückgeblieben
> Hilfsarbeiter in den Bundestag oder den Vorstand eines großen
> Unternehmens gewählt wird.

Ich wollte damit nicht sagen, daß jeder seinen sozialen Status frei
wählen kann, sondern, daß man in gewissem Rahmen versuchen kann, ihn
zu verbessern. Zumindest sich aus einer unerträglichen sozialen
Situation zu befreien. Notfalls unter Zuhilfenahme fremder Hilfe.

> > Nicht immer den Staat für die eigenen Unzulänglichkeiten
> > verantwortlich machen; das ist peinlich und - nebenbei gesagt - alles
> > andere als intelligent.

> Eigenverantwortung setzt Chancengleichheit voraus.

Kein Widerspruch.

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