12haf schrieb am 25.05.2024 13:30:
Re: Der Mensch wird selbst beim schlimmsten Szenario nicht so einfach aussterben
foobar schrieb am 25.05.2024 09:43:
„Der Mensch wird selbst beim schlimmsten Szenario nicht so einfach aussterben“
Hier gibt's einen schönen Bericht dazuhttps://www.nzz.ch/folio/ende-der-menschheit-aussterben-ist-erstaunlich-schwierig-ld.1827734
Das Problem ist, dass der Autor eine Frage beantwortet die die Wissenschaft nicht stellt, wenn er schreibt:
Die Klimabewegung Extinction Rebellion trägt das Aussterben schon im Namen. Die Idee vom nahen Ende ist längst zum Volksgut geworden. Der Filmregisseur Werner Herzog wies kürzlich in einem Interview auf die Zerbrechlichkeit der menschlichen Zivilisation hin, die «relativ bald» verschwinden werde. Stimmt das wirklich? Wird die Menschheit tatsächlich bald aussterben?
Es gibt keinen seriösen Wissenschaftler der das Ende der Menschheit im Zusammenhang mit der "Klimakrise" heraufbeschwört. Im Zusammenhang mit der Klimakrise geht es um das "Ende der Zivilisation", wie wir sie kennen - das ist ein entscheidender Unterschied.
Die Verschiebung des Diskurses auf "Ende der Menschheit" ist wieder eine erfolgreiche Kampagne von rechten Think-Tanks und der "Petroleum-Industrie" (und leider auch von vereinzelten "Klimaschützern"), damit die eher uninformierte Bevölkerung zu Schluss kommt "Klimaspinner, Untergangspropheten, die übertreiben um Geld zu machen und haben keine Ahnung", da das Ende der Menschheit eben nicht bevorsteht, was aber, wie gesagt, auch kein seriöser Wissenschaftler behauptet.
Das ist vergleichbar mit anderen Kampagnen. In den "leaked ExxonMobil" Papieren zeigt sich exemplarisch, wie lange es der Öl-Industrie und Think-Tanks gelang, wider besseren Wissens, die öffentliche Meinung, entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beeinflussen.
Obwohl Exxons eigene Wissenschaftler schon Ende der 70er Jahre die heutige Klimaerwärmung erschreckend zutreffend vorhersagten, wurde öffentlich das genaue Gegenteil behauptet und Kampagnen gefahren, dessen Falschaussagen bis heute von Menschen geglaubt werden:
In 2015, investigative journalists uncovered internal company documents showing that Exxon scientists have been warning their executives about “potentially catastrophic” anthropogenic (human-caused) global warming since at least 1977 (1, 2). Researchers and journalists have subsequently unearthed additional documents showing that the US oil and gas industry ...has been aware of potential human-caused global warming since at least the 1950s (3); the coal industry since at least the 1960s (4); electric utilities, Total oil company, and General Motors and Ford motor companies since at least the 1970s (5–8); and Shell oil company since at least the 1980s (9). ... Overall, ExxonMobil’s global warming projections closely track subsequent observed temperature increases. ... It was included in a 1982 internal briefing on the “CO2 ‘Greenhouse’ Effect” prepared by Exxon Research and Engineering Company and circulated widely to Exxon management (36). The briefing was labeled as “proprietary information for authorized company use only.” https://www.science.org/doi/10.1126/science.abk0063
Aber auch schon im Jahr 1965 hat President Lyndon B. Johnson’s Science Advisory Committee unter dem Titel "Restoring the Quality of Our Environment" folgendes berichtet:
"By the year 2000 the increase in atmospheric CO2 will be close to 25%. This may be sufficient to produce measurable and perhaps marked changes in climate, and will almost certainly cause significant changes in the temperature and other properties of the stratosphere."
Daher sind Artikel wie in der NZZ, die Fragen aufgreifen, die keiner stellt und nur Teil einer Ablenkung- und Misinformations-Kampagne sind, problematisch.
tja, sozusagen die "Kakerlake" der biologischen Evolution. Womit ich den echten Kakerlaken natürlich nicht zu nahe treten will oder sogar beleidigen will. Manche Menschen scheinen mit so einer Einschätzung kein Problem zu haben und mir ist bis heute nicht klar ob das an dem übersteigerten Elitebewusstsein liegt, selbst bei denen, die gar nicht dazu zählen, sich selbst aber gerne als Teil der Elite sehen.
Übrigens Zivilisation wie wir, heute Lebende, sie kennen, da scheint vielen nicht klar wie kurz die Zeitspanne dieser Entwicklung (Industrialisierung? Nur wenige 2, 3 Jahrhunderte?) ist. Geschweige denn von welchen Randbedingungen die abhängt und wie limitiert diese sind und selbst wenn heute immer wieder Ressourcenbeschränkungen die Grenzen aufzeigen, trotzdem wird unverfroren das Gegenteil behauptet. Gerne auch mit der Beschränkung auf die eigene erwartete Lebenszeit und ansonnsten "nach mir die Sintflut".