/170 schrieb am 17. Januar 2005 19:39
> Wenn jemand Antwortet "Zeit für einfache Antworten" dann ist dies
> meistens nicht gut gemeint.
War nicht auf Dich, sondern auf den allgemeinen Wasserstoff-Hype
bezogen, sorry, falls das falsch rüberkam.
> Zumindest dürfte AFAIK Erdgas -> H2 + CO2 -> Strom -> Mechanischer
> Antrieb
> ungünstiger sein als Erdgas -> Mechanische Antrieb
Wenn es Wasserstoff sein muß gäbe es evtl. eine dritte Variante: BMW
will Hubkolbenmotoren direkt mit Wasserstoff betreiben und ist damit
meines Wissens allein auf weiter Flur. Bisher ist der Verbrauch wohl
zu hoch. Man hört aber nicht Neues, weißt du mehr davon?
> Warum fördert die USA nicht einfach Erdgasautos?
> Militärische Interesse???
> Nach dem Bushs Rede Januar 2003 und nach dem BlackOut August 2003
> habe ich etwas
> recherchiert und H2-Technik muß für die USA hohe Militär-Strategische
> Bedeutung haben.
>
> Auf die schnelle, schau mal, es gibt ein DoD Fuell Cell page:
> http://www.dodfuelcell.com/
> Aber auch:
> http://www.onr.navy.mil/media/extra/fncs_fact_sheets/electric_ships.p
> df
Habe den letzten Link mal überflogen (keine Zeit). Wasserstoff als
Energieträger -aus beliebigen Ressourcen erzeugbar und vielseitigst
verwendbar- ist natürlich ein interessanter Ansatz, um militärische
Systeme energetisch einfach zu verbinden bzw. fast universell
verwendbare elektrische Energie zu erzeugen.
Darüber, daß es ökologisch wenig Sinn macht sind wir uns wohl einig.
Die Amerikaner scheinen beim Wasserstoff erstaunlicherweise wirklich
ganz vorne dabei zu sein und das seit einiger Zeit! Auch hier findet
sich einiges:
http://www.osti.gov/bridge/
> Für Deutschland wäre es IMHO besser die Wärmeerzeugung von
> Erdöl/Erdgas auf regenerative Quellen umzustellen und vorher in
> Wärmedämmung von Altbauten zu
> investieren, bevor man versucht den Verbrennungsmoter im
> Individualverkehr
> im großen Maßstab zu ersetzen.
Ja, da ist noch einiges machbar, aber mehr als die derzeitige
Wärmeschutzverordnung macht energetisch auch keinen Sinn! Ich denke
aber, man sollte möglichst in allen Bereichen versuchen Energie
einzusparen und umweltverträglicher zu gewinnen. Der Zeitpunkt kann
kaum zu früh sein, trotzdem immer schön Schritt für Schritt; auch die
passende Infrastruktur muß ja noch ausgebaut werden. Und einfach auf
Teufel komm raus funktionsfähige Systeme und Anlagen abzuschaffen und
zu verschrotten kann höchstens mittels populistischer Propaganda als
ökologisch sinnvoll verkauft werden...
Noch was zum Verkehr. Habe zwar heute schon einmal Werbung dafür
gemacht, aber ich fand das Buch wirklich ziemlich gut ;-) "Zur
Harmonie von Stadt und Verkehr - Freiheit vom Zwang zum Autofahren"
von Hermann Knoflacher. Interessante Betrachtung zum Entstehen von
Verkehr, dessen Folgen und Ansätze zur Reduzierung.
Andererseits ist ja gerade die Infrastruktur beim Wasserstoff der
Knackpunkt - das gesamte System muß stimmen. Von der Erzeugung
mittels regenartiver Energien über die Besonderheiten bei Lagerung
und Transport bis zum Einsatz, der auch einen akzeptabel hohen
Wirkungsgrad im Vergleich zu bisherigen Aggregaten haben sollte.
> Der Individualverkehr an sich dürfte auch eher der naheligenste
> Punkt, vor einem
> Systemwechsel auf H2 Technik zu sein.
Ich habe mich vor kurzem etwas mit der Thematik beschäftigt und bin
mir nicht wirklich sicher, ob man mit Wasserstoff wirklich der Umwelt
einen Gefallen tut. Wie gesagt, es muß alles stimmen, damit es Sinn
macht, aber vieles ist kostenaufwendig und zumindest bisher mit
Komforteinbußen verbunden. Dadurch entstehen allzuleicht einfache
Lösungen z.B. in Form methanolbetriebener Brennstoffzellen. Klar, das
Auto muß so nicht radikal umgebaut werden und die
Sicherheitsproblematik bleibt außen vor. Die eigentlich erwünschten
Vorteile des Wasserstoffeinsatzes aber auch - das Marketing richtet's
aber wieder. Paßt scho.
> "Einfache Antworten" mögen mir verziehen sein, ich wollte nur die
> etwas sehr euphorische, oberflächliche und einseitige Sichtweise des
> TP-Artikles "ergänzen".
Da geht es mir nicht anders ;-)
> Wenn jemand Antwortet "Zeit für einfache Antworten" dann ist dies
> meistens nicht gut gemeint.
War nicht auf Dich, sondern auf den allgemeinen Wasserstoff-Hype
bezogen, sorry, falls das falsch rüberkam.
> Zumindest dürfte AFAIK Erdgas -> H2 + CO2 -> Strom -> Mechanischer
> Antrieb
> ungünstiger sein als Erdgas -> Mechanische Antrieb
Wenn es Wasserstoff sein muß gäbe es evtl. eine dritte Variante: BMW
will Hubkolbenmotoren direkt mit Wasserstoff betreiben und ist damit
meines Wissens allein auf weiter Flur. Bisher ist der Verbrauch wohl
zu hoch. Man hört aber nicht Neues, weißt du mehr davon?
> Warum fördert die USA nicht einfach Erdgasautos?
> Militärische Interesse???
> Nach dem Bushs Rede Januar 2003 und nach dem BlackOut August 2003
> habe ich etwas
> recherchiert und H2-Technik muß für die USA hohe Militär-Strategische
> Bedeutung haben.
>
> Auf die schnelle, schau mal, es gibt ein DoD Fuell Cell page:
> http://www.dodfuelcell.com/
> Aber auch:
> http://www.onr.navy.mil/media/extra/fncs_fact_sheets/electric_ships.p
> df
Habe den letzten Link mal überflogen (keine Zeit). Wasserstoff als
Energieträger -aus beliebigen Ressourcen erzeugbar und vielseitigst
verwendbar- ist natürlich ein interessanter Ansatz, um militärische
Systeme energetisch einfach zu verbinden bzw. fast universell
verwendbare elektrische Energie zu erzeugen.
Darüber, daß es ökologisch wenig Sinn macht sind wir uns wohl einig.
Die Amerikaner scheinen beim Wasserstoff erstaunlicherweise wirklich
ganz vorne dabei zu sein und das seit einiger Zeit! Auch hier findet
sich einiges:
http://www.osti.gov/bridge/
> Für Deutschland wäre es IMHO besser die Wärmeerzeugung von
> Erdöl/Erdgas auf regenerative Quellen umzustellen und vorher in
> Wärmedämmung von Altbauten zu
> investieren, bevor man versucht den Verbrennungsmoter im
> Individualverkehr
> im großen Maßstab zu ersetzen.
Ja, da ist noch einiges machbar, aber mehr als die derzeitige
Wärmeschutzverordnung macht energetisch auch keinen Sinn! Ich denke
aber, man sollte möglichst in allen Bereichen versuchen Energie
einzusparen und umweltverträglicher zu gewinnen. Der Zeitpunkt kann
kaum zu früh sein, trotzdem immer schön Schritt für Schritt; auch die
passende Infrastruktur muß ja noch ausgebaut werden. Und einfach auf
Teufel komm raus funktionsfähige Systeme und Anlagen abzuschaffen und
zu verschrotten kann höchstens mittels populistischer Propaganda als
ökologisch sinnvoll verkauft werden...
Noch was zum Verkehr. Habe zwar heute schon einmal Werbung dafür
gemacht, aber ich fand das Buch wirklich ziemlich gut ;-) "Zur
Harmonie von Stadt und Verkehr - Freiheit vom Zwang zum Autofahren"
von Hermann Knoflacher. Interessante Betrachtung zum Entstehen von
Verkehr, dessen Folgen und Ansätze zur Reduzierung.
Andererseits ist ja gerade die Infrastruktur beim Wasserstoff der
Knackpunkt - das gesamte System muß stimmen. Von der Erzeugung
mittels regenartiver Energien über die Besonderheiten bei Lagerung
und Transport bis zum Einsatz, der auch einen akzeptabel hohen
Wirkungsgrad im Vergleich zu bisherigen Aggregaten haben sollte.
> Der Individualverkehr an sich dürfte auch eher der naheligenste
> Punkt, vor einem
> Systemwechsel auf H2 Technik zu sein.
Ich habe mich vor kurzem etwas mit der Thematik beschäftigt und bin
mir nicht wirklich sicher, ob man mit Wasserstoff wirklich der Umwelt
einen Gefallen tut. Wie gesagt, es muß alles stimmen, damit es Sinn
macht, aber vieles ist kostenaufwendig und zumindest bisher mit
Komforteinbußen verbunden. Dadurch entstehen allzuleicht einfache
Lösungen z.B. in Form methanolbetriebener Brennstoffzellen. Klar, das
Auto muß so nicht radikal umgebaut werden und die
Sicherheitsproblematik bleibt außen vor. Die eigentlich erwünschten
Vorteile des Wasserstoffeinsatzes aber auch - das Marketing richtet's
aber wieder. Paßt scho.
> "Einfache Antworten" mögen mir verziehen sein, ich wollte nur die
> etwas sehr euphorische, oberflächliche und einseitige Sichtweise des
> TP-Artikles "ergänzen".
Da geht es mir nicht anders ;-)