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  • KaufmannK

582 Beiträge seit 09.04.2013

Wer zahlt, schafft an

Nur leider ist es nicht so. Die Anlieger zahlen (was auch absolut
richtig so ist), nur dürfen nicht bestimmen (was absolut falsch so
ist).

Korrekt ist, daß die Anlieger die Straße bezahlen, in der sie wohnen.
Das ist auch heute schon so, über Erschließungskosten und
Grundsteuer. Tatsächlich sollte es aber auch den Anliegern überlassen
sein, ob- und wie sie ihre Straße sanieren.

Straßen sind nicht teuer. Der Löwenanteil der Kosten entsteht beim
Bau, das zahlt jeder der dort eben baut. Der Unterhalt, etwaige
Reparaturen, Sanierungen und Verschönerungen können über 40-50 Jahre
(denn so lange hält eine Straße problemlos) gestreckt und somit durch
niedrigste jährliche Beiträge der Anlieger finanziert werden. Gegen
Härtefälle kann man sich versichern.

Wenn die Anlieger eigenverantwortlich bei ihrer Straße bauen können,
so werden Bauaufträge auch korrekt vergeben, mit Kostenbewußtsein,
Langlebigkeit und einem Minimum an overhead. Nicht so wie beim Staat,
wo immer alles 2-3x so teuer wird, wie geplant.

Ich habe noch NIE erlebt, daß der Bau eines Privathauses den
angepeilten Kostenrahmen 3x überschritten hätte. Aber wie oft erlebt
man derartige Dinge beim Staat? 

Es ist doch so einfach: Wenn ich privat baue, dann bin ich meiner
Bank sagen wir für 200k€ gut, 100k€ Eigenkapital. Mehr Geld habe ich
einfach nicht. Die übliche Mauschelei auf dem Bau gibt es, aber jeder
weiß, daß er nicht wesentlich teurer bauen kann als diese 300k
insgesamt. Denn wenn es wesentlich teurer würde: Ich könnte ihn
einfach nicht bezahlen und von meiner Bank krieg ich auch nix mehr.
Also bleibts grosso modo im Kostenrahmen. So werden Eigenheime auch
finanziert. Und zwar von Leuten, die NULL Ahnung von Häuslebau haben.
Bin ich Bauingenieur und kann alle Gewerke prüfen ob da nicht
beschissen wurde? Nein. Also werde ich von den Handwerkers
beschissen. Das ist auf dem Bau so. Aber allzusehr überteuern können
die Brüder halt nicht, siehe oben.

Genau dieser Mechanismus funktioniert beim Staat nicht, denn das
bottomless pit namens Staat hat immer Zwangssteuereinahmen. Und so
wird fröhlich der Kostenrahmen bei "öffentlichen" (d.m. staatlichen)
Aufträgen gesprengt, denn gezahlt wird immer. Die Extrembeispiele
sind BER, S21 und Elbphilharmonie  oder BND-Neubau, aber es ist auch
bei jeder pissigen Kommune so, wenn da irgendwo eine Ecke neu geteert
wird. Es wird immer teurer. Aber nie billiger. Und im Unterschied zu
mir als Privatperson beschäftigen Kommunen Bauingenieure, die wenn
sie prüfen würden und so Beschiss vermeiden, durchaus ihr
Jahresgehalt locker wert wären. Aber das passiert nicht. Sie prüfen
nicht, sie sind korrupt und dann wirds teurer. Und noch teurer. Der
Spruch: "Gradlinig wie ein Korkenzieher, unbestechlich wie ein
Baustadtrat" kommt ja nicht von ungefähr.

Deswegen: Eigenverantwortung der Anlieger für ihre Straße. Dann
läufts. Und kosten tuts nicht viel. Und es wird so gebaut, wie die
Leute es sich WÜNSCHEN. Und nicht so, wie sich das irgendein
Vollpfostenstadtrat in seinen kranken und teuren
Weltverbesserungsphantasien vorstellt, die häßlichen Blumenkübel als
Verkehrshindernisse. Der Stadtrat zahlt die Zeche nicht. Aber
bestimmt über das Geld anderer Leute, das er ihnen in Form von
Steuern geraubt hat. Das ist nicht gut.

KaufmannK

Es spricht ja auch gar nichts dagegen, wenn Anlieger mehrerer
Straßenzüge bei einer etwaigen Sanierung kooperieren um die Kosten zu
drücken.


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