Bis zu einem bestimmten Grad stimme ich zu. Aber die von Decker zugrunde gelegte Symmetrie gibt es nicht. Das merkt man an der geographischen Lage der Geschehnisse, nämlich in der Nähe der russischen Grenzen. Nicht irgendwo auf dem Planeten und erst recht nicht in der Nähe der u.s.-amerikanischen.
Das allein ist schon ein starkes Indiz dafür, wer hier den aggressiveren Part spielt und es gibt viele weitere. Deshalb muss man Partei ergreifen, nicht weil man die eine Seite der anderen vorzieht, sie gar politisch mag, persönlich liegen ideologisch beide sehr, sehr weit entfernt von dem, was ich für richtig halte, schon gar nicht aus Sympathie zu einer führenden Person, was kindlich-naiv wäre, sondern weil die eine Seite mehr, weit mehr dazu beiträgt, dass man auf diesem Planeten nicht vereint den eigentlichen, gigantischen Problemen nachgehen kann.
Und das ist diejenige, die die Unteilbarkeit der Sicherheit, dass also ein Zugewinn an Sicherheit für den einen nicht auf Kosten des anderen gehen darf, was genau so in der OSZE-Akte steht, mit Füssen tritt und darauf behaftet taubstumm reagiert, monatelang Verhandlungsaufforderungen rundweg abgelehnt, stattdessen vorgeschlagen hat, gleichsam übers Wetter zu reden.
Die usa betreibt seit 1989 ein Powerplay, das nun bis zu diesem Krieg geführt hat und noch viel weiter eskalieren kann, wenn sie und zusammen mit ihr eine masochistische EU, sich den usa auf Gedeih und Verderb ausliefernd, den eingeschlagenen intransigenten Kurs weiter verfolgen. Was zu erwarten ist.
Der Weg des Wirtschaftskrieges untergräbt das eigene Wirtschaftssystem, was zwei Schlüsse zulässt. Erstens, dass den Akteuren in der usa klar ist, dass es, nach mehr als einen Jahrzehnt systemwidriger Massnahmen ohnehin in den letzten Zügen liegt und daher bedenkenlos aufs Spiel gesetzt werden kann und zweitens, dass man im Kampf um die Welthegemonie mit China zu allem bereit ist, auch zur ultimativen Eskalation, auch schon im Vorfeld zum eigentlichen Showdown. In der vagen Hoffnung wohl, danach wie Phönix aus der Asche wieder emporzusteigen.