Nur eine Theorie, aber Öl könnte einer der triftigen Gründe sein.
Der britischen Öl-Lobby ist es seit jeher ein Dorn im Auge, dass der
lybische General Gaddafi nach seinem Putsch die britischen Ölkonzerne
achtkant aus dem Land geschmissen hat, da sie sich als Kolonialmacht
aufführten (was sie ja nunmal auch waren!). Seitdem gab es unzählige
Attentate auf Gaddafi, der ob dieser ständigen Bedrohung im Laufe der
Zeit wohl selbst ein wenig kirre geworden ist.
Wenn ich mich recht entsinne (hab' das Buch von J-C. Brisard und G.
Dasquie gerade nicht zur Hand) gab es 1996 den letzten Mordanschlag
des britischen MI-6 gegen Gaddafi.
Es gab vor rund 1/2 Jahr in Politikkreisen die Vermutung, dass Blair
der derzeitigen US-Regierung hilft, weil er sich im Gegenzug Hilfe
bei der Beseitigung des lybischen Regierungschefs verspricht.
Angeblich gab es in dieser Hinsicht schon Zusagen seitens der
US-Administration. Übrigens deuten auch die Aktivitäten gewisser
CIA-treuer westlicher Medien in diese Richtung.
Seit rund einem halben Jahr tauchen Gaddafi und Lybien immer häufiger
in der Berichterstattung auf. Offenbar läuft langsam die begleitende
PR-Kampagne an, um dem agyptischen Nachbarn wieder das
"Schurkenstaat"-Etikett aufzudrücken.
Kleiner Tipp bezüglich westlicher Medienpropaganda: Man vergleiche
einmal die sozioökonomischen Daten von Lybien mit denen afrikanischer
Ölstaaten, die sich den US-Forderungen beugen. Führt zu interessanten
Einblicken!
Xenomorph schrieb am 25. November 2002 12:12
> Bei dem ganzen Weltmachtsstreben der USA, bin ich mir über die Rolle
> der Briten noch nicht ganz im klaren.
>
> Mich interessiert hier die Meinung beider Lager (pro/anti USA), als
> ein interessierter Beobachter der Diskussionen hier im Forum:
>
> 1)
> Wieso schlagen sich die Briten so vehement auf die Seite der USA?
> Waffenbrüderschaft, gemeinsame Wurzeln sind mir zu schwache Argumente
> für kalte Realpolitik.
> 2)
> Was versprechen die Briten sich davon?
> Ein Stück vom Kuchen? Welches Stück könnte das sein? Ein Vasall über
> den restlichen Vasallen zu sein/werden?
Der britischen Öl-Lobby ist es seit jeher ein Dorn im Auge, dass der
lybische General Gaddafi nach seinem Putsch die britischen Ölkonzerne
achtkant aus dem Land geschmissen hat, da sie sich als Kolonialmacht
aufführten (was sie ja nunmal auch waren!). Seitdem gab es unzählige
Attentate auf Gaddafi, der ob dieser ständigen Bedrohung im Laufe der
Zeit wohl selbst ein wenig kirre geworden ist.
Wenn ich mich recht entsinne (hab' das Buch von J-C. Brisard und G.
Dasquie gerade nicht zur Hand) gab es 1996 den letzten Mordanschlag
des britischen MI-6 gegen Gaddafi.
Es gab vor rund 1/2 Jahr in Politikkreisen die Vermutung, dass Blair
der derzeitigen US-Regierung hilft, weil er sich im Gegenzug Hilfe
bei der Beseitigung des lybischen Regierungschefs verspricht.
Angeblich gab es in dieser Hinsicht schon Zusagen seitens der
US-Administration. Übrigens deuten auch die Aktivitäten gewisser
CIA-treuer westlicher Medien in diese Richtung.
Seit rund einem halben Jahr tauchen Gaddafi und Lybien immer häufiger
in der Berichterstattung auf. Offenbar läuft langsam die begleitende
PR-Kampagne an, um dem agyptischen Nachbarn wieder das
"Schurkenstaat"-Etikett aufzudrücken.
Kleiner Tipp bezüglich westlicher Medienpropaganda: Man vergleiche
einmal die sozioökonomischen Daten von Lybien mit denen afrikanischer
Ölstaaten, die sich den US-Forderungen beugen. Führt zu interessanten
Einblicken!
Xenomorph schrieb am 25. November 2002 12:12
> Bei dem ganzen Weltmachtsstreben der USA, bin ich mir über die Rolle
> der Briten noch nicht ganz im klaren.
>
> Mich interessiert hier die Meinung beider Lager (pro/anti USA), als
> ein interessierter Beobachter der Diskussionen hier im Forum:
>
> 1)
> Wieso schlagen sich die Briten so vehement auf die Seite der USA?
> Waffenbrüderschaft, gemeinsame Wurzeln sind mir zu schwache Argumente
> für kalte Realpolitik.
> 2)
> Was versprechen die Briten sich davon?
> Ein Stück vom Kuchen? Welches Stück könnte das sein? Ein Vasall über
> den restlichen Vasallen zu sein/werden?