Beim Lesen ist mir folgender Gedanke gekommen:
Bernd Senf verwendete einmal im Bezug zur Wirkung des Kapitalismus auf Gesellschaften den Begriff "kulturelles Artensterben", da über kurz oder lang die Kultur einer Gesellschaft durch die Wirkmechanismen dieser Wirtschaftsform zerstört werden.
Und das dieser Kapitalismus im Endeffekt auch in den Ländern zu Verwerfungen führt, die ihn quasi erfunden haben. Herbert Gruhl, einer der Begründer der Grünen und später der ÖDP, schrieb schon in seinem 1975 erschienen Buch "Ein Planet wird geplündert" dazu sinngemäß, dass vor allem die reine Ökonomie als Erklärung ausreicht, wenn es in den Industrieländern zu Bevölkerungsschrumpfungen, notwendiger Migation und damit einhergehenden Problemen wie Rassismus und Nationalismus kommt.
Er hat dies schlichtweg auf eine ökonomische Grundlage gestellt und berechnet, dass ein Kind bis zum erreichen des 18. Lebensalters 180.000 D-Mark kostete, dass aber in Entwicklungsländern und Schwellenländern die "Produktionskosten" sehr viel niedriger liegen und so irgendwann mehr und mehr Menschen "importiert" werden, da die Kosten im Inland für den Nachwuchs ungleich höher liegen.
Genau das erleben wir ja jetzt (wieder). Und es wird von einigen Autoren ja als die große Chance für Deutschland gesehen, sogar ein neues Wirtschaftswunder wird proklamiert und der Focus jubilierte kürzlich, dass die Migranten schon für ein kleines Wirtschaftswunder zuständig waren, ganz einfach dadurch, dass sie einkauften. Es sind ja nun plötzlich 1,2 Millionen zusätzliche Konsumenten im Land. Ich hatte dann den spontanen Gedanken, dass wenn noch 5 Millionen mehr Migranten kommen, wir alle gemachte Leute sind. Was natürlich Unsinn ist, aber ich wollte zeigen, wie dümmlich solche Meldungen oft sind. Bestes Beispiel: die ehemalige DDR. Die haben natürlich auch Geld bekommen und erst mal eingekauft, aber die wirklichen Kosten für den Wiederaufbau waren dann doch höher als diese Effekte. Da muss man also ehrlich sein.
Was man bei solchen Jubelarien oft vergisst, dass es sich eben immer um MENSCHEN handelt, die kommen oder hier eben schon leben, und dass die verschiedene Kulturen haben, verschiedene Ansichten, Mentalitäten, verschiedene Religionen und verschiedene Einstellungen zu politischen Systemen.
Das ist erst mal per se nicht schlecht. Menschen aus anderen Ländern können immer auch bereichernd und sogar stabilitätsfördern wirken. Kinder aus gemischten Beziehungen bekommen das Beste aus unterschiedlichen Genpools und sind oft fitter und gesünder als ihre Mitmenschen.
Entstehen aber Parallelgesellschaften, dann beginnen die Probleme und es kann eine Gemeinschaft einfach auch schwächen, da plötzlich Zwietracht, Unverständnis, Rassismus in beide Richtungen u.a. ungute Effekte aufkommen. So was ist nie gut. Auch ist man gegenüber feindliche Mächte anfälliger. Geheimdienstaktionen können recht schnell zu Verwerfungen innerhalb von Gesellschaften führen.
Wieso als wird und wurde das so bisher nicht beachtet? Die Antwort ist aus meiner Sicht einfach: blinde Gier!
Als die ersten türkischen Gastarbeiter kamen, waren sie billige Arbeitskräfte. Man brauchte sie, um die Arbeit zu schaffen. Und um noch mehr Geld zu verdienen. Das diese Menschen aber bleiben, ihre Familien, ihre Kultur, ihre Traditionen mitbringen, hat man nicht bedacht. Jahre später spricht man Parallelgesellschaften und gescheiterte Integration. Und das passiert eben, wenn man nur von reinen ökonomischen Beweggründen getrieben wird. Was logischerweise zu einem massiven Ausblenden des Faktes führt, dass der Mensch eben ein hochkomplexes Kulturwesen ist, und viel mehr ist als nur der Arbeiter, Angestellte oder der Produzent und Konsument.
Und das ist das Grundproblem auch in der heutigen Flüchtlingsdebatte: man schaut nur nach den möglichen positiven Effekte für die Wirtschaft, und macht schon wieder den Fehler, den Menschen nicht als hochkomplexes Kulturwesen zu sehen.
Kultur bedeutet ja nur: so machen wir es. Und dieses "so machen wir es" hat in einer bestimmten bioklimatischen Region das Überleben garantiert. Wandern massenhaft Menschen als Träger fremder Kulturen ein, wirken diese alleine deswegen bedrohlich, weil sie eben auf einer fundamentalen Ebene das Überleben in Frage stellen.
Deren Kultur hat sich HIER schlichtweg noch gar nicht bewährt. Kleines Beispiel: das Verhüllen von Frauen (und teilweise auch Männern) aus Wüstengebieten war wohl anfangs schlichtweg auch der intensiven Sonne geschuldet. Irgendwann wurde es religiös überbaut. Es wurde zur Tradition. Es gab aber damit wenig Probleme. Hier im Norden aber führt die Verhüllung bei den Menschen oft schlichtweg zu einem Vitamin D Mangel und dessen Folgeerkrankungen. Deswegen hat sich hier im Norden eine freiere Körperkultur etabliert. Die hat zum Teil schlichtweg biologische Hintergründe, sich halbnackt in der kargen Frühlingssonne zu bewegen.
Die reine Ökonomie blendet diese komplexen Zusammenhänge vollkommen aus und sieht die Menschen nur unter einem Verwendungsgesichtspunkt.
Fakt ist: aus einer rein ökonomischen Sicht braucht es keine Deutschen! Es braucht Facharbeiter, Ingenieure, Akademiker, einfache Arbeiter, Dienstleister. Deutsch, Französisch, Englisch, Kanadisch zu sein ist für den Kapitalismus vollkommen nebensächlich! Es ist vollkommen egal, wer die Arbeit macht, wie seine Kultur ist, wie er zur Frau steht, solange er als Rädchen im großen Getriebe seinen Platz einnimmt.
Und das muss man verstehen: der Kapitalismus führt auch in den "Heimatländern" zum kulturellen Artensterben! Einfach weil er Produzenten und Konsumenten braucht. Nicht mehr. Und weil die Ökonomie aufgrund der Kosten für die "Eingeborenenkinder" Migration braucht.
Und wenn man dann bedenkt, dass eine Frau Merkel von einer "marktkonformen Demokratie" schwafelt, dann weiß man, wessen Geistes Kind sie ist: sie bedient reine Wirtschaftsinteressen.
Probleme und "Kampf" sind die Folge.
Frau Merkel und all die anderen reinen Wirtschaftsvertreter müssen abgewählt werden.
Es braucht wieder ganzheitliche Politiker, die den Menschen und die Völker als Ganzes wahrnehmen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und vor allem die Komplexität anerkennen.
Dann kann Migration und Integration gelingen.
Nicht aber, wenn man den Menschen hier und dort nur auf das ökonomisch brauchbare REDUZIERT.
Jetzt haben wir aber nur mehr reine Wirtschaftspolitiker. Und die produzieren mit ihren eindimensionalen Entscheidungen permanent Probleme. Und wenn dann die kulturell begründeten Probleme hochkommen, sind sie unfähig entsprechend zu agieren und alles was ihnen einfällt ist, die Menschen dann in die rechte Ecke zu stellen und als Populisten zu schimpfen! Hinzu kommt eine Medienlandschaft, die ebenfalls ihrer Aufgabe nicht gerecht wird und da fleißig mitspielt. Ein Trauerspiel.