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  • Destao

mehr als 1000 Beiträge seit 07.01.2004

Eccentricity damping

Habe erst einmal nur den Abstract gelesen, ist auch nicht meine Spezialisierung, deshalb nehme man bitte alles, was folgt, mit einem Körnchen Salz:

Die Eisschicht wird also durch wechselnden Gravitationseinfluss auf einer stark elliptischen Bahn erwärmt. Die Wärme muss irgendwo herkommen. In diesem Fall kommt sie aus der kinetischen Energie der beteiligten Himmelskörper. Mit anderen Worten, Mimas' Referenzgeschwindigkeit, wenn der Mond am nächsten an Saturn ist, nimmt mit jedem Umlauf ein wenig ab, und die Exzentrizität der Bahn ebenso - die Bahn wird kreisförmiger. Man hat beobachtet, wie sehr sich die Exzentrizität in den letzten Jahren geändert hat und hat daraus Rückschlüsse darauf gezogen, wann das Ganze in etwa angefangen haben könnte.

Problem: Niemand weiß, wie groß die Exzentrizität direkt nach dem Streu-Ereignis war. Dazu kommt, dass die Kühlung an der Oberfläche immens groß ist und am Rand für eine kilometerdicke Eisschicht sorgt. Die Dicken dieser Eisschicht und der darunterliegenden Wasserschicht bestimmen, wie stark die Gezeitenwelle des Wassers ist - und das ist wiederum ein Zusatzterm in der Erwärmung, der bei entsprechender Dicke der Wasserschicht sogar der Hauptterm der Abbremsung sein kann. Woraus folgen könnte, dass der Wärmequellterm trotz größerer Exzentrizität am Anfang viel kleiner war, weil das Eis erst einmal aufgetaut werden musste.

Da wir weder wissen, wie die Exzentrizität am Anfang war, noch wie dick die Schichten im Moment sind, noch wie stark die initiale Erwärmung eines kilometerdicken, amorphen Eiskörpers durch Gezeitenkräfte ist, kann die Abschätzung dafür, wann das Streu-Ereignis denn nun war, mit einem riesigen Fehler behaftet sein, wenn die Start- und Randwerte daneben liegen. Ich bin aber willig zu akzeptieren, dass es - relativ zum Alter des Sonnensystems - noch nicht sehr lange her sein kann...

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