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  • Audrey 2

478 Beiträge seit 24.08.2005

Warum soviel Respekt?

yossarian schrieb am 13. Januar 2008 17:27

> Wir haben heute viel mehr Abiturienten als früher, aber keine
> schlaueren Menschen.

Aber die Mittelmässigen sind doch schon einige Jahre das Maß der
Dinge bzw. die Profs an den Unis, oder? In den 1970ern ist doch
eigentlich jeder Prof geworden, der nicht mehr Aktivität vorzuweisen
hatte. Sind diese Leute, die immerhin das heutige akademische Leben
bestimmen,  jetzt wirklich dein unantastbarer Massstab? Sind die
Ansprüche in der schule versaut und an der Uni realistisch?
Oder bist du sogar selbst ein Notstandsprof?

> ohne einen Mathematik-Grundkurs

hatte ich

> Ähnliches weiß ich von den Philologen, wo das böse Erwachen bei den
> Studenten daraus resultiert, daß man zum Studium diverser Sprachen
> halt immer noch eine Mindestbildung an Latein mitbringen muß.

Latinum hab ich nebenbei auch, ist aber Kleinkram, oder? Für einen
Japaner vielleicht schwer...

> Und die Universitäten werden dank dieser ganzen Minus-Abiturienten
> von den Gesamtschulen zunehmend von Studenten bevölkert, die niemals
> dort hätten landen dürfen.

Geht es nicht um den internationalen Schnitt? Vergleichbare
Studentenzahlen? Oder ist das nicht unser Thema?


> Das Dilemma

beim "Dilemma" vermisse ich als Altsprachler das "einerseits
scheisse- andererseits scheisse".

> Es wäre sehr viel gewonnen, wenn man die Daumenschrauben zum Bestehen
> der Allgemeinen Hochschulreife stärker anzieht. Das würde v.a. die
> Qualität des Studentenmaterials an den Universitäten sehr erhöhen.

Studentenmaterial? Aha! Wer braucht das als Rohstoff? Wissen die,
dass sie Rohstoff sind? Sollte man ihnen erklären, ich rechne mit
>80% Zustimmung.

> Leute, die im Alter von 18-20 Jahren nicht grundsätzlich für
> akademisches Arbeiten geeignet sind, die haben nichts an der Uni
> verloren.

Manche lernen das da. Ist das ein Wert ansich? Oder eine
Anpassungsleistung? Ich mag das Spiel, aber verstehe auch, dass man
es nicht besonders ernst nehmen kann.

> Daher plädiere ich sehr dafür, daß all jenen, die nicht im ersten
> Anlauf das Abitur bewältigen, zu einem späteren Zeitpunkt immer die
> Möglichkeit gegeben wird, höhere Bildungspatente zu erwerben.

Wenn es ihnen förderlich ist...von mir aus...

> Ich habe die Erfahrung gemacht, daß meine

"meine"? Lehrer/Dozent? Welches Fach? Welcher Status?

> besten und kritischsten
> Studenten ihre Hochschulreife auf dem 2. Bildungsweg erworben haben,
> bzw. zu der Gruppe gehörten, die nach dem Abitur erst eine Lehre
> absolvierte und dann erst auf die Uni ging.

Schadet bestimmt nicht, wenn es jemand aus Interesse statt aus
familiärer Gewohnheit machen will.

> Und er mal eine Stunde länger ausschlafen kann.

Ausschlafen böse? Protestantischer background?

> die Masse erst mal 2-3 Jahre in die Produktion
> steckt, bevor sie einen Hörsaal besuchen darf.

Oh, das hatte ich auch, fand den Hörsaal aber recht ähnlich der
Produktion, nur dass der Verdienst nicht stimmte.

> Dann hat sich nämlich auch das unerträgliche Deppengelaber

das gibt Punkte, stimmt natürlich...

>  vieler
> Studenten ziemlich gegessen.

> Dem ist aber ganz und gar nicht so. Die dümmsten Blökschafe sind die
> Gesamtschüler, diejenigen mit echter und handfester Argumentation
> sind die Ex-Lehrlinge.

> Mich freut das.

> bottom line: Erst mal Bundeswehr und Lehre, arbeiten und was lernen,
> dann studieren.

das ist deine Vorliebe, meine geht vielleicht auch in eine ähnliche
Richtung, aber wenn man seine Eitelkeit etwas runterfährt kann man
erfahren, dass auch unsympathische, verzogene Leute manchmal das
Richtige machen oder erforschen können. Die Welt gehört zum Glück
nicht nur den Anständigen. Der Unterschied zwischen "sich gross
fühlen" und "gross sein" ist es imo, diese Erkenntnis gegenüber den
eigenen Vorbehalten durchzusetzen. Das geht, denke ich, ganz gut,
solange man nicht selbst akut unter Anerkennungsmangel leidet.

Müde Grüsse, schöne Nacht, süsse Träume

Audrey

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